[MA] Gedenken an die antifaschistische Widerstandsgruppe Lechleiter

Lechleiter-Gedenken 1

Heute, am Vorabend des Jahrestages der Ermordung von 14 Mitgliedern der Lechleitergruppe, fanden sich am Gedenkstein in der Schwetzinger Oststadt in Mannheim mehr als 100 Antifaschisten und Antifaschistinnen zusammen, um den Mitgliedern der kommunistischen Widerstandszelle zu gedenken. Weitere fünf Mitglieder wurden am 23.02.1943 von den Faschisten hingerichtet.

 

Die Widerstandsgruppe, welche nach dem Kommunisten und Gründer der Gruppe Georg Lechleiter benannt wurde, gründete sich nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion 1941 und versuchte klandestin antifaschistischen Widerstand mitten im faschistischen Deutschland zu organisieren. Die Gruppe wurde ins Leben gerufen von Kommunistinnen und Kommunisten und von einigen ehrlichen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten tatkräftig unterstützt. In ihrer hektographierten Zeitung "Der Vorbote" versuchten sie die faschistischen Kriegslügen zu entlarven und antifaschistisches Gedankengut in die Mannheimer Bevölkerung zu tragen. Als Informationsquelle für die Zeitungen und Flugblätter dienten Nachrichten der Exilkommunisten und die Sendungen des Moskauer Rundfunks und des Senders BBC London. Außerdem trieben sie erfolgreich die antifaschistische Vernetzung und Organisation voran, unter anderem mit der kommunistischen Kaiser Riegraf Gruppe in Heilbronn. Von 32 verhafteten dere Lechleitergruppe hatten schon drei die Voruntersuchungen nicht überlebt, 19 wurden hingerichtet und die weiteren erhielten unterschiedliche Haftstrafen. Ein weiterer Schwerpunkt der Gruppe war die Gründung kommunistischer Widerstandszellen in den Mannheimer Betrieben. Aus Sicherheitsgründen sollte jede Zelle nur aus drei Personen bestehen, wobei es vor allem auf Zuverlässigkeit und fachliche Qualität ankam.


Im Vorfeld der Gedenkveranstaltung verteilten AntifaschistInnen hunderte Flugblätter in der Mannheimer Innenstadt und der Schwetzinger Oststadt um die Mannheimer Bevölkerung die die direkten Nachbarn des Gedenkplatzes auf die Veranstaltung aufmerksam zu machen.

Auf der Gedenkveranstaltung wurden u.a Reden des DGB-Vorstands Nordbaden, der VVN/BdA, der DKP, einer Stelltvertreterin des sozialdemokratischen Oberbürgermeisters Kurz und Vertretern des Jugenzentrums in Selbstverwaltung "Friedrich Dürr" gehalten. Die musikalische Begleitung wurde vom Alstom Arbeiterchor geleistet. Herausragend war die Rede des Bundesvorstandes der VVN/BdA, welcher extra aus Berlin angereist war. Dieser bekräftigte die Notwendigkeit, entgegen dem bürgerlichen Kurs, kommunistischen Widerstand als herausragendes Merkmal des deutschen Widerstandes im allgemeinen zu betrachten. Ebenso griff er deutlich die Totalitarismustheorie und die Extremismuskeule an und bekräftigte junge KommunistInnen und AntifaschistInnen in ihrem Tun.


Die heutige Gedenkveranstaltung war unserer Meinung nach ein würdiger Rahmen um an die Lechleiter Gruppe zu erinnern. Es ist wichtig eine Geschichtsschreibung von Unten gegenüber dem bürgerlichen Diskurs zu formulieren, welcher lieber einen Militaristen und Nationalisten wie Stauffenberg gedenkt, als den zahlreichen kommunistischen Widerstandskämpfern. Das bedeutet konkret die Geschichtsschreibung nicht de Herrschenden zu überlassen, vor allem nicht unsere eigene. Gedenken wir, immer wieder aufs Neue, den kommunistischen und antifaschistischen Widerstandskämpfern und halten wir ihr Andenken hoch. In unseren Augen ist Geschichte nicht abschließbar. sie ist und bleibt lebendig und prägender Faktorgesellschaftlichen Zusammenlebens. Sie darf weder relativiert, noch in feste Ritualakte zementiert werden, sondern muss als offenes Verhältnis in jedem gesellschaftlichen Feld präsent sein.



In diesem Sinne

Kein Vergeben - Kein Vergessen!

Die Konsequenz heißt: Die Antifaschistische Aktion aufbauen!

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Wollte der VVN-Bundesvorstand sich bei den anwesenden bürgerlichen von DGB und Sozialdemokratie anbiedern oder warum regt er sich über Extremismustherie etc. auf. Er sollte besser auf die Idioten scheißen. Das hätte etwas von Glaubwürdigkeit.

warum soll er sich denn nicht über die Extremismustheorie aufregen? Warum ist das eine Anbiederung an DGB und Sozialdemokratie? Sind nicht gerade die Sozialdemokraten auch Mitträger dieser Theorie?

Kann sein, dass ich was falsch verstanden habe, aber für mcih amcht dein Kommentar überhaupt keinen Sinn.

 

Und pseudo-revolutionäres "scheißen wir doch auch die Bürgerlichen" hat wohl auch eher was mit Selbstherrlichkeit und Identität zu tun als mit ernst gemeinter politischer Arbeit...