Die Mobilisierung zum Revolutionären 1. Mai 2012 in Stuttgart
Präsenz von klassenkämpferischen und antikapitalistischen Positionen bei
der DGB-Demo +++ etwa 700 Menschen bei der Revolutionären 1. Mai
Demonstration +++ Mehrere Veröffentlichungen und Veranstaltungen im
Rahmen der Mobilisierung
Der thematische Schwerpunkt der diesjährigen 1. Mai Mobilisierung lag auf der kapitalistischen Krise und der Notwendigkeit dagegen den Klassenkampf zu entwickeln und eine Perspektive jenseits dieses Systems zu erkämpfen. Es gab dazu verschiedene Veröffentlichungen, von Ende April bis Mitte Mai fanden und finden im Rahmen der Mobilisierung außerdem mehrere Veranstaltungen statt.
Der 1. Mai begann um 10 Uhr mit der Gewerkschaftsdemonstration am Marienplatz. An verschiedenen Stellen innerhalb der Demonstration waren AktivistInnen – ebenso wie in zahlreichen weiteren Städten bundesweit – mit Schildern unter dem Slogan „Das System in Frage stellen“ präsent. Es gab dort außerdem Infotische mit linken Publikationen und es wurden Veröffentlichungen wie die Gratis-Ausgabe der Jungen Welt und unsere 1. Mai Zeitung, in der unter anderem Artikel zur Bedeutung des Klassenkampfes und dem Kampf gegen Krieg und Militarisierung zu finden waren, verteilt. An der Demo und der Kundgebung auf dem Marktplatz beteiligten sich etwa 3000 Menschen aus unterschiedlichen Spektren.
Rund um den Marktplatz waren an verschiedenen Stellen Polizei-Trupps aufgestellt, vermutlich um zu verhindern, dass ein Demozug durch die Innenstadt in Richtung Auftaktkundgebung der Revolutionären 1. Mai Demonstration stattfindet. Nichtsdestotrotz formierte sich ein kleiner Demonstrationszug am Rande der Gewerkschaftskundgebung und zog durch eine Seitenstraße zum Schlossplatz, wo die Revolutionäre 1. Mai Demonstration begann.
Im Laufe der Auftaktkundgebung sammelten sich bereits mehrere hundert Menschen auf dem Schlossplatz. Weitere Menschen schlossen sich dem Demonstrationszug noch an, bis er schließlich auf etwa 700 TeilnehmerInnen anwuchs. Es beteiligten sich kommunistische AktivistInnen ebenso wie GewerkschafterInnen, Mitglieder der Linkspartei und weiterer Parteien und Organisationen, libertäre Linke, Aktive aus der Bewegung gegen Stuttgart 21 und viele Weitere aus unterschiedlichen Zusammenhängen.
Die Demonstration lief kämpferisch mit Parolen wie „Kampf auf der Straße, Streik in der Fabrik – das ist unsere Antwort auf eure Politik“ und „Gegen ein Europa der Bullen und Bonzen – für eine Welt der Revolution“ durch die Innenstadt.
Zwischenkundgebungen fanden unter anderem vor den Büros mehrerer Zeitarbeitsfirmen statt. In Reden wurden der notwendige Widerstand gegen prekäre Beschäftigungsverhältnisse und Zeitarbeit, die staatliche Repression, aufgrund derer sich momentan drei Aktivisten aus Stuttgart in Haft befinden, sowie der Kampf gegen rechts und gegen die patriarchalen Verhältnisse thematisiert.
Die Polizei begleitete die Demonstration mit einem provozierenden Spalier, wodurch es mehrfach zu Rangeleien kam. Entgegen der angemeldeten Route wurde aber trotz der Polizeipräsenz ein kurzer Abstecher vorbei an Räumlichkeiten der Landespolizeidirektion durchgesetzt.
Als die Demonstration am Marienhospital vorbei zog, wurde dort ein mehrere Meter großes Transparent mit der Aufschrift „Die Krise heißt Kapitalismus. Für die soziale Revolution“ entrollt und eine Rauchgranate gezündet.
Am Abschlusskundgebungsplatz hielt unsere Rednerin ihre Rede wie üblich vermummt und machte darin die staatlichen Kriminalisierungsversuche, sowie die Notwendigkeit aktiv zu werden und sich zu organisieren, zum Thema.
Vom Abschlusskundgebungsplatz in Stuttgart-Heslach aus zogen mehrere hundert Menschen, teilweise noch als Demo-Zug, zum Linken Zentrum Lilo Herrmann. Dort wurde ebenfalls ein mehrere Meter großes Transparent entrollt, auf dem die Freiheit für alle politischen Gefangenen und speziell für die drei Stuttgarter Aktivisten Danny, Smily und Deniz gefordert wurde. Im und vor dem Zentrum gab es bis in den Abend hinein ein abwechslungsreiches Programm, unter anderem mit einem Auftritt der Microphone Mafia, Infotischen, einem Polit-Quiz und Stellwänden.
Im Lauf des Tages attackierten AktivistInnen außerdem Räumlichkeiten der Arbeitgeberverbände mit Farbe. In der Erklärung dazu wurde Bezug auf die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie genommen und die Notwendigkeit des entschlossenen Klassenkampfes vermittelt.
Am späten Abend wurde der Tag mit einem Feuerwerk vor dem Knast in Stuttgart-Stammheim abgeschlossen, wo momentan Smily, ein Aktivist von RASH Stuttgart, aufgrund seines Engagements gegen Rechts, in Haft sitzt.
In weiteren Städten in ganz Deutschland, in Baden-Württemberg in Villingen-Schwenningen, Heilbronn, Mannheim, Tübingen und Karlsruhe, fanden weitere 1. Mai Mobilisierungen statt, bei denen die Forderung nach einer Perspektive jenseits des Kapitalismus auf die Straße getragen wurde. Mobilisierungen der Nazis wurden mit antifaschistischem Widerstand konfrontiert und unter anderem in Mannheim weitgehend verhindert.
Fazit: Die Mobilisierung kann als Erfolg gewertet werden. Entgegen den Einschätzungen, dass aufgrund der zahlreichen 1. Mai Mobilisierungen in Süddeutschland mit einer eher kleineren Demonstration gerechnet werden muss, haben sich sogar noch mehr Menschen beteiligt als in den vergangenen Jahren. Es gilt sich jedoch nicht auf der Mobilisierung auszuruhen, sondern daran anzuknüpfen, die nächsten Aktivitäten zu organisieren und weiter linke und revolutionäre Strukturen auf- und auszubauen.
In Stuttgart konnten in den vergangenen Jahren in verschiedener Hinsicht Erfolge errungen werden – ein Zentrum wurde als Infrastruktur für linke Politik und eine unkommerzielle und selbstbestimmte Kultur aufgebaut, Strukturen des politischen Widerstands gefestigt, zahlreiche Aktivitäten organisiert und die Isolation revolutionärer Positionen teilweise überwunden. Dies und die überregionale und bundesweite Zusammenarbeit gilt es weiterzuentwickeln. Ein weiterer Zuwachs bei den Mobilisierungen zum Revolutionären 1. Mai, noch kämpferischere und größere Aktivitäten im nächsten Jahr können wieder zeigen, ob wir mit unserem Engagement vorangekommen sind.
Unsere Zeitung
Kurzaufruf und Veranstaltungsankündigungen
Aufruf mehrerer Gruppen bundesweit
Webseite des lokalen Bündnisses
Kurzbericht bei Indymedia
Farbattacke gegen Arbeitgeberverbände
Aktion in Stammheim
Wunderprächtig! Diese Vielfalt...
drei Indyberichte (1/2) und dann auch noch die Photostrecken bei Flickr (1/2) und nicht zuletzt diese Videozusammenfassung bei Youtube...
Vielen Dank an die fleißigen Medienaktivist_innen!
Bilder vom 01. Mai aus dem brandenburgischen Wittstock
http://www.flickr.com/photos/77193649@N06/sets/72157629587833130/
Wie die DKP am 1. Mai Werbung für den Syndikalismus machte...
Hat denn die DKP in Stuttgart auch das Logo der anarcho-syndikalistischen Internationale IAA für ihr Transparent geklaut? In Aachen hat sie damit am 1. Mai Werbung für den Anarcho-Syndikalismus gemacht ;-)
Nur die Kommentare, die auf den vergnüglichen Lapsus hinweisen, möchte man auf http://dkpaachen.blogsport.eu/2012/05/01/1-mai-2012-gemeinsam-und-solida... dann doch lieber nicht veröffentlichen. Schade eigentlich...
bla bla bla
Quelle: https://linksunten.indymedia.org/de/moderation
du nervst
es gibt keine grund die bilder noch weiter unkenntlich zu machen. wenn die linke sich nicht einmal mehr trauen würde bilder von ihren mobilisierungen zu veröffentlichen, werden nazis dadurch eher gestärkt als dass es sonst irgendetwas bringen würde.
der auszug aus den linksunten-kriterien passt völlig, denn durch die bilder wird wirklich niemand gefährdet, das wäre was anderes wenn es um straftaten oder um portraitfotos gehen würde.
am besten versteckst du dich wieder unter deinem sofa und hörst auf hier mit verpixelungsfetisch-kommentaren zu nerven. danke und noch einen schönen tag.
Unverpixelte Bilder auf linksunten
Der Kommentator hat Recht, wir haben die unverpixelten Bilder gelöscht.
Richtig
Schon merkwürdig:
Das einzige Bild der Abschlusskundgebung zeigt ein Menschen mit hassi und der Pöpel auf der Demo soll bitte zu erkennen sein.
Ein Schelm wer böses denkt ....
Bilder aus Nürnberg
http://www.flickr.com/photos/wildebilder/sets/72157629963383245/
http://www.flickr.com/photos/wildebilder/sets/72157629963748323/
Es fehlen Bilder
Liebe LeserInnen,
weil sie angeblich zu deutlich Leute gezeigt haben, wurden hier mehrere Bilder gelöscht. Während Kommentare mit den übelsten Diffamierungen oft stehen gelassen werden, zensieren die Mods willkürlich und grundlos Bilder von Mobilisierungen. Es waren ausdrücklich keine Portraitfotos und keine Fotos von Straftaten!
Schluss mit dem Verpixelungswahn! Für eine ansprechende Darstellung linker Mobilisierungen! Die Linke wird nicht stärker, wenn sie sich nicht einmal traut normale Bilder ihrer Demos zu veröffentlichen!
Es fehlt die Verantwortung
Ihr habt sicher nicht alle um Erlaubnis gebeten, deren Fotos ihr hier veröffentlicht habt. Wir haben in unseren Moderationskriterien festgelegt, dass linksunten nicht für unverpixelte Bilder genutzt werden soll, wenn diese Linke gefährden. Da ihr ohne Einwilligung der Fotografierten Bilder von Personen auf linken Demos veröffentlicht habt, haben wir die Bilder gelöscht auf denen Linke gut zu erkennen waren. Übrigens, nachdem wir in den letzten Monaten und Jahren oft eure Fotos nachgepixelt haben. Wenn ihr Kritik an der Moderation von Kommentaren habt, dann meldet euch bei uns. Euer Versuch, die Moderation von Kommentaren gegen die Moderation unverpixelter Bilder aufzurechnen, werden wir jedenfalls nicht akzeptieren.
Deniz Soli in Karlsruhe auf der 1. Mai Demo