Bekanntermaßen versuchten Neonazis am 4.8.2012 nach Bad Nenndorf zu gelangen, um dort nationalsozialistischen Geschichtsrevisionismus zu betreiben. Dieser Bericht versucht zu beschreiben, was im linken schwarzen Block abging. Obwohl es niemand auf die Route schaffte, verzögerte sich dadurch die rechte Demo trotzdem um viele Stunden. Die Polizei konnte halt das Chillen von AntifaschistInnen an den Bahnhöfen nicht verhindern, da der Antifa-Mob einfach zu groß für Räumungsaktionen war und vor allem niemand etwas wirklich Eskalierendes tat.
Übersicht:
1. Leistungssport oder Politik
4.8. Bad Nenndorf
1.9. Dortmund
1.2 Fazit
2. Hannover I
3. Haste
4. Bhf Bad Nenndorf
4.1 Bitte aussteigen
4.2 Anarchy
5. Nazis in Haste
6.1 "Linke" Demo
6.2 Park
7.1 Rückreise
7.2 Hannover II
(Punkt 1 ist etwas abstrakt und hat mit dem Geschehen in und um Bad Nenndorf höchstens indirekt was zu tun)
1. Leistungssport oder Politik
Fussballspiele
4.8: Bad Nenndorf
Kein
Scherz. Es haetten viel mehr Nazis und Antifas kommen können oder ist
es ein Zufall, wenn die Fuszballspiele rostock:babelsberg, halle:erfurt,
burghausen:chemnitz, bfc dynamo berlin:magdeburg alle auch am Samstag
stattfanden? ingolstadt:cottbus zwar am Freitag, aber per
"schönes-wochenendticket" ist es quasi unmöglich, dann am nächsten Tag
um 12 Uhr in dem niedersächsischen Dorf zu sein. Aue:st.pauli wäre zwar
machbar, aber fast ebenso aufwendig.
Lok Leipzig (gibt es einen
verein mit mehr rechten „Fans“ als dieser Club?) wurde "vergessen", denn
die spielten erst am Sonntag. Über die Partie Aachen-Dortmund 2
bedarf es keiner Worte mehr. [1] Sonntag spielten ebenso
Braunschweig:Köln in Liga 2. [1.1] Vermutlich wäre die niedersäschische
Polizei wohl kollabiert. Sich auf (rechtswidrigen) polizeilichen
Notstand zu berufen wäre aber nichts Neues... .[2]
Die erste Liga beginnt erst am 24.8.2012. 7. September wäre ein zu später Saisonbeginn, weil ab dann keine riesengroßen Nazi-Aufmärsche im Jahr mehr sind. (Stand heute). Kleine Demos ausgenommen. (z.B. 15.9. Potsdam in Brandenburg)
Dortmund am 1.9.: Nazi-Aufmarsch wegblocken
Und
wie schaut es hier aus? Da gibt es ja die vielleicht unlogischte
Nazi-Demo des Jahres überhaupt, weil es gegen Krieg angeblich ist.
Faschismus=Krieg. 182 Menschen wurden mindestens durch Nazis seit 1990
allein in Deutschland getötet. Von den Männerprofifussballmannschaften
sind an diesem Tag von den (eher) linken Clubs im Einsatz: St.Pauli
(:Sandhausen), (Aalen:) Braunschweig, Bremen(-Wiesenhof) (:Hamburg). Der
Hamburger SV spielt auswärts. Somit können erneut, Hamburger
„stadterfahrerene“ Polizisten nach Dortmund fahren. Die Borussia aus
Dortmund spielt wie immer an dem Tag ganz weit weg von NRW. Der
selbsterkorene „Randalemeister“ Eintracht Frankfurt trifft am 1.9 in
Hoffenheim an.
Warum der Deutsche Fuszballbund 1.FC Köln gegen
Energie Cottbus [2.1] auf den Freitag Abend angesetzt hat, dürfte der
Tatsache geschuldet sein, dass sie (DFB) selber rechts sind
(konservativ, sexistisch, patriotisch, autoritär). Dieses Spiel könnte
wenigstens am Samstag stattfinden und das Spiel mit Braunschweiger
Beteiligung wenigistens auf den Sonntag gelegt werden. Schalke 04:
Augsburg tauscht noch mit München:Stuttgart und weniger Stress. Es gibt
noch einen zweiten kurzfristigeren Grund, warum Stuttgart unbedingt
nicht erst am Sonntag spielen will, aber der sture DFB blockiert, obwohl
doch ein deutscher Verein gegen eine ausländlische Mannschaft ran muss.
Die einzigen beiden Vereine, welche auch für eine Vorverlegung des
Spiels gestimmt haben, sind zum einen der kleine SC Freiburg und zum
anderen der deutsche Werksverein VFL (VW) Wolfsburg. Letzgenannter
dürfte ziemlich egal sein, wann sie auswärts spielen, da erstens die
kleine Stadt (1.6.13: Nazi-Demo blockieren) kaum wirklich viele Fans hat
und zweitens der Verein evtl. dann sogar die Fahrtkosten für Sonntag
übernehmen würde. Da zeigt sich der Egoismus mal wieder. Profitsucht vor
Solidarität und 5 Jahres Wertung [3]
Für die ChaotInnen von Dynamo
Dresden dürfte es eine enge Kiste werden, nach dem Heimspiel gegen
Kaiserslautern, noch am nächsten Tag in Dortmund aufzukreuzen. [4] Lok
Leipzig, ein Viertligist, darf erneut Sonntag ran. Auch hier könnte
Mensch die Frage stellen, wieso das Derby gegen RB Leipzig nicht an
einem anderen Wochenende ausgetragen wird. Die Auslastung der Polizei
ist eh schon am Wochenende extrem hoch. Doch für den eher linken Verein
Jena ist rein zufällig doch noch Platz am ersten Tag im September.
Zwickau, was ein Wunder, einen Tag später. Ebenso Magdeburg und Cottbus
II.
Besser als in Bad Nenndorf geregelt, spielen sämtliche Vereine
mit einem wohl hohen Potential an „extremistischen“ Fans aus Liga 3 am
Samstag. Babelsberg [4.1] gegen Osnabrück, Erfurt:Dortmund II [4.2],
Rostock:Wiesbaden[4.3], Chemnitz:Halle [4.4] [4.5] und Stuttgarter
Kickers:Aachen.
Liegt es an der Landesregierung oder das die
Polizist_innen, welche ihren Kopf stets hinhalten müssen, sonst langsam
mal daran denken, zu streiken ?
Sicherlich haben die jeweiligen
Vereine nicht nur Idioten mit rechtem Gedankengut unter ihren
AnhängerInnen, aber Hausrecht durchsetzen geht auch, wenn es noch nicht
zu einem riesigen Skandal kam.
1.2 Wieso die ganzen Aufzählungen:
Demos haben den Vorteil, dass das Teilnehmen nichts kostet.
Für
Nazis sind Fussballspiele aber mehr und mehr zur Alternative geworden.
Grund dürfte der sein, dass hier “garantiert” wird, dass das Spiel
pünktlich und überhaupt stattfindet. Immer diese Sitz-und
Materialblockaden.gg. (Das Spiel Zwickau:Jena fiel aus, weil fast
Hunderte Anhänger vom Thüringer Club fast ermordet worden wären.
Höchstwahrscheinlich Sabotage, denn Herr Neef vom FSV Zwickau setzt mit
seinen Aussagen noch eins oben drauf!) [5]
Wie dem auch sei, ein
Fussballspiel ist nicht umsonst und der politische Anteil ist deutlich
geringer, da sich ja auch noch „normale“ Zuschauer_innen sich darunter
befinden. Trotzdem kommt es vor, dass rechte Transparente auch in
deutschen Stadien nicht sofort aus dem Stadion entfernt werden.
Wer entscheidet überhaupt darüber, wann wer spielen muss?
DFB,
Polizei, Landes-und Bundesregierungen, die ihre Entscheidungen auch
davon abhängig machen, ob z.B. Stadtfeste und ähnliches stattfinden.
Fazit:
Mehr und mehr Menschen teilen das Ziel, geschichtsrevisionistische
Aufmärsche zu blockieren. Der Erfolg ist deutlich spürbar, weil die
Anzahl der Neonazi-Teilnehmer_innen zurückgeht. In Magdeburg für Mitte
Januar besteht noch Verbesserungsbedarf, aber auch dort gehen immer mehr
Leute gegen rechtes Gedankengut auf die Strasze. Im Endeffekt ist es
egal, wie viele Nazis da sind. Blockaden sind solange nötig, wie es
Nazi-Aufmärsche gibt! Wahlerfolge hat die NPD in letzter Zeit auch nicht
gerade feiern dürfen.
2. Hannover I
Ein paar Nazis waren
schon um 9 Uhr von der Polizei eingekesselt. Lesen ist schon schwer.
Schließlich sollte deren geschichtsrevisionistische Demo doch erst um 12
Uhr in Bad Nenndorf starten. Die Mobilisierung dafür darf nicht nur aus
diesem Grund als “Katastrophe” angesehen werden, denn es schafften
nicht mal 480 Nazis an diesem Tag dorthin und somit viel weniger, als im
Jahr davor.
Die genehmigte antifaschistische Demo war für 10 Uhr in
Bad Nenndorf angesetzt, was allerdings niemand von den Anti-Nazis im
Hannoveraner Hauptbahnhof als Anlass nahm, pünktlich da zu sein.
Schließlich ging es darum, den Naziaufmarsch zum Desaster zu machen!
Jener sollte ja erst zwei Stunden danach beginnen. Blockaden starteten
schon in Hannover. Als die Zugfahrt endlich losging, war die Verspaetung
schon vorprogrammiert, denn selbst die Abfahrt verzoegerte sich
staendig, weil es minutenlange Diskussionen gab, ob dieser Zug nun der
richtige waere oder nicht. Clever.
3. Haste
Es sollte nur ein
normales Umsteigen werden, doch da machte die Polizei nicht mit. Ein
Beamter hatte die feste Ueberzeugung, dass sich ein Nazi in den
Antifa-Mob geschmuggelt hatte. Sie / Er trug naemlich ein Keltenkreuz
als Aufnaeher. Folglich ein verfassungsfeindliches Symbol.
[5.1+Titelfoto] Er wollte die Personalien aufnehmen. Mit ihm waren noch
zwei weitere Staatsschuetzer. Umgeben von unzaehligen Antifas. Die Rufe
nach Verstaerkung fanden keine Resonanz, da kein_e andere_r Polizist_in
sich in den Menge reinbegeben wollte. Also scheiterte der brutale
Personalienfestellungsversuch. Es haette viel schneller gehen koennen,
wenn der Beamte mal ein paar Antifas zugehoert haette. Warum? Um das
Keltenkreuz stand "good night white pride". Ist die Frage: Muss dieser
Aufnaeher unbedingt sein, denn da ist klar zu erkennen, wie ein
Nicht-rechter einen Rassisten wegtritt. Somit ein klarer Aufruf zur
Gewalt gegen Menschen. (Eigentlich stellt es einen Tanz da, nur soll das
mal jemand gleich wissen!)
Weit nach 10 Uhr alle Nazi-Hasser im Zug, doch nicht einmal jetzt ging es voran. Grund fuer die Verspaetung: Gegenverkehr.
Auf
die schlaue Idee zu kommen, die Tueren offen zu lassen, um frische Luft
einzuatmen, kamen manche erst mit reichlich Verzoergerung. Um der
Polizei eine moegliche Stuermung des Zuges zu erschweren, blieb der Mob
zusammen.
Das Wetter spielte immerhin mit, denn genau dann fing es an zu regnen und die Polizei zog es vor, draußen zu warten.
4. bahnhof bad nenndorf
4.1 aussteigen bitte!
der
/ die lokführer_in verpeilte zu sagen, auf welcher seite der ausstieg
in bad nenndorf war bzw. redete undeutlich. infolgedessen gingen auf
beiden seiten türen auf. manche menschen fielen etwas tiefer. sanitater
und aerzte kamen keine, die sich um die gefallenen kuemmerten, sondern
wieder nur polizei. statt sich aneinander zu "ketten", ließen sich die
leute einzeln ueber die schiene auf die andere seite bringen.
Jene
Leute, welche beim 50:50 spiel glueck hatten, legten nach der
anstrengenden bahnfahrt teils eine sitzpause gleich auf dem bahnsteig
ein. deshalb gab es fuer die verpeilten auch erst mal kein durchkommen
richtung bahnhofsvorplatz, sodass auch ein teil davon erst mal pause
machen musste. muessen deshalb, da ein paar antifas eine merkwuerdige
vorahnung hatten. deren plan war es evtl., ihr fahrrad mit in den zug zu
nehmen. anscheinend hatten sie doch noch kurz vorher umdisponiert und
es sich anders ueberlegt. um wenigstens ein bischen werbung fuer
umweltfreundliches vorankommen zu machen, aber die fahrradschloesser
mitgenommen. damit es auch jeder sehen kann, sich die dinger um den hals
gehaengt und kurz darauf saßen sie im kreis und keine_r kam mehr weg,
da alle schloesser miteinander verhakt waren.
nicht nur einiges ansehen, sondern auch einiges anhoeren durfte sich die staatsmacht; Wo, wo wart ihr in rostock? (rostocker pogrome 1992 im stadtteil lichtenhagen). Demo gegen Rassimus findet ja bekanntlich diesen Samstag statt. [6]
Fuszball-Ausblick: Fr. Abend: Braunschweig:Paderborn, Sandhausen:Union, Dortmund-Bremen
Sa: Cottbus:St.Pauli, Duisburg:Dresden, Chemnitz-Wiesbaden,...
Sonntag erst Darmstadt:Rostock. Eine Fuszballspielauswaertsfahrt als "Ausrede", um sich wieder nicht mit dem Thema Rassismus zu beschäftigen, geht diesmal nicht!
4.2 anarchy
der
andere teil des mobs am bahnhof drehte teils voellig durch und
entzuendete erst einmal feuer, wie es auch auf einem flyer beschrieben.
kein wunder, dass es zu vermummungen danach kam. warum die polizei nicht
eingriff? wieso der wasserwerfer nicht zum einsatz kam? es handelte
sich bei den minutenlangen feuern "nur" um zigarrettenqualm. Sind
irgendwo auch Drogen...
egal ob auf droge oder nicht, doch ein ufo flug über bad nenndorf (form des buchstaben H). funkzellenabfrage.
eine
kleine abkühlung wäre dagegen wirklich toll gewesen, aber
möglicherweise hatte der wawe ein wasser-Oleoresin Capsicum-gemisch zum
versprühen. deshalb: bloß keine drogen einnehmen, denn diese zusätzliche
verbindung kann auch tödlich enden (erhoehte wahrscheinlichkeit)
immernoch
total angefressen von der versuchten personalienaufnahme in haste
bewegte sich kein antifa aus protest weg vom bahnhof. selbst wenn die
polizei mal ihren job souveraen geloest haette, das ergebis duerfte
unveraender sein. der polizeidurchsagemensch meinte nun, dass die
menschenmenge zwei moeglichkeiten hat. option a: bis 12:05 (es war
11:56) meldet jemand eine versammlung an. nachteil: diese kann (und
wird) von der polizei (wohl nach kurzer zeit) aufgelöst werden und dazu
muss diese person zum lautsprecherwagen der polizei kommen. auszerdem
muss dieser mensch dann seine personalien aufnehmen lassen. ein_e
verraeter_in fand sich dann doch schnell. einziges "problem": die
polizei musste zu diesem menschen kommen, denn diese_r kam nicht vom
fleck, weil es mit anderen angekettet war. option b: staatsschutz raeumt
sofort.
polizeidurchsagemensch schnell merkte doch schnell, hier
gibts nix zu holen, sodass er schon fünf minuten frueher aufgab. eine
raeumung erfolgte nie. einfach zu viele.gg.
eskalation blieb aus,
wenn nicht ganz wenige gemeint hatten, dass bad nenndorf heute zu
stalingrad verkommt. mehr passierte nicht. der zug blieb fuhr erstmal
nicht mehr ab. schottern ging nicht, weil die polizei das gleis
bewachte, in dem sie sich darauf befand.
ueberraschenderweise durften
bremer polizisten auch am einsatz teilnehmen. gelten die doch als
softies. mensch erinnere sich nur an den 30.04.2011, wo deren halbe
stadt nach dem nazi-Aufmarsch (nur 120 Faschos) danach nicht mehr stand.
Beim linken „schwarzen Block“ hielt sich die Einheit heute jedenfalls
nicht sehr lange auf. einheiten aus erfurt (thueringen) und hessen
blieben laenger. wuenschenswert wäre es auch gewesen, wenn mehr leute
sich direkt vor die polizeiabsperrung gesetzt haetten, um diese
bezahlten securitys noch mehr zu stressen. jene leute, die mit oder ohne
fahrradschloss blockierten und von der polizei teils sehr unsanft in
die chillende menge brachten, bekamen alle natürlich applaus für deren
antifaschistischen einsatz. die letzte moeglichkeit, der polizei respekt
zu zollen, verspielten sie sich dadurch, dass sie es nicht unterbanden,
fotografierende anti-antifas mal nach ihrem presse-ausweis zu fragen.
gleuck wird ueber leben und tod entscheiden!
5. Nazis in Haste
das
ganze gechille fuhrte dazu, dass fuer die nazis schon in haste
endstation war. "gut", ein teil reiste nicht mit der bahn an und
schaffte es zur auftaktkundgebung. ein auto kostet allerdings mehr
euros und irgendwann kennt die gegenseite das kennzeichen. je weniger
nazis sich entschließen, hinzufahren, um so geringer ist die
moeglichkeit der spritkostenteilung.
die auftaktkundgebung des
rechten dreck fiel mal wieder sehr leise aus, da diese nazis sich
weigern, auf einen knopf zu druecken, wo etwas englisches drauf steht
und / oder ihre intelligenz laesst es nicht zu, eine anlage zu
reparieren und zwar rechtzeitig.
6.1 „Linke“ Demo
Weil Nazis
Sitzblockaden ablehnen (geben es ungern zu, weil die zu wenige sind),
sollte es doch kein Problem sein, die Route abzulaufen. Nach gefühlten
100 Metern ein erstes Hindernis in Form von Polizei-Pferden. Daraufhin
versuchte andere ihr demokratisches Recht auf eigenem Weg durchzubingen,
bis ein paar RoboCops auch in den anliegenden Gärten standen. Selbst
vor Hauseingängen positionierten sie sich. Die neue Pause dauerte ewig.
Wer in der 1. Reihe stand und somit den Pferden in Angesicht zu
Angesicht, sah Tiere leiden. Einfach nur widerlich. Weil die Polizei
keine Anstalten machte, den Weg frei zu geben, kam es dann noch zum
Versuch des Durchbrechens. Dieser scheiterte, weil auch Pfefferspray zum
Einsatz kam. Immerhin hatte die Polizei jetzt immernoch nicht genügend
Kräfte, um
Menschen vom Bahnübergang wegzutragen, welche sich in weiteren 100
Metern Entfernung befanden.
Ein erneuter „Angriff/Durchbruchsversuch“
wäre wohl aus noch mehr aufgeladener Frustation weniger glimpflich
verlaufen. Deshalb räumten die bezahlten Blockierer_innen nach einer
weiteren Viertelstunde das Feld, lieszen aber viele "Aepfel" zurueck und
es konnte weitergehen. Natürlich spielte die Polizei in einem von
schwarz-gelb regierten Bundesland das demokratisch legitimierte Spiel
nicht lange mit und versuchte permanent schwarz gekleidete Menschen, aus
der Demo heraus, festzusetzen. Beim ersten „Fall“ hatten die Cops aus
Niedersachsen nicht mal eine Ausrede parat. Dafür war die Festnahme,
geschützt von einem Dutzend Uniformierte um so heftiger.
Personalienaufnahme klappte nicht wirklich, nachdem schnell jemand den
EA anrief. Der Mensch kam infolgedessen schnell wieder frei. "Kleinere"
Blessuren blieben. Eigentlich müsste die Polizei so etwas auf Band
haben, doch sie neigt dazu, gerade bei Polizeigewalt etwas
Uninteressantes filmen zu wollen. Wieder mal kein „vorbildlicher“
Polizeieinsatz auf Video. Was die ihren Schüler_innen beibringen?
Ein
Polizeibeamter (trug wie alle anderen keine individuelle Kennzeichnung)
versuchte die Anzahl der Demonstrant_innen zu zaehlen, was durch
Zwischenrufe erfolgreich unterbunden werden konnte, denn an spaterer
Stelle starteten sie einen neuen Versuch.
Ein weiterer Fall von
"Polizei-Arbeit" : „Six-Packs“ sind meistens unverschlossen. Davon stand
Einer menschenleer an der Demoroute. Durch Geisterhand öffnete sich nun
eine Schiebetür des teuren Wagens. Schnell liefen Polizeibeamte hin
und rempelte im Vorbeigehen noch „unabsichtlich“ eine_n schwarz
gekleidete_n Demonstrant_in an. Diese_r forderte selbstverständlich eine
Entschuldigung ein. Es fielen Worte, doch gingen Die nur in die
Richtung: „Beim nächsten Mal gibt‘s Gesa (Gefangenensammelstelle), wenn
du so weitermachst!“ Polizei in Überzahl. Opfer zu Taetern. Nichts
Neues.
Jene Demo führte immer weiter weg von der Nazi-Strecke und
vielen angemeldeten demokratischen Kundgebungen, was der Tatsache
geschuldet war, dass bewachte Hamburger Gitter den Weg versperrten.
Treppe hoch. Das Aus für jeden Lautsprecherwagen. Folglich also die
Taktik: Je mehr die Demonstrant_innen laufen müssen, um so weniger Kraft
für Protest haben die dann später. Die/Der eine oder andere
Polizeibeamte dürfte schon an diesem Tag mehrer Meilen in den Knochen
gehabt haben. Schließlich mussten die Nazis ja schon von Haste sechs
Kilometer nach Bad Nenndorf gehen. Beschützt von der Staatsmacht. Darf
allerdings nicht als Ausrede herhalten, ein so unfreundliches Verhalten
gegenüber Antifaschist_innen an den Tag zu legen.
Irgendwo ging die
Polizei-Taktik auf, weil sich in der Fuszgängerzone die Demo immer
länger zog. Die / Der Passant dürfte daraufhin jetzt noch ein paar
antifaschistische Sprüche kennen: z.B. „Nazis morden, der Staat
(Vorschlag: Niedersachsen) schiebt ab, das ist das gleiche
Rassistenpakt.“
Ging ganz gut, weil sich nun die Demoteilnehmer_innen
fast komplett unbewacht fühlten. Auch kam es zu keinen polizeilichen
Übergriffen mehr. Wie sieht das denn aus, wenn der Bürger mitbekommt,
wenn die Polizei …
6.2 Park
Im angrenzenden Park stellte sich heraus, dass wieder (fast) alle Nazi-Hasser zusammenfanden.
Schlieszlich
sollte es noch zur nächsten Kundgebung gehen, doch dann Das.
Polizeiabsperrungen wieder ueberall. Mehrere Polizeihunde und manche von
denen ohne Maulkorb. Einsparungen der Landesregierung am falschen Ende.
Oder soll Mensch die „Sparer“ gerechtfertigterweise gleich als
tierquaelerische Bande bezeichnen? Ein paar Cops wollten den Demo-Block
gleich mal aufmischen, doch bei der Unterzahl zogen sie sich doch
schnell zurueck. Irgendein Möchtegern-Antifa oder Provokateur rempelte
einen Polizisten (Menschen) fast um. Auch kam es hier nicht zum Einsatz
von Pfefferspray. Das Schlimmste hierbar: Die Demonstrant_innen durften
nicht mehr zur Kundgebung!
Oder um es mit den Worten des ca. 1,67
Meter kleinen kurzhaarigen Blondschopf von der Polizei Niedersachsen zu
sagen: „Verpiss Dich (Euch)“.
Da hier die Demokratie mal wieder
endete (eigentlich nur dann, wenn es für den Gegenüber unangenehm werden
koennte), mal bei einem Polizeibeamten nachgefragt, wozu er denn eine
Sturmhaube trage. Schließlich könnte dies ja zur Vermummung genutzt
werden. Antwort: „Sie tragen schwarze Kleidung. Auszerdem dient die
Sturmhaube als Schweissschutz (locker 30° Celsius). Ein anderer Polizist
meinte dann nur noch zu ihm: „Lass es“. Die Unterhaltung brach schnell
zusammen, als sich zwei weitere Cops dazustellten. Irgendwo wird da auch
die Ehre des „Bürgers“ verletzt, für ein leider ausuferndes Gespräch
gleich so viele Staatsschützer es braucht, die danach noch so etwas
sagen wie: „Warum treten Sie jetzt zwei Schritte zurueck?“
Wie dem
auch sei. Vielleicht durfte Mensch an anderer Stelle ja Demokratie
erleben. Doch wer versuchte, über andere Weg zum ehemaliges Wincklerbad
zu kommen, hatte doch recht zügig Polizeibegleitung. Kundgebungen
genehmigt, aber ohne TeilnehmerInnen. Jene Nazi-Demo fand doch noch
statt, obwohl diese eigentlich vor mehreren Stunden schon hätte beginnen
sollen. Blockaden wohl Fehlanzeige (Auszer den Menschen in der
Pyramide. RESPEKT!), weil manche Bürger von Bad Nenndorf es vorzogen,
auf ihren Grundstücken zu bleiben, um mit “Feierei gegen” die Nazis zu
protestieren. Jeder Linksautonomer wäre wohl auf die Straße gerannt und
haette blockiert, was definitiv effizienter ist!
Es ist generell
nicht erklärbar, wieso die Leute “feiern”. Kennt wer die
NS-verherrlichende Heimatdichterin, welche einen Platz im Kulturerbe der
Stadt Bad Nenndorf hat? (siehe Flyer) Es ist noch viel zu tun.
Dieser Bericht ist nicht von badnenndorf.blogsport.de
(Lieber eine Menschenkette als gar nichts. Hilft aber viel weniger.)
7.1 Rückreise:
Frustiert
ging es deshalb wieder zurück zum Bahnhof. Ziel: Hannover, denn für
jene gröszere Stadt hatte das Nazi-Pack für 19 Uhr eine Kundgebung
angemeldet. Doch nicht mal hier spielte die Polizei mit, weil sie nicht
wollte, dass alle Antifaschist_innen mit dem gleichen Zug abfahren. Nur
50. Nach einer Warterei vor dem Bahnhofsgelände von ca. einer halben
Stunde durften jeweils 10er Gruppen in Richtung des Gleises gehen.
Völlig irrsinnig. Schlieszlich fuhr der Zug nur alle Stunde und die
Rechtsextremen sollten ja auch noch raus aus Bad Nenndorf. Vermutlich
ging es den Einsatzleitern darum, nur zu wissen, wie viele
Nazigegner_innen es denn überhaupt sind. Nachdem die Polizei demzufolge 5
mal bis 10 zählte, merkte sie wohl, dass der Plan nicht aufgehen
konnte. Gegen 17.50 Uhr fuhr der Zug nach erneuten Verzögerungen los.
Alle Antifaschist_innen, die mit wollten, stiegen ein. Damit stand aber
auch fest. Der nächste Zug, welcher von Bad Nenndorf nach Hannover
fährt, kommt erst nach 19 Uhr an.
7.2 Hannover II
Somit
hätten die 2000 wartenden Cops doch nach Hause fahren können. Ok, ein
„paar tradiotionelle zufällige” Personenüberprüfungen folgten noch und
(unpolitische) Punks sollen randaliert haben...
Rein rechtlich dürfte es interessant sein, ob die NPD nicht für den Polizeieinsatz in Hannover aufkommen muss? Wenn sie nämlich nur ganz kurz in Bad Nenndorf Halt gemacht hätten, wären sie bestimmt noch pünktlich in Hannover angekommen. Dies wäre dann möglicherweise der Fall gewesen, als die antifaschistische Demo sich vom Bahnhof deutlich entfernt hatte.
Fight repression and stop fascism!
No Nazis, No Cops,
Antifa Area!
A.C.A.C. all cops are conform.
Wer den Nazi-Aufmarsch nicht blockieren kann, könnte wenigstens die Polizei permanent beschäftigen.
P.S.
: Am Ende in Bad Nenndorf sagte jemand von den AntifaschistInnen durch
ein Megafon, dass die Nazis bei ihrer Demo die Polizeibegleitung
durchbrochen haben und Nicht-Nazis attackierten. Wahr oder unnötige
Stimmungsmache?
[1] http://www.publikative.org/2012/08/21/sicherheit-nur-fur-nazi-hools/
[1.1] http://antifaahrweiler.blogsport.de/2012/04/16/regionaler-1-fc-koeln-fanclub-solidarisiert-sich-mit-neonazi/
[2] http://linkesvechta.blogsport.de/2010/08/12/bad-nenndorf-naziaufmarsch-erlaubt-gegendemo-verboten/
[2.1] http://blog.uebersteiger.de/2012/03/26/27-spieltag-h-energie-cottbus/
[3] http://www.swp.de/ulm/sport/fussball/ueberregional/Fussball-Bundesliga-Europa-League-Stuttgart-Spielverlegung-Fussball-Bundesliga-Punktspielstart-Solidaritaet-EURO-2012-Verlegung-Wolfsburg-Moskau-Europa-Spielverlegung-Stuttgart-vermisst-Solidaritaet;art1158278,1595170
[4] http://www.ultrafans.de/index.php/bochum-dresden/
[4.1] http://www.liga3-online.de/spruchbanner-5-000-strafe-fur-den-sv-babelsberg/
[4.2] http://www.derbys.org/deutschland/thuringenderby-carl-zeiss-jena-rot-weiss-erfurt/
[4.3]http://www.lautgegennazis.de/blog/2009/03/07/fc-st-pauli-hansa-rostock-32-ca-750-rostocker-hooligans-davon-ein-betrachtlicher-teil-rechtsextrem-fc-st-pauli-drehte-das-spiel-in-der-zweiten-halbzeit-rostocker-frustriert-kiez-in-der/
[4.4] http://www.zeit.de/news/2012-08/21/fussball-nach-pokal-vorfaellen-chemnitz-muss-mit-strafe-rechnen-21141410
[4.5] http://de.indymedia.org/2008/11/232561.shtml
https://www.taz.de/!23959/
[5] http://www.stern.de/sport/fussball/fsv-zwickau-gegen-carl-zeiss-jena-spielabsage-wegen-schraubenklau-1877189.html
http://www.n-tv.de/sport/fussball/Polizei-tappt-noch-im-Dunkeln-article6964446.html
[5.1] http://www.publikative.org/2008/11/15/bundesgerichtshof-verbietet-keltenkreuz/
[6] http://rassismus-toetet.de/
Dieser Bericht stellt nur die eigene Meinung dar.
also
das ist kein bericht sondern eine zusammenhangslose, unübserichtliche, teilweise wirre sammlung von fragwürdigem