Für ein Ende der Gewalt
Der europäische Kapitalismus soll mit immer brutaleren Maßnahmen saniert werden. Trotzdem greift die Krise weiter um sich, nach Griechenland steht Spanien vor dem Kollaps. Widerstand hatte es bislang schwer, denn die Proteste waren nationalstaatlich gespalten. Mit den europaweiten Krisenprotesten 2012 soll sich das ändern.
Rückblick: Am 31. März fand der europaweite Aktionstag M31 – European Day of Action against Capitalism statt. In über 40 Städten wurde mit Demonstrationen, Kundgebungen und Versammlungen ein Zeichen gegen neoliberale Krisenpolitik und das Elend des globalen Kapitalismus gesetzt. Der Aktionstag war ein erster Schritt, antikapitalistische Kritik über Ländergrenzen hinweg zu vernetzen. In Deutschland fand die zentrale Demonstration mit über 6ooo Teilnehmenden in Frankfurt am Main statt. Am Rande der Demonstration kam es zu direkten Aktionen gegen Institutionen kapitalistischer Disziplinierung: den Sitz der EZB, eine Arbeitsagentur, eine Leiharbeitsfirma und die Stadtwache.
“It’s not enough to be angry”
Vom 16.-19. Mai 2012 steigen die nächsten Action Days in Frankfurt: Blockupy Frankfurt, mit Versammlungen, Blockaden und einer internationalen Demo. Neben antikapitalistischen Gruppen werden sich vor allem globalisierungskritische Initiativen und ein breites Spektrum aus Krisenbündnissen, Gewerkschaftslinken, Occupy und Attac beteiligen. Gerade hier kommt es also darauf an, unsere Kritik an Staat, Nation und Kapital in die Diskussion und auf die Straße zu tragen. Ein Erfolg des bundesweiten M31-Bündnis war seine Kritik verkürzter Krisenanalysen und Reformkonzepte. Wir konnten zeigen, dass nicht die vermeintliche “Gier” von “Bankern und Bonzen” das Problem ist, sondern der Kapitalismus selbst, als gesellschaftliches System. Eine solche Kritik ums Ganze müssen wir in den Krisenprotesten verankern. Andernfalls werden auch diese Proteste vereinnahmt. Wir müssen das Spektakel des Bestehenden herausfordern, eine radikale Kritik entwickeln und uns weiter organisieren.
In diesem Sinne: für den Kommunismus!
Seid widerständig und kommt zu den European Action Days vom 16.-19. Mai in Frankfurt
…umsGanze! organisiert ein Barrio Anticapitalista auf dem Blockupy-Camp, mit Workshops, Diskussionen und lecker Bierchen. Programm folgt.
Internationale Demonstration: Samstag, 19. Mai 2012 12 Uhr Hauptbahnhof - Kommt zum antikapitalistischen Block!
Für ein Ende der Gewalt – Kapitalismus abschaffen!
>> umsganze.org
Kritik?
Für die befreite Gesellschaft zu sein ist schon richtig, bloß erreicht mensch diesen nicht duch diesen ständigen Pop-Event-Aktivismus!
Erst einmal muss eine richtige Analyse und Kritik der Verhältnisse her (welche mit "Blockupy" mitnichten geliefert wird) und dann wird guckt mensch wie es weiter geht.
UmsGanze hat in seiner Kritik der "verkürzten(n) Krisenanalysen" eingentlich schon recht, doch statt diese tatsächlich zu kritiseren machen die politischen Top-Checker_innen von UG dann doch mit, so wird aus der notwendigen Kritik ein bloßes Mitmachen, wie schon beim G8 2007.
Traurig, aber bei der schmerzlichen Frage ob mensch wirkliche Kritik betreiben oder mit den Massen sein möchte, hat UG sich für zweiteres entschieden.
Obwohl klar sein müsste dass die vernünftigen Erkenntnisse derzeit nur gegen (!) die Massen zu haben sind, leider.
Wenn es so weiter geht können wir in ein paar Jahren der Fusion von IL und UG beiwohnen...
Hoffentlich
Ich hoffe das wir irgendwann einer Fusion von IL und UG beiwohnen können!
Wenn IL ihre Kritik schärft und endlich ohne Blatt vor dem Mund antikapitailistisch in Aktion tritt (der aktuelle Aufruf zu Blockupy ist da schon ganz nett und weist eine erfreuliche Richtung auf) und UG ihr Potential mit reinsteckt, könnte da ne spannende Sache draus werden.
Natürlich wird über diese Events nichts gewonnen, (von ein paar neuen anpolitisierten Leuten mal abgesehen, was aber auch nicht zu unterschätzen ist) aber es sind Manifestationen die ein Forum für Diskussion und Austausch bieten. Gerade im Konzept Blockupy ist dafür viel Raum vorgesehen.
Und das sollte man nutzen. Kommt ja nicht all zu oft vor, das tausende (Radikale) Linke auf einem Haufen sind.
Also auf nach Frankfurt!
..
ich glaube die person vor dir meinte dies eher negativ, nämlich dass sich UG immer mehr der IL angleicht.
und wenn ich mir das mobilisierungsverhalten so angucke, dann ist diese analyse durchaus treffend!
ja es wäre tatsächlich schön wenn die IL ihre kritik schäfen würde, was aber nicht mit einem "blatt vor dem mund" zu tun hat, die IL agitiert bereitsohne blatt vor dem mund, was ihre "kapitalismuskritik" u.a. so reaktionär macht.
genau es ist immer toll wenn tausende sich links(radikal) wähnende leute zusammen kommen, hat man in frankfurt ende märz ja gesehen.
hunderte "antikapitalistInnen" denen riot wichtiger ist als reflexion, erfüllten pasabell das klischee des "black block", verängstigten bewohnerInnen statt sie von inhalten zu überzeugen. klar so geländespielchen mit den bullen sind amüsant und aufregend, sowas kann psychisch eine allgemeine entlastung sein, aber dann soll man zumindest ehrlich sein und zugeben dass es darum geht, statt sich und anderen vor zu machen es gehe wirklich um politik.
also, viele zu sein ist kein wert an sich, er muss gefüllt werden und dazu ist die RL bisher kaum in der lage, leider.
wie auch, es geht um selbstbespaßung statt um eine kritik auf der höhe der zeit.
also auf in die stabi zur abteilung "frankfurter schule"!
einfach nur mitmachen reicht nicht
naja, das ist ja ein wahnsinns-aufruf. es gab den m31, jetzt machen da diese anderen gruppen auch was in frankfurt, deren kritik reicht uns nicht weit genug, deshalb gehen wir auch hin. ich finds ja ansich gut von radikaler seite in reformistische proteste zu intervenieren, was diesen aufruf angeht ist die reformismus kritik aber höchstens überzeugend für leute, die ohnehin schon revolutionär denken. vielleicht reicht es auch für bestimmte kreise, dass "ums ganze jetzt auch dabei" ist, um nach frankfurt zu fahren. was dann dort gemacht werden soll ist aber fraglich. vielleicht um's ganze flugis verteilen, vielleicht ein bisschen riot machen.
ob so zentrale massenmobilisierungen über ein paar tage wirklich sinn machen, bzw. ob sie nicht den fokus verlagern weg von lokalen auseinandersetzungen, hin zum inszenierten protest-spaktakel, das fragt bei um's ganze niemensch öffentlich. ein bisschen wirkt es so, dass eben "unsere" fahnen und transpis auch auf den bildern in der zeitung sein sollen. ich bin sicher, vielen leuten im umfeld von um's ganze geht's um mehr, und wahrscheinlich gabs auch kontroverse debatten, ob mensch da mitmachen soll, aber ein bisschen klarer position nach außen beziehen wär schon gut.
nicht dass es falsch ist nach frankfurt zu fahren, aber was davor und danach im lokalen kontext passiert, ist am ende viel wichtiger. wenn danach alle wieder nur in ihren szene-orten versacken und hin und wieder auf eine demo mit anderen linksradikalen gehen, wird sich nicht viel ändern, auch wenn es in frankfurt ordentlich scheppern sollte (bzw. viele wichtige diskussionen in wunderbar vorbereiteten workshops geführt werden). das wirklich politische spielt sich zum großen teil abseits des spektakels ab.
blabla
diese Kommentaren sind der Grund, warum sich in Dummland auch in 100 Jahren nichts geändert haben wird, wenn es wo anders vielleicht längst progressive gesellschaftliche entwicklungen gibt.
Es ist das übliche ignorante Gequatsche von kleinbürgerlichen antideutschen, deren Kosmos nur aus sich selbst besteht: Da gibt es eine Masse..aha und nur gegen die ist progressive Politik möglich --ja in deinem verratzten antideutschen Schuppen vielleicht. Und ja, die bösen Riots, Erlebnis statt guter stetiger antideutscher Arbeit! Ihr klingt wie eure kleinbürgerlichen Väter. Und was bringen eure Analysen im Alltag außer die absolute Marginalität? Oder eure so wichtige Alltags-Politarbeit? Ich sags euch, ihr zentriert euch damit bis zur Unerträglichkeit und wähnt euch als exklusiv linksradikal-alle anderen sind reaktionär oder dumm. Ihr schreibt ja auch von angeblich Linken, die sind natürlich nur dumm und nicht so erhaben wie ihr. Emma Goldmann hätte euch ins Gesicht gespuckt. Ihr seid keine emanzipatorisch denkenden und handelnden Menschen. Ihr seid nur anmaßend und vermutlich noch viel zu jung.
Ein Riot ist in Unterdrückungsverhältnissen immer angebracht- er ist nicht wie eine Aktion planbar- er ist das andere der Vernunft und ein Symptom beschissener und unterdrückter Lebensverhältnisse.
Frankfurt wird ein Erfolg, wenn Typen wir ihr zu Hause bleiben oder auf die Bahamas fliegen.
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Ist eigtl. bei dir jeder antideutsch, der irgendeinen Aktionismus kritisiert? Man muss wirklich nicht tief in den linken Szenekriegen zwischen Antideutschen und anderen Linken drinstecken, um zu wissen, dass der Beitrag über dir von keinem Antideutschen ist. Aber meinetwegen, als Beschimpfung kann man es durchgehen lassen, wenn eine Auseinandersetzung eh nicht beabsichtigt ist.
Dass kommunistische (es sei mir bitte verziehen, dass ich eine große Abneigung gegen die inhaltsleere Floskel von emanzipatorisch habe) Politik nur gegen die Massen möglich ist, ist so richtig wie falsch. Für dich ist es eben nur falsch, weil die Massen für dich eh nur eine abstrakte Hülle ist, in der du deine politischen Bestrebungen schon antizipiert siehst. Richtig ist es aber deshalb, weil die Massen nicht diejenigen sind, die eine Kapitalismuskritik bzw. eine Kritik der Lohnarbeit teilen. Nicht mal die Kapitalismuskritik von IL. Falsch ist der Satz aber nur in dem Sinne, dass kommunistische Politik gegen die Massen gar nicht gehen. Wer bestrebt ist mit kommunistischer Politik das Kapitalverhältnis zu zerschmettern, der schafft das nicht ohne die Massen, besser: nicht ohne die lohnarbeitende Klasse, die die Macht des Kapitals produziert und nur mit ihrer Kündigung der Arbeit für das Kapital die Macht des Kapitals brechen kann. Das heißt, dass sich kommunistische Politik an diese Klasse richten muss, gegen sie nur in dem Sinne, dass sie eine Einsicht in ihre Lage entwickeln müssen, was beim derzeitigen Stand des Proletariats nur mit einer Kritik ihres falschen Bewusstseins zu haben ist. Allgemeines Bewusstsein ist nicht der Wunsch nach einem Ende des Kapitalismus, sondern man wünscht sich das Ende der Krise, also den Zustand, den man scheinbar vor der Krise zu schätzen wusste. Wenn Merkel sagt, Deutschland gehe gestärkt aus der Krise, dann verbindet man das oft fälschlicherweise auch mit einem eigenen Sieg. (Ein Vertreter der Frankfurter UG Niederlassung meinte, in Deutschland gäbe es keine Proteste, weil Deutschland sich als Krisengewinner inszeniert. Dass in der Krise gewinnen aber auf Kosten der Arbeiterklasse bedeutet, diese sich also für die Krisenbewältigung nicht hergeben lassen sollte, das fand er nicht erwähnenswert. Überhaupt ist UG an der AK ziemlich desinteressiert. Ich hätte mich zumindest weniger gewundert, wenn du bei denen den Antideutschen entdeckt hättest.)
Aber sowas interessiert dich nicht. Eine Auseinandersetzung mit Leuten, die die eigene Politik noch nicht teilen, kommt nicht in Frage. Action-orientierten Linken wie dir kommt das vor wie bloße Theorie, Diskussion, Kritik usw. das ist Theorie. Und so viel ist dir dann auch klar: Theorie kann nur antideutsch sein. Aber wohin hat dich denn deine Praxis gebracht? Ein Riot ist sicherlich ein Symptom beschissener Lebensverhältnisse, wenn auch eine sehr eigenartige manchmal oder auch öfters (vgl. hier). Eine Linke, die im geschlossenen Block, vermummt und auf die Bullen als Zielscheibe ausgerichtet sind, mit denen sie sich eine Auseinandersetzung lierfen wollen - ist es nicht diese Linke, die sich da selbst marginalisiert? Wer - außer Linken - fühlt sich denn bei diesen Demos angesprochen?
Außer dass Frankfurt ein Erfolg wird (ohne die Nervensägen versteht sich), hast du nichts mitzuteilen? Also besteht der Erfolg der Demo darin, dass sie stattfindet. Auch eine Variante in seinem inhaltsleeren Praxisbezug diese vor Kritik zu immunisieren. Viel Spaß dann.
Proteste sollen verboten werden
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/frankfurt-will-anti-banken-pro...