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Am heutigen Donnerstag hielt die NPD auf Ihrer Deutschlandfahrt eine Kundgebung in Ludwigshafen / Rhein ab. Aufgrund antifaschistischen Protests gingen die Parolen und Redebeiträge weitestgehend im enormen Geräuschpegel unter. Nach ihrer Kundgebung versuchten einige regionale Neonazis noch Gegendemonstrant_innen einzuschüchtern und anzugreifen.

Auf Ihrer selbstbetitelten Deutschlandfahrt 2012 machte die NPD am Nachmittag des 26.Juli in Ludwigshafen Halt. Mit erheblicher Verspätung traf das sog. Flaggschiff mit seiner Tourbegleitung am Berliner Platz ein. Als Kundgebungsort wurde den Nazis jedoch nicht der zentrale Berliner Platz, sondern eine abseitsgelegene Stelle daneben zugewiesen. Dort versammelten sich neben dem ca. 10 köpfigen Begleitpersonal noch weitere 25 Nazis aus der Region. Zugegen waren die für eine solche Veranstaltungen zu erwartenden Nazis wie Rene Teufer, Christian Hehl, Malte Redeker, Dierk Wagner, Mario Matthes, Jan Zrodelny, Mark Müller und Marco Bleimeier. Die herkömmlichen Hasstiraden der NPD gingen im lautstarken Protest der ca. 80 Gegendemonstrant_innen unter. Neben der akkutischen Überlagerung durch Pfeifen, Hupen und Sprechchöre, wurde die NPD-Kundgebung aufgrund des Protestes auch räumlich von der Bevölkerung abgeschirmt. Aufgerufen hatten hierzu Gewerkschaften, Parteien und Antifaschistische Gruppen aus Ludwigshafen und der Umgebung. Trotz der starken Hitze war die Stimmung auf Seiten der Gegendemonstrant_innen gut, sodass der Protest bis zum Ende der Nazi-Kundgebung aufrecht erhalten wurde. Komplett überfordert zeigten sich die eingesetzten Polizeikräfte mehrfach im Verlauf der Veranstaltung. So kam es schon während der Kundgebung beinahe zu einer Konfrontation, als Gegendemonstrant_innen nach einem spontanen Platzwechsel unmittelbar vor den Nazis auftauchten. Die Polizei reagierte in dieser Situation äußerst gereizt auf die anwesenden Antifaschist_innen. Diese aggressive Grundstimmung gegenüber den Antifaschist_innen zeigte sich auch am Rande der Veranstaltung als es grundlos zu Polizeiübergriffen und zwei kurzzeitigen Ingewahrsamnahmen kam. Einen weiteren großen Fauxpas leisteten die Einsatzkräfte nach Beendigung der Veranstaltung, als sie eine große Gruppe von Nazis unkontrolliert in die Innenstadt ziehen ließ. Die ca. 15köpfige Gruppe von NPDlern lauerte daraufhin am Gewerkschaftshaus den zurückkehrenden, vereinzelten  Gegendemonstrant_innen auf, bedrohte diese und versuchte sie anzugreifen. Die spät hinzukommende Polizei bemühte sich weder um die Feststellung von Personalien, noch um die Festsetzung der Nazigruppe.

Festzuhalten ist abschließend, dass die NPD auch in Ludwigshafen keinen öffentlichkeitswirksamen Erfolg erzielen konnte. Mit Nachdruck kritisiert werden muss das unprofessionelle Auftreten der Polizei, welches sich in mehreren aggressiven Ausbrüchen gegenüber den Antifaschist_innen äußerte, während die Nazis zeitweise unbehelligt agieren konnten.

Die bisher erfolglose Deutschlandfahrt der NPD setzt sich in den kommenden Tagen fort und kommt am Samstag wieder in die Rhein-Neckar-Region. Ab 11Uhr wollen die Nazis eine Kundgebung im Mannheimer Stadtteil Neckarau durchführen. Auch an diesem Tag werden wir sie mit deutlicher Ablehnung und lautstarkem Protest empfangen!