[Russland, Schweden, Polen, USA] Aktionen gegen Pelz und Jagd

Polen 11.2011

Aktivist*innen der Animal Liberation Front (ALF) zerstörten am 17. November in Moskau (Russland) mehrere Großwerbeplakate der Pelzindustrie. In einem Video veröffentlichten sie ihre Aktion.

Am 7. November wurde in Ölands (Schweden) eine Pelzfarm überfallen und alle Tiere (über 2000 nichtmenschliche Tiere) mit ungiftiger Farbe besprüht, damit sind ihre Felle jetzt wertlos für die Tierausbeuter*innen. Die Aktivist*innen in Schweden entschieden sich für die Farbaktion, da es nicht möglich war die Tiere auf einer Insel einfach frei zu lassen. Der Sachschaden der der Schwedischen Pelzindustrie enstand geht in die Zehntausende.

 

Am 3. November wurde die Polish Hunting Association in Olsztyn (Polen) von Tierbefreiungsaktivist*innen angegriffen, sabotiert und mit Farbe verschönert. Es entsand ein Sachschaden von über 10.000 Dollar.

Bereits am 24. September wurden über 300 Nerze aus ihren Käfigen auf der Western Star Fur Farm (92326 Conroy Road) in Astoria, Oregon (USA) entlassen. Die "Gordon Shumway Brigade" übernahm die Verantwortung für die Befreiungsaktion.

Zudem wurden in Schweden in mindetsens 15 Pelzgeschäften "Pelze" mit Farbe überschüttet. Mindestens 3 "Pelze" wurde direkt an Personen mit roter Farbe verschönert, die durch die Straßen von Örebro und Stockholm spazierten.

 

Hier die Bekenner*innenschreiben zu den Aktionen:

 

Russland:

anonymous report:

"November 17, 2011 - Moscow
Actions of damage to fur banners"

ALF Moscow Anti Fur - ФОЖ Москва - Акции порчи меховых баннеров

Video von der Aktion: http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=QHFgd6R9fpQ

 

Polen:

anonymous report (photos: Agencja Gazeta / Olsztyn.wm.pl):

"3.11.2011 - Poland
The day of St Hubertus (saint patron of hunters) was celebrated by devastation of office buildings of Polish Hunting Association in Olsztyn. The estimated cost of renovation is around 10 000$."

 

USA:

anonymous communique:

"On the evening of September 24, we visited the mink farm on Savola Road in the outskirts of Astoria, Oregon, cutting holes in their fences before making our way through their sheds and opening cages.

Capitalism is cancerous and deadly to every life it comes into contact with. We're not interested in reforms and stall tactics, nor in the continuance of a culture that views lives as an economic resource.

On these cooling autumn nights we warm our fingers on the breeding records we took from your sheds and throw into our fire, and take comfort in seeing that some of us still have it in them to run into the wilderness beyond the fences.

For those whose sympathies lie with laws and commerce over lives, look around: retailers and restaurants are catching fire, windows are broken, tires slashed, and security costs are rising. Now might be a good time to consider another line of work.

This action was dedicated to the radical teachers, gardeners and foragers, to those embezeling from corporations, sharing indigenous skills, setting fires, molotoving cops, and all those working to challenge capitalism's deathgrip in their own communities. Your work inspires us.

Fewer calls to action, more action.

The Gordon Shumway Brigade"

According to media reports, late on Saturday, September 24 approximately 300 mink were released from cages at the Western Star Fur Farm (92326 Conroy Road) in Astoria, Oregon.

 

Schweden:

received anonymously:

"It's November, the month when over a million swedish mink will be gassed to death for their fur. We still don't see an end of the yearly massacre and the long suffering that precedes it.

To release mink into the wild is a strategy that demonstrably is working, the number of mink that survive such a release are more than the ones surviving the month of November at a fur farm. Skinning always mean 0% survival.

Geographically however, a mink release isn't always possible. But the farms that are located in places that don't permit a drastic increase of the mink population, still need to be shut down.

We chose to try a new strategy when we on the night to the 7th of November we visited Ölands only minkfarm, an island outside the east coast of Sweden.

If we can't save the mink, at least the farmer shouldn't profit from them.

With henna dye we colored all the mink on the farm. Henna is not dangerous for the mink or the environment. But for the one making profit from their skins, it would be considered economically devastating.

We also destroyed the breeding work by throwing away all breeding cards.

We will continue to find new ways to end the fur industry in this country.

Until no more mink are born into a life of misery.

/DVM"

 

Swedish:
"Det är november, månaden då över en miljon svenska minkar gasas ihjäl för sin päls. Fortfarande ser vi inget slut på den årliga massakern och det långa lidandet som föregår den.

Att släppa ut minkar i det vilda är en strategi som bevisligen fungerar, antalet minkar som överlever ett sådant utsläpp är fler än de som överlever november månad på en pälsfarm. Pälsning innebär alltid 0% överlevnad.

Geografiskt sett är hur som helst minksläpp inte alltid möjligt. Men även de farmer som ligger belägna på platser som inte tillåter en drastisk ökning av minkpopulation, måste stängas. Vi valde att prova en ny strategi när vi natten till den 7 november besökte Ölands enda minkfarm, strax söder om Köpingsvik.

Kan vi inte rädda minkarna, ska farmaren åtmistone inte tjäna pengar på dem.

Med hennafärg färgade vi samtliga minkar på farmen. Henna är miljövänligt och helt ofarligt för minkarna. Dock inte för den som vill tjäna pengar på deras skinn.

Vi förstörde även avelsarbetet genom att slänga samtliga avelskort.

Vi kommer fortsätta hitta nya sätt att få ett slut på pälsindustrin i det här landet.

Tills inga fler föds till ett liv av lidande.

/DVM"

 

Schweden:

anonymous report received by Örebro's ALF/DBF Press Office (photo from paow.se):

"I have sprayed and destroyed around 18 fur coats this year so far. Over 15 in stores and 3 on the streets of Örebro and Stockholm.

I later found out that one fur that I sprayed in Örebro was a 'famous' Swedish blogger called 'PAOW' (Pauline Daniellsson). Well PAOW in your face. And on your coat. Picture is of her coat! She has been given a lot of attention from people all over who hate her for her contributing to Animal TORTURE.

Watch out murderers...... We are coming for you.... From every direction.

The MOOD murderers.............."

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Ich verstehe einfach nicht, warum sich alle so über Pelze aufregen. Da könnte man genau so gut jede_n mit Lederschuhen oder eben alle, die Fleisch essen, angreifen. Da ihr euch Antispeziezist_innen nennt, gehe ich mal davon aus, dass ihr Pelzträger nicht deshalb zur Zielscheibe eurer Aktionen macht, weil ihr die Tiere putziger findet als Kühe oder Hühner.

Und das Argument, dass Pelz aber nicht notwendig sei, sondern Luxus, ist in diesem Zusammenhang auch Quatsch: Ich kann genauso gut Kunststoffschuhe anziehen oder mich vegan ernähren. Auch Fleischgenuss und Leder sind Luxus. Und beides wird in unserer Gesellschaft in viel größerer Menge konsumiert, hier wäre es also viel WIRKSAMER anzusetzen, sollte es wirklich um Tierschutz gehen.

Warum also der Hass auf Pelzträger_innen?
Tatsächlich scheint mir eine Art Neidkomplex zu bestehen. Schließlich ist der Pelz ja immer noch ein Zeichen für Reichtum und Oberklasse.
Es ist nun wirklich sehr kurz gedacht und strukturell gefährlich, wenn man für allgemeine gesellschaftliche Zustände einige wenige ausmacht und diese öffentlich brandmarkt - so wie es geschieht, wenn man Leute wegen des Tragens eines Pelzes auf der Straße angreift.

Ich unterstelle, dass es eigentlich nicht um Tierschutz geht, sondern darum, sich über andere zu stellen. Andere Menschen öffentlich zu bestrafen bedeutet für Menschen, die in herrschaftlichen Strukturen denken, eine Aufwertung ihrer selbst, eine konstruierte Moral ersetzt die Objektivität und sorgt dafür, dass man sich auf der richtigen Seite fühlt.

Und die Anti-Pelz-Kampagnen erfreuen sich tatsächlich einer breiten gesellschaftlichen Unterstützung. Komisch. Denn die breite Gesellschaft ist Fleisch, trinkt Milch, trägt Leder.

aus antispe-sicht gibt es keinen unterschied zwischen pelz und anderen tierlichen produkten. alle dieser produkte basieren auf herrschaft, ausbeutung und mord. von antispes werden aber auch nicht nur pelzkampagnen geführt. es werden eben AUCH pelzkampagnen geführt.

rein strategisch ist eine pelzkampagne aber tatsächlich gut, weil die meisten menschen pelz ablehnen und sich deshalb beteiligen könnten. über den umweg pelzkampagne lassen sich so auch andere antispethemen vermitteln, wie dass eben auch leder und fleisch scheisse sind und herrschaft im allgemeinen. kampagnen werden eben meist strategisch geführt und das nicht nur in der tierrechtsbewegung.

die meisten menschen lassen sich auch gegen einen aufmarsch von neonazis mobilisieren, wenns aber um demos gegen abschiebung oder alltagsrassismus geht, sind kaum leute auf die strassen zu bewegen, vielleicht deshalb, weil viele rassistisch denken?! selbst in antifakreisen wird in erster linie gegen neonazis mobilisiert, während täglich abschiebungen stattfinden, wo es konkret um leben und tod geht und der staat konkret rassismus parktiziert.

aber es geht hier auch nicht darum eine sache als besser oder wichtiger darzustellen. alle tun eben was sie können, ... hoffentlich. irgendwo muss mensch anfangen, egal ob bei pelz, leder oder fleisch. und dabei geht es nicht darum sich als besser darzustellen, sondern es geht darum ungerechtigkeiten offenzulegen und anzugreifen.

also los geht´s.