NeoNazi-Demonstration am 25.08. in Bensheim (Bergstraße)

Am Samstag, dem 25.08., versammelten sich knapp 40 NeoNazis aus der Region in der südhessischen Stadt Bensheim, um gegen "Staatliche Repression" zu demonstrieren. Sie beriefen sich auf die Verbote gegen neonazistische Strukturen in NRW. Die NeoNazis durften einmal durch die Stadt marschieren, Anmelder war laut Bergsträßer Anzeiger (hier gibt es auch zwei Artikel zu der NeoNazi-Demonstration) ein NeoNazi aus Biblis.

 

Wieder einmal klappte die neue Aktionsform der NeoNazis in Rhein-Neckar wunderbar, nämlich spontan und ohne öffentlich Mobilisierung eine Aktion durchzuführen. Nach der Kundgebung in Hemsbach, der Demonstration in Mannheim und jetzt in Bensheim werden wir als aktive Antifaschisten wohl öfter mit solcherlei Aktionen rechnen müssen.

 

Wenn man die Zahlen der beteiligten NeoNazis betrachtet, sind sie ohne öffentliche Bewerbung genauso erfolgreich wie mit, nur ist es für sie ein weitaus größeres Erfolgsgefühl. Ohne jedweden Widerstand durch die Innenstadt zu marschieren, davon können sie sonst ja nur träumen.

 

Hier stellt sich nur die Frage, warum antifaschistische Strukturen nicht darauf reagieren? Die Zeiten, wo mensch per Telefonkette gegenmobilisieren kann sind schon lange vorbei (wenn es diese "glorreichen" Zeiten jemals gegeben hat?)

Warum werden, als Reaktion auf neonazistische Aktionen/Provokationen nicht Demonstrationen/Outingaktionen/was-auch-immer nachgezogen? Natürlich nicht jedesmal, wir sind keine Feuerwehr. Aber eine kraftvolle Demonstration gegen neonazistische Strukturen, wie Anfang/Mitte der 2000er Jahre im Odenwald und an der Bergstraße oft geschehen, wäre mal wieder wünschenswert.

 

Genauso frage ich mich gerade, wieso keine regionale Gruppe Aus Südhessen/Nordbaden, die letzteln Aktionen einmal zusammenfasst und ein Fazit zieht.

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Fakt ist doch das weite Teile der antifaschistischen Strukturen im Südwesten brach liegen. Während es in den Großräumen Stuttgart und Frankfurt noch eine starke und mobile Antifaszene gibt so liegen die Strukturen gerade im Rhein-Neckar-Gebiet in den letzten Jahren brach.

Während in Rhein-Neckar selbst der AK Antifa Mannheim zwar noch ab und an Grundsatzarbeit in der eigenen Stadt leistet so wurde das Umland völlig aufgegeben. Bester Indikator dafür ist das überproportionale Naziproblem in den Dörfern der Vorderpfalz und in der Nachbarstadt Ludwigshafen.

Noch schlimmer sieht es in Richtung Bergstraße Odenwald aus. War Bensheim langezeit für eine sehr gute und schnelle Antifa bekannt so gibt es dort mittlerweile kaum noch Aktivisten.

Während die Genossen in Mannheim zumindest auf einen recht annehmbaren Personenkreis blicken können welcher regelmäßig auf Treffen und im JUZ verkehrt so ist dieser Kreis in der Bergstraße doch um einiges kleiner.

Problem in beiden Regionen ist das man immer weniger Leute auf die Straße zur "echten" Antifaarbeit bewegen kann. Grau ist alle Theorie welche auf Treffe vermittelt wird. Auf der Straße liegt immernoch die Wahrheit und eben jene ist das sich die Faschos momentan immer mehr und immer offensiver dort bewegen können.

Wären vor 5 Jahren Nazidemos in Mannheim und Bensheim noch undenkbar gewesen so ist dieser Zustand jetzt innerhalb eines Monats in beiden Städten eingetreten und das auch noch ohne Protest.

 

Fakt ist das die Vernetzung und Struktur momentan nicht wirklich funzt. Daran müssen wir arbeiten um an die goldenen Zeiten anzuknüofen!

Also die Ärmel hoch und mutig voran!

^Wer soll die Demo denn aufarbeiten wenn alle Infos nur aus den Medien vorliegen?

"Daran müssen wir arbeiten um an die goldenen Zeiten anzuknüofen!
Also die Ärmel hoch und mutig voran!"

 

… eh nazifake ;)

 

(im übrigen macht sich der artikel auch ziemlich verdächtig, weil er in abgeschwächter weise die gleiche "alles scheiße, die nazis sind viel besser, "wir" sind alle inkompetent, ich mach aber auch nix"-argumentation aufweist)

ja, na klar, nur weil meines wissens kein aktive*r antifaschist*in vor ort war und bisher noch nichts zu der demo in bensheim geschrieben wurde, mensch sich also aus der (mit vorsicht zu geniessenden presse aka bergsträßer anzeiger aka mannheimer morgen bedienen muss), ist man gleich ein nazifake.

 

und ja: "früher" war einiges besser: die antifa strukturen an der bergstraße bzw im odenwald, allerdings auch die neonazistrukturen. jetzt müssen sie ja alle teilnehmer*innen importieren.

"War Bensheim langezeit für eine sehr gute und schnelle Antifa bekannt so gibt es dort mittlerweile kaum noch Aktivisten."

 

… Mal ehrlich, das muss ein fake sein. Antifa als Dienstleistung :p

nicht immer nur meckern und von früher träumen

Wir haben leider das Problem, dass vor allem in Südhessen antifaschistische Strukturen sehr klein und noch dazu auf eine bzw. zwei Städte verteilt sind, wärend die wiedererstarkende Naziszene (zwar noch nicht von nennenswerter Größe), weit verteilt ist. Du hast in so ziemlich jeden Ort den einen oder anderen aktiven Nazi wohnen, wodurch es denen besser möglich ist, so ziemlich jedes Kaff abzudecken. Glücklicherweise ist die Tendenz zu Naziaktivismus in Form von öffentlichkeitsarbeit noch sehr gering (ausgenommen Nationale Sozialisten Ried). Vor ein paar Jahren lagen unsere Strukturen vor Ort noch nicht so brach, es war möglich größere Veranstaltungen, auch im öffentlichen Raum durch zu führen. Heute ist es der Antifa in Bensheim nicht einmal mehr möglich, gebührend auf dieses Thema zu reagieren.

An dieser Stelle noch mal angemessen: Durch das System des Openpostings kann prinzipiell jede_r hier etwas schreiben.

 

Die zwei Texte, die Nazis zu diesem Aufmarsch geschrieben haben, stammen beide von den NSR. Der Text hier auf linksunten stammt von einem unbekannten "Antifaschist" - er enthält ähnlich wie die Texte der Nazis einen ähnlichen Aufbau. (Natürlich an ein anderes Publikum gerichtet, denoch ähnlicher Erzählfluß)

 

Damit soll nicht gesagt werden, dass alles was hier steht, von Nazis stammt. Aber der Mangel an tiefergehenden Informationen, bzw. der ständige Versuch aus diesem Mangel ein allgemein pechschwarzes Bild von der Situation zu zeichnen anstatt Handlungsperspektiven oder andere mögliche Ansätze aufzuzeigen, fällt bei vorsichtiger Betrachtung ins Auge.

 

Nun könnten alle Texte zusammen verglichen werden (alle Kommentare, alle Nazitexte, der linksunten Artikel)  - es ergibt sich, ob bewusst oder unbewusst, ein ähnliches Bild, das benutzte Vokabular ist ähnlich und vor allem der Standpunkt aus dem erzählt wird. Die Autoren scheinen sich sehr sicher zu sein, dass "es der Antifa in Bensheim nicht einmal mehr möglich [ist], gebührend auf dieses Thema zu reagieren". - Dennoch deuten viele einzelne Aussagen und gerade bei den anfänglichen Kommentaren (bspw.: "Problem in beiden Regionen ist das man immer weniger Leute auf die Straße zur "echten" Antifaarbeit bewegen kann.", "Während es in den Großräumen Stuttgart und Frankfurt noch eine starke und mobile Antifaszene gibt so liegen die Strukturen gerade im Rhein-Neckar-Gebiet in den letzten Jahren brach.") darauf hin, dass die Autoren nicht aus dem antifaschistischen oder sogar linken Spektrum stammen. Wer hat also ein Interesse daran, dass so ein Artikel mit so Kommentaren erscheint. Die Kritik ist unsolidarisch, sie zeigt keine konkreten Missstände bei der Organisierung auf (Kann sie garnicht, denn sie stammt ja nicht aus diesem Spektrum und hat offensichtlich keine Ahnung) oder bietet Ansatzpunkte. Sie verkörpert die zu Fleisch gewordene identitäre "Meine Gang ist die Größte"-Ideologie, die keineswegs Teil einer antifaschistischen Praxis ist. Ich bin mir sicher Leute, die *wirklich* antifaschistisch organisiert sind, werden lieber Infos sammeln und weitergeben bzw. danach handeln, als Desinformation und Paranoia zu streuen bzw. auf Provokationen einzugehen.

 

[Im Übrigen auch sehr interessant: Wer gendert auf dieser Seite ihre_seine Texte ;)]

danke, aber ich bin kein Nazi.

 

und ich gendere gerne, wurde mir mal so überzeugend erläutert.

 

aber man braucht auch gar nichts mehr zu den ganzen aufmärschen/demos/aktionen hier in rhein-neckar zu schreiben. und wenn keine antifas vor ort sind, kann man auch keine informationen zu der neonaziaktion weitergeben! oder sehe ich das falsch?

 

naja, indymedia kommentare... warum geb ich überhaupt etwas darauf?

du kannst doch nichts anderes als immer nur rumheulen, das maul aufreissen und den alten Zeiten nachtrauern. wenn du endlich mal auhören würdest, andere antifas hier immer nur anzumachen ohne selbst was auf die kette zu bekommen, würden dich auch nicht alle nur scheisse finden.