Festival Contre Le Racisme in Mainz

Festival Contre Le Racisme

Bereits zum achten Mal in Folge veranstalten Studierende an vielen Hochschulen diese Aktionswoche zu Themen wie Rassismus, Xenophobie oder Migration. An der Uni Mainz wird das festival contre le racisme dieses Jahr vom 02.06. bis 18.06. andauern und mit zahlreichen Vorträgen, Workshops, Filmvorträgen und Konzerten über Rassismus aufklären und versuchen, einen kleinen Beitrag zu dessen Bekämpfung zu leisten. Das gesamte Programm findet ihr hier.

 

Als Veranstalter_innen des festivals verstehen wir Rassismus als gesamtgesellschaftliches Phänomen, das auch vor den Toren der Universität nicht halt macht. Wer glaubt, eine Universität sei nicht oder auch nur weniger strukturell rassistisch als der Rest der Gesellschaft, muss sich nur anschauen, wie viele Professor_innenstellen mit nichtweißen Menschen besetzt sind. Deshalb messen wir nicht nur Vorträgen wie „StudentInnen rechts außen – Einflüsse von rechten Studierendenorganisationen an Hochschulen“ (09.06. Festivalzelt) eine hochschulpolitische Relevanz zu. Vielmehr wollen wir mit theoretischen Analysen wie Noah Sows Vortrag „Anzeichen struktureller Dominanz am Beispiel Medien, Schulen und Institutionen“ (07.06. Festivalzelt) auch die Verstricktheit öffentlicher Institutionen in rassistische Strukturen aufzeigen. In mehreren Workshops (04.06., 07.06. und 08.06.) sollen Menschen die Gelegenheit erhalten, ihre eigenen bewussten und unterbewussten Vorurteile zu hinterfragen.

 

Einen besonderen Schwerpunkt legen wir in diesem Jahr auf das Thema „antimuslimischer Rassismus“. Dazu gibt es vom 02.-04.06. eine eigene Konferenz, die für alle Interessierten zur Teilnahme offen steht. Wir wollen damit auf die Tatsache reagieren, dass sich in den vergangenen Jahren in Deutschland und Europa der Islam als Feindbild Nummer eins etabliert hat. Spätestens seit der sogenannten Sarrazin-Debatte ist klar, dass unterschwellige Ressentiments schnell in eine offen aggressive Stimmung umschlagen können. „Terrorismus“, „Fundamentalismus“, „Demokratieunfähigkeit“, „Frauenfeindlichkeit“, „Homophobie“, „Antisemitismus“ usw. – all das wird „dem Islam“ zugeschrieben. Da ist für jede_n was dabei: So lässt sich ein breiter gesellschaftlicher Konsens gegen eine Minderheit erreichen.

 

Eine Reihe von Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Hochschulgruppe diskursiv widmet sich außerdem dem Thema Asylpolitik und Migration. Unter anderem wollen wir mit diesen Veranstaltungen auch für die Demonstration „Kein Mensch ist illegal! – Bleiberecht für alle! – Freiheit statt Frontex!“ am 20.06. am Frankfurter Flughafen mobilisieren.

 

In der Woche vom 06.-10.06 werden sich die Veranstaltungen dann auf das Festivalzelt vor der Muschel konzentrieren. Zusätzlich zu den zahlreichen Vorträgen im Zelt sollen Grillabend, Infostände des AStA und verschiedener Hochschulgruppen und offene Diskussionsrunden einen dauerhaften Anziehungspunkt für alle bilden, die einfach mal vorbeischauen möchten.

 

Ein umfangreiches Kulturprogramm mit Filmvorführungen am 08.06. (Dekanatssaal,NatFak), 09. und 10.06. (Q-Kaff) sowie am 14.06. (CineMayénce), mit Konzerten am 02.06., 08.06. (Q-Kaff) und 04.06. (Baron) und mit einem Gastspiel des Berliner GRIPS-Theaters am 17.06. (P1 des Philosophicums) rundet das festival ab.

 

Das festival contre le racisme wird vom AK Antirassismus und dem AStA-Referat für politische Bildung in Zusammenarbeit mit dem autonomen AlleFrauenreferat, dem autonomen Schwulenreferat und dem autonomen Ausländer_innenreferat des AStA ausgerichtet. Es wurde als dezentrale bundesweite Kampagne vom freien zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) sowie dem Bundesverband Ausländischer Studierender (BAS) initiiert. Als Inspiration diente die gleichnamige Kampagne des französischen Studierendenverbandes UNEF. In Frankreich wird das festival bereits seit 1995 durchgeführt.

Unsere Veranstaltungen haben den Anspruch, barrierefrei zu sein.


Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen.

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