Marokkanische Polizei erschlägt Flüchtlinge, spanische Presse schweigt

Zusammengeschlagener Flüchtling vor Melilla

Pedro Antonio Honrubia Hurtado schreibt am 05.09.2012 auf “Kaosenlared” (hier übersetzt):
Am vergangenen Montag (03.09.2012) hat die marokkanische Polizei mit aller Gewalt afrikanische Flüchtlinge und MigrantInnen angegriffen, die in den Wäldern vor der Grenze von Melilla warteten, um in die spanische Stadt zu gelangen. Es gab mehrere Tote und Schwerverletzte. Die spanische Presse verschweigt diese Nachricht.


Am vergangenen Montag hat die marokkanische Polizei die Camps der subsaharischen Flüchtlinge und MigrantInenn angegriffen, die sich von Segangan bis nach Marihuari erstrecken. Sie haben blutige Gewalt, Terror und Chaos in den Grenzregionen von Melilla verbreitet. Das war nicht der erste, aber der blutigste Angriff in den letzten Wochen. Wie einige Überlebende der Tageszeitung eltelegrama angeben, gibt es mehrere Tote und Schwerverletzte aufgrund dieser Aktion der Repressionskräfte der marokkanischen Diktatur.

Demnach sind am Sonntagabend ungefähr 20 gepanzerte Wagen der marokkanischen Polizei – ähnlich wie die spanischen Wagen der Unidad de intervención Policial (UIP) – bei Farhana erschienen und haben dort geparkt. Die Geländewagen Hummer H1 des marokkanischen Heeres haben damit begonnen, Patrouille auf dem Weg von Cabo Tres Forcas bis Gurugú zu fahren. Nach dem Versuch um 5 Uhr morgens, den Zaun zu überwinden, sind Polizei und Heer zur Aktion übergegangen. In der Morgendämmerung des Montag blieb auf der Kreuzung zwischen Beni Enzar und dem Weg, der nach Farhana geht, Abderrahaman auf dem Boden liegen, ein 25-Jähriger aus Mali. Sein Körper war voll von Wunden, das Gesicht bedeckt von Blut, das über seinen Kopf rann. Er konnte nicht mehr gehen, sie haben ihm die Beine mit Schlägen gebrochen. Er hatte einen Brotlaib und ein Getränk dabei, das ihm ein paar Jugendliche gespendet hatten, aber er versicherte, dass niemand herbeikam, um ihm Hilfe zu leisten, weil „sie Angst haben, dass dann auch ihnen etwas zustossen wird.“

Der Jugendliche schilderte folgendermaßen den faschistischen Angriff der Sicherheitskräfte der marokkanischen Diktatur. Nach seinen Angaben gab es mehrere Tote und eine größere Zahl Schwerverwundeter. „Sie haben uns mit Knüppeln massakriert. Sie sind in der Nacht und am Morgen gekommen und haben so lange auf uns eingeschlagen, bis uns die Knochen gebrochen sind. Sie haben einige nach Oujda gebracht, aber andere von uns haben sie hier in den Büschen umkommen lassen“, erzählt er voller Angst.

Ein grosser Teil von ihnen gehört zu den mehr als 100 subsaharischen MigrantInnen und Flüchtlingen, die am frühen Montagmorgen den doppelten Zaun von Melilla überwinden wollten. Einige von ihnen haben das geschafft, aber die spanische Guardia Civil hat sie nach Marokko zurückgeschoben, im Wissen, welcher Situation sie die Zurückgeschobenen dort aussetzen. Das heisst, sie haben sie in die Hände der Knüppelgarden der marokkanischen Diktatur ausgeliefert, wodurch viele von ihnen ums Leben gekommen sind oder solch schwere Verletzungen erlitten haben, dass sie ihr Leben lang Schäden davon tragen werden. […] Einer von ihnen hat seine Mitstreiter sterben sehen, andere haben gesehen, wie die Gendarmerie oder das marokkanische Heer manche von ihnen mitgenommen hat, die sie vielleicht nie wieder sehen werden: „Ein Landsmann von mir hat es geschafft, bis nach Aguadú zu schwimmen. Dort hat ihn die marokkanische Polizei erwischt und ihn mit Knüppeln umgebracht und seinen Körper verunstaltet. Ich habe es gesehen, es passiert nicht zum ersten Mal. Sie bringen viele von uns um, und ich weiss nicht, was sie dann mit den Leichen machen“, sagt ein junger Senegalese. Eine brutale Menschenjagd läuft praktisch täglich, seit vielen Jahren, direkt vor den Toren des spanischen Staats, mit der Komplizenschaft und der direkten Verantwortung der spanischen Guardia Civil wie der spanischen Regierung. „In Marokko wollen sie uns nicht, und in Spanien auch nicht. Ich bin schon länger als ein Jahr hier, ich bin schon zwei Mal bis nach Melilla hineingekommen, und sie haben mich immer wieder hierher zurückgebracht, wo sie uns zusammenschlagen und misshandeln. Hier gibt es keine Menschenrechte. Und wir können nicht nach Hause zurück“, sagt der Jugendliche. [...]


http://kaosenlared.net/secciones/s2/laboraleconomia/item/29749-silencio-...

Source:
http://ffm-online.org/2012/09/05/vor-melilla-marokkanische-polizei-ersch...

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selbst kontrollfreaks würden wohl noch hundert andere möglichkeiten einfallen, wie mit der migration umzugehen wäre (freizonen, städtegründungen etc.), aber das hier ist einfach nazi-deutsch-europa!