No Border Camp Köln/Düsseldorf 2012

flugis

Vom 13. bis zum 22. Juli 2012 wird in Köln ein No Border Camp stattfinden. Seit den 1990er-Jahren zeigen No Boder Camps Rassismus auf, der sich nicht nur an den EU-Außengrenzen, sondern ebenso in Abschiebeknästen und den Flughäfen europäischer Metropolen manifestiert. Mit seiner aktionistischen Ausrichtung auf den Flughafen Düsseldorf will das No Boder Camp Köln/Düsseldorf den transnationalen Protest an die Innengrenzen der EU tragen. Mit dem Camp sollen zum einen über Vernetzung und Verbreiterung antirassistische Praxen gestärkt, zum anderen mit verschiedenen Aktionen das Thema Rassismus, Migration und Abschiebepolitik in den öffentlich-medialen Diskurs getragen werden.

 

Ziel: Widerstand sichtbar machen


Das No Boder Camp will den Widerstand gegen rassistische Politiken bündeln und nach außen hin sichtbar machen. Wir wollen dabei an verschiedene Aktionen antirassistischer Organisationen und selbstorganisierter Gruppen anknüpfen. Mit dem Camp wollen wir einen Ort schaffen, an dem Forderungen gestellt, gehört und unterstützt werden können, an dem Wissen geteilt werden und insbesondere die Selbstorganisierung von Geflüchteten / Migrant_innen / PoCs (...) Raum finden kann. Während des Camps sollen Strategien entwickelt werden, die uns häufig trennenden Grenzverläufe zu bekämpfen. Gemeinsam wollen wir gegen Rassismus aktiv werden, in gemeinsamen Aktionen Sichtbarkeit herstellen und das Gefühl von Ohnmacht bekämpfen! Mit dem Camp soll der politische Druck auf die Verantwortlichen wachsen. Es geht uns darum, Rassismus als gesamtgesellschaftliches Machtverhältnis zu kritisieren und sowohl mit der Präsenz des Camps in der Stadt als auch mit öffentlichen Aktionen rund um das Camp in Diskurse zu intervenieren, die Rassismus relativieren und als Problem einzelner Fanatiker_innen verharmlosen. Gemeinsam wollen wir Widerstand leisten!

Aktionen im Umfeld des Camps können das Grenzregime temporär außer Kraft setzen! Widerstand und Selbstorganisierung haben Abschiebungen schon wirksam verhindert, also: Kommt zum Camp und initiiert selbst Aktionen. Wendet euch gern schon im Vorfeld mit euren Ideen an das Vorbereitungsteam: choreo-nbc@riseup.net


Für die Planung und Durchführung von Aktionen gilt: Grundsätzlich soll das No Border Camp einen Rahmen für eine große Bandbreite von Aktionen und Aktionsformen bieten. Allerdings kommen auf dem Camp Menschen mit sehr unterschiedlichen Vorstellungen und Bedürfnissen zusammen. Dem Wunsch nach einer freien Wahl der Aktionsformen steht aus verschiedenen persönlichen und politischen Gründen das Bedürfnis nach einem geschützten Raum gegenüber.

 

Schwerpunkt Flughafen
Am Samstag, den 21. Juli, ist ein Aktionstag gegen die Abschiebungen vom Düsseldorfer Flughafen geplant. Als Scharnier der europäischen Abschiebemaschinerie soll der Flughafen Düsseldorf in den aktionistischen Fokus rücken und mit ihm die europäische Grenzschutzagentur FRONTEX, die an den Außengrenzen der EU einen regelrechten Krieg gegen Geflüchtete und Migrant_innen führt. Die europaweit meisten Frontex-unterstützten Abschiebungen richten sich derzeit gegen Geflüchtete und Migrant_innen aus Nigeria. Aber auch Abschiebungen nach Serbien und in den Kosovo sind unsichtbar gemachter Alltag am Düsseldorfer Flughafen. Durch die häufiger als monatlich stattfindenden Sammelabschiebungen per Flugzeug manifestiert sich strukturelle Diskriminierung, soziale Stigmatisierung und Alltagsrassismus v.a. gegen Roma. Eine der beteiligten Fluglinien ist Air Berlin, die am schmutzigen Geschäft Abschiebung gewaltig profitiert. Als Nutznießer_innen soll sie an diesem Tag keine Ruhe haben! Demos und Blockaden am Flughafen stellen dieser Abschiebemaschinerie eine empfindliche Störung entgegen und schaffen eine für Verantwortliche und Profiteur_innen unangenehme Öffentlichkeit.

 

Ziel: Austausch, Selbstreflexion und Vernetzung
Neben dem Fokus auf Aktionen, die vor allem nach außen gerichtet sind, soll das Camp aber auch nach innen wirken und Austausch und Vernetzung von antirassistischen Kämpfen unterstützen und politische Praxen reflektieren. Hierfür wollen wir Raum für Workshops schaffen, die sich inhaltlich an folgenden Themenblöcken orientieren:

  1. Abschiebungen (insbesondere Sammelcharter vom Düsseldorfer Flughafen), Abschiebeknäste
  2. EU-Außengrenzen / Frontex und Innere Grenzen / Rassistische Polizeigewalt und Kontrollen
  3. Alltagsrassismus / Gesellschaftlicher und institutioneller Rassismus / antimuslimischer Rassismus / Antiziganismus / rechten Diskurse / Antifaschismus: es soll in Bezug auf das Antifa-Camp im August in Dortmund einen Thementag zu antifaschistischen Kämpfen geben
  4. Lebensbedingungen von Flüchtlingen / Asylgesetze / Lager / Leben in der Illegalität / mörderischen Situation an den Außengrenzen / Illegalisierung / Selbstorganisation von Geflüchteten und Migrant_innen, Migrantische Streiks
  5. Hintergründe von Migration, Fluchtursachen, (Post-)Kolonialismus und Landgrabbing
  6. Critical Whiteness und Empowerment

Das Camp soll zu einem Ort werden, an dem rassismus-, faschismus-, sexismus- und kapitalismuskritische Perspektiven zusammen gedacht werden. Es soll aber auch zu einem Ort kritischer Selbstreflexion werden: Rassismus geht uns alle an und gleichzeitig ist es offensichtlich, dass Menschen entsprechend ihrer sozialen Positionierung – als Weiße, als Schwarze, als People of Color, als Menschen mit oder ohne Fluchterfahrung, als Illegalisierte – negativ oder positiv von Rassismus betroffen sind. Diese unterschiedlichen gesellschaftlichen Positionierungen, die sich entlang von „race“, class, gender und weiteren Differenzkategorien erstrecken, sollen sowohl in die Vorbereitung einfließen als auch auf dem Camps diskutiert und reflektiert werden – mit dem Ziel, weiße Normalität zu hinterfragen und Privilegien sichtbar zu machen. Denn nur was sichtbar ist kann auch bekämpft werden!

Wenn du einen Workshop anbieten möchtest, wende dich an: choreo-nbc@riseup.net Das Camp lebt davon, dass sich möglichst viele Menschen aktiv mit Ideen einbringen!

 

Kommt zum Camp und klinkt euch ein in die dezentrale Vorbereitung in eurer Stadt oder Region! Es gibt noch viel zu tun in den nächsten sieben Wochen, also meldet euch, falls ihr Lust habt euch einzubrigen, Aufgrund von strukturellem Rassismus ist der Vorbereitungskreis derzeit überwiegend weiß. Gemeinsam sollen aber Strukturen geschaffen werden, die die Teilnahme an Vorbereitung und Camp für alle ermöglichen.

 

Termine und Kontakt
Das nächste und letzte überregionale Treffen vor dem Camp ist in Köln: 02./03. Juni 2012 im AZ Köln, bundesweites No Border Treffen (AZ Köln)
Weitere Infos und Kontakt findet ihr unter No Border Camp Köln/Düsseldorf. Falls ihr Fragen und oder Lust habt Euch zu beteiligen, so wendet Euch an die allgemeine eMailadresse noborder-cologne2012@riseup.net oder bei spezifischen Fragen direkt an die entsprechenden Koordinierungsgruppen.

Stop the war on refugees and migration!

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Was ist ein Boder ?

Am besten fahrt ihr vom Neumarkt oder Deutzer Freiheit aus mit der U7 (Richtung "Zündorf", Ticket 1b) nach Poll bis "Raiffeisenstraße".

Dann geht dann die Siegburger Straße 200 m in Fahrtrichtung zurück und biegt links ein in Richtung Rheinufer (Am Schnellert).

Nach etwa 500 m durchs Gewerbegebiet (Schrottplatz/Hafen) seid ihr am Rheinuferweg (Alfred-Schütte-Allee) angekommen und seht das Zelt direkt unterhalb der Südbrücke.

Tipp: Wer schon eine Stadtion vorher am "Poller Kirchweg" aussteigt, muss zwar etwa 1000 , laufen, braucht aber ab Deutzer Freiheit nur ein Kurzstreckentickt und kann auf dem Weg noch beim Discounter einkaufen - danach natürlich rechts einbiegen (Am Schnellert).

Siehe OpenStreetMap:
http://www.openstreetmap.org/?lat=50.9194850921631&lon=6.97571754455566&...