Transpi-Aktion vor dem frei.wild Truck

Love Music, Hate Freiwild

Wir wollten heute eigentlich den Opfern der NSU-Morde gedenken, nur spielte leider spielte die rechte Band frei.wild vor Ort. Am 1. Jahrestag von der Aufdeckung der Zwickauer Terrorzelle hatten die angeblich unpolitischen Bandmitglieder von frei.wild keine Zeit, sich an einer Demonstration, welche das Versagen der Verfassungschutzämter anprangerte, zu beteiligen.


Stattdessen spielten sie ein Konzert "rein zufällig" im sächsischen Chemnitz, wo die drei Terroristen lange Zeit wohnten. 

Den Stadtoberen war es wohl egal, dass frei.wild rechte Inhalte verbreitet. Jedenfalls ging es ihnen wohl eher darum, Kasse zu machen, als Bündnisse gegen Rechts im Vorfeld anzufragen, wie denn deren Haltung zur völkisch-nationalistischen Band ausschaut. Nachdem die erste Werbung für das Konzert erschien, war es zu spät, noch eine Absage zu erteilen. Der Grund ist mal wieder das Geld, denn dann hätte frei.wild hohe Schadensersatzansprüche geltend machen können. 

Aufgrund dieser untransparenten Ausgangslage gingen am 4.November mehrere Menschen zur Chemnitz Arena, um ein Zeichen gegen diese Band zu setzen. Es war noch kurz nach Mittag und somit noch 7 Stunden vor Konzertbeginn. Da frei.wild es explizit erwähnen, dass Nazis auf ihrer Tour dabei sein dürfen, solange sie sich benehmen, was eindeutig eine politische Aussage ist, stellten sich eben jene nicht-rechte Leute schon um die Mittagszeit vor den frei.wild Truck. Schnell ein paar Fotos gemacht und das war es auch schon mit der unangemeldeten Kundgebung. Das Personal von frei.wild las die Botschaft "love music, hate frei.wild" und diese waren von der Dreistigkeit dermaßen verblüfft , dass sie diese von dannen ziehen ließen. 


Natürlich sind zwar so welche Aktionen ganz gut, allerdings packt es das Problem nicht an der Wurzel. 

Deshalb hier unserer Appell: Schreibt die Arenen in eurer Gegend jetzt schon an. Es ist egal welche Größe diese haben. Frei.wild muss überall Hausverbot bekommen! Setzt in dem Schreiben eine zweiwöchige Frist zur Beantwortung. Wenn die Antwort nicht zufriedenstellend ist, dann meldet eine Kundgebung vor deren Arena und wirft ihnen vor, dass sie rechtes Gedankengut rüberbringen wollen.

Folgende Bands fordern ebenso alle auf, jegliche Zusammenarbeit mit frei.wild zu beenden!

 

http://www.publikative.org/2012/10/26/kein-frei-wild/

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"...hatten die angeblich unpolitischen Bandmitglieder von frei.wild keine Zeit, sich an einer Demonstration ... zu beteiligen."

 

Überrascht, dass sich eine Band, die sich unpolitisch fühlt, keine Zeit für Demonstrationen nimmt?

Wer Thesen wie "Südtirol ist nicht Italien" verbreitet, Mitglied bei den Freiheitlichen war und sich bei dem Austritt noch klar zu deren Ansichten bekennt, der ist alles - aber nicht unpolitisch!

Wenn irgendwelche Leute glauben, das Bild wäre ein Fake. Hier das 2. Bild.

Der Bericht war vielleicht nicht super gut (vielleicht ja doch), doch erstens sollte mensch einen Bericht nicht vorschreiben, weil das dann die Aktion hätte gefährden können. (Zettel gelangen in falsche Hände). Zweitens erschien der Report in der Zeit als frei.wild spielte. Damit ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass wir a nicht die Aktion als ironisch verkaufen wollten und b sind wir stolz, es noch vor 00:00 Uhr geschafft haben, da ja deren Konzert zu diesem Zeitpunkt enden sollte und wir somit nicht in der Chemnitz Arena zugegen waren.

 

@Überrascht?

Wenn frei.wild meint, unpolitisch zu sein, dann müssen sie logischerweise auch wissen, was Politik ist. Es ist wohl sehr naiv, wenn die Band von sich gibt, sie wüssten es nicht. Schließlich war der Sänger lange Zeit ein Teil einer Neonazi-Band.

Patriotismus ist eine z.B. eine politische Ansicht. Dies vertreten sie. Damit ist frei.wild politisch gesehen rechts. Diese Ansicht ist von der Meinungsfreiheit gedeckt, solange es Nationen gibt. frei.wild sind keine Nazis, lehnen aber auch keine Gewalt gegen Personen ab. Geht dazu einfach auf den einzigen Link im Ausgangsposting.

 

Generell wollen die Akteure der Transpi-Aktion damit verdeutlichen, dass Kritik nicht erst dann beginnen sollte, wenn diese sich gegen Nationalsozialisten richtet. Egal ob es sich „nur“ um Imperialismus, Sexismus, Homophobie, Patriotismus, Rassismus oder Spezisismus dreht, muss ( bzw.wäre schön) eine politische Intervention folgen, weil auch diese Einstellungen haben oft schon zu Verbrechen geführt. Dieser Personenkreis ist tendenziell eher offen, bei rechtsextremen Gruppierungen mitzumachen als Unpolitische.

 

Der Band kann mensch aber zu Gute halten, dass sie erst vor kurzer Zeit in Dortmund „Nazis raus“ anstimmten und Personen mit rechter Kleidung den Zutritt verwehrten. [1]

(Hoffentlich war damit ausdrücklich „Thor Steinar“, „eric & sons“,... gemeint.) [2] Es ist aber eine Art „Greenwashing“ weil deren neues Album dermaßen Rechts ist. Der Verweis findet sich bekanntlich im Ausgangsposting.

Keine Band muss antifaschistische Musik spielen (dann aber wirklich unpolitisch), aber Menschen anzulügen, (um rechtes Gedankengut zu verbreiten) ist eine Frechheit sondergleichen. Deshalb der riesige Hass „love music hate frei.wild“ auf frei.wild . Wenn jene Band jetzt mal sagen würde, ihre Musik ist doch nicht unpolitisch, würden sie wenigstens ein paar Punkte in der Kategorie Transparenz gutgeschrieben bekommen. Das Fazit könnte folglich lauten, dass frei.wild eine Menge unaufgeklärte Fans hat und das die Schuld von frei.wild ist. Sich frei sprechen können sich aber auch die Fans nicht, denn einfach nur Musik zu hören, nicht die Texte selber zu analysieren und/oder andere fragen (geht ja auch anonym via Internet) und einfach die Aussagen von der angeblichen „unpolitischen“ Gruppe als richtig zu übernehmen, ist "hart" gesagt: Dumm!

 

 

Zum Transpi: Der Spruch war natürlich provokant: Eigentlich heißt es „love music hate fascism“. Wir haben somit frei.wild nicht mit Faschismus gleichgesetzt, falls das jemand denkt, aber der Spruch bot sich hier einfach an.

Trotzdem steht es fest, dass frei.wild mal sagte, es wäre ok, wenn Nazis sich Karten kaufen, solange sie sich benehmen.

Besser wäre es, er hätte es einfach nicht gesagt. Jede Aussage interessiert die Medien und macht die Band bekannter (muss nicht positiv sein), was denen wohl klar ist. Praktisch gesehen ist es aber fast unmöglich für die Security einen Nicht-Nazi von einem Nazi zu unterscheiden.

Jetzt kam es in Dortmund bekanntlich anders und Nazis bekamen Hausverbot, was zu begrüßen ist. Ein Glück hat unsere Gruppe jetzt nicht den Stress mit den Nazis, die wohl frei.wild dazu versuchen zu drängen, ihnen auch noch die Fahrtkosten sowie eine Zeitaufwendung auszuzahlen. Faschos wählen ja bekanntlich nicht gerade oft den demokratisch legitimierten juristischen Weg.

 

Fazit: Danke für die Kritik. Wer es noch besser weiß, soll „am Besten“ selber praktisch gegen frei.wild aktiv werden. Es gab auch eine Menge Kommentare, die aber nicht mehr auf linksunten zu finden sind. Der Grund dürfte der sein, dass hier z.B. versucht wurde, antifaschistische Initiativen, welche körperliche Gewalt ablehnen, mit rechtsextremistischen Organisationen gleichzusetzen. Ein Dankschön an die Moderator*innen von linksunten.indymedia für die (evtl. auch noch kommende) aufgewendete Zeit.

 Gegen Freiwild

 

Weitere Antworten auf andere Kommentare finden sich in Kürze auf http://de.indymedia.org/2012/11/337233.shtml

 

(Möchte jemand eine Demo gegen völkischen Nationalismus in Südtirol anmelden? Am Besten zur gleichen Uhrzeit, wenn frei.wild dort spielt. Motto: frei.wild aus der Deckung holen!)

 

Nur weil frei.wild nicht auf dem Index steht, heißt es nicht, dass es jeder unkommentiert hinnehmen muss.

 

[1] http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/dortmund/So-war-das-Freiwild-Konze...

[2] http://www.netz-gegen-nazis.de/category/lexikon/kleidung

ausgerechnet am 9. november (reichspogromnacht) spielt frei.wild im wiener gasometer!

"...Das Personal von frei.wild las die Botschaft "love music, hate frei.wild" und diese waren von der Dreistigkeit dermaßen verblüfft , dass sie diese von dannen ziehen ließen. " hört auf zu spekulieren. Kann genauso sein, dass die gedacht haben "ist deren Meinung und die sollen se haben"...ich geb zu das ist auch eine spekulation..