Über 3000 Menschen für die Liebig 14

Liebig14 verteidigen Soli-Demo am 29.01.2011

Über 3000 Menschen zogen am 29.Januar 2011 durch die Berliner Bezirke Kreuzberg und Friedrichshain um gegen drohende Räumung des linken Hausprojektes Liebig 14 und die immer unerträglicher werdenden Zurrichtung der Innenstadt nach Verwertungsmaßstäben zu protestieren.

 

Unter dem Motto „Expect Resistance! – Hausprojekte statt Luxuslofts“ versammelten sie sich um 15 Uhr am U-BHF Kottbusser Tor in Kreuzberg. Von einem massiven Polizeiaufgebot begleitet zogen die Teilnehmer_innen dann zum räumungsbedrohten Hausprojekt in der Liebig Strasse 14. Während des Umzuges kam es immer wieder zu Rangeleien mit der martialisch auftretenden Staatsmacht. In der Rigaer Strasse wurde die Demonstration, die ursprünglich bis zum Boxhagener Platz führen sollte, abgebrochen wonach es zu massiven Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen war. 20 Menschen wurden von der Polizei verhaftet, mindestens 3 verletzt.

 

Für den Tag der angekündigten Räumung sind vielfältige dezentrale Widerstandsaktionen im gesamten Stadtgebiet geplant mit dem Ziel den politischen Preis für die Räumung in die Höhe zu treiben. Sollte die Räumung nicht verhindert werden wird es um 19 Uhr eine wütende Demonstration am Boxhagener Platz geben.

 

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Pressemiteilung der Demovorbereitungsgruppe:

 

Kraftvolle Demonstration gegen die geplante Räumung des Hausprojektes Liebigstraße 14


Etwa 3000 bis 3.500 Menschen haben heute laut und wütend ihren Protest gegen die für nächste Woche geplante Räumung des Hausprojektes „Liebig 14“ auf die Straße getragen. In verschiedenen Redebeiträgen wurden die steigende Mieten, die damit verbundene Verdrängung von Menschen mit geringen Einkommen, Investoren-Projekte wie „MediaSpree“ und natürlich auch die geplante Räumung der Liebigstraße 14 thematisiert.

Maria Schmidt von der „Wir bleiben Alle“-Kampagne: „Der heutige Tag hat gezeigt, dass die Wut in der Bevölkerung groß ist, und daß immer mehr Menschen aufhören, den leeren Versprechungen der Politik Glauben zu schenken und statt dessen selbst aktiv werden. Steigende Mieten und Verdrängung spüren viele von uns jeden Tag am eigenen Leib, von Bürgermeister Wowereit Stadtentwicklungssenatorin Junge-Reyer kommen nur höhnische Kommentare. Viele Menschen haben das Gefühl: Es reicht!“

Entschlossen und kraftvoll zog die Demonstration von Kreuzberg vor das akut bedrohte Hausprojekt Liebigstraße 14. Bereits bei Anfang der Demonstration hatte die Polizei deutlich gemacht, dass sie nicht gewillt ist, sich an gültige Gesetze zu halten. Trotz des aktuellen diesbezüglichen Bundesverfassungsgerichts-Urteils vom Juni 2010 fanden umfassende und anlassunabhängige Vorkontrollen und Durchsuchungen der DemonstrationsteilnehmerInnen statt. Trotz des entsprechenden Urteils des Oberverwaltungsgerichtes Münster vom November 2010 wurden die DemonstrationsteilnehmerInnen von Anfang an umfassend und einschüchternd durch Polizeibeamte gefilmt.

 

Die TeilnehmerInnen der eindrucksvollen, großen und offensiven Demonstration ließen sich nicht einschüchtern. „Diese Demonstration gibt einen guten Vorgeschmack darauf, was am Mittwoch alles möglich sein könnte“, so Schmidt. „Oder sollte es doch so sein, dass die Berliner Politik es sich noch einmal überlegt und darauf verzichtet, Dutzende BewohnerInnen des Hauses mitten im Winter mit brachialer Gewalt auf die Straße setzen zu lassen, um höhere Profite für die offenbar unersättlichen Eigentümer des Haues, Beulker und Thöne, durchzusetzen? Letzteres bleibt zu hoffen, obwohl wir bei den bisherigen Erfahrungen mit dem derzeitigen Berliner Senat hier nicht wirklich optimistisch sind“.

 

Die Proteste gehen weiter mit zahlreichen angekündigten und hoffentlich auch spontanen, vielfältigen Aktionen.

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scheinbesetzungen.... (?)

in friedrichshain wurden passant_innen von den cops gestresst die sich in der nähe des ostkreuzes aufhielten.

gestern abend zog eine sponti mit ca zehn bis zwanzig leuten durch die revalerstraße und die neue bahnhofsstraße am ostkreuz.

über zwanzig minuten nach der kleinen sponti, die mit böllern, raketen, rufen ("rigaer straße - liebig bleibt - one struggle - one fight") und ähnlichem auf sich aufmerksam machte rückten drei wannen, bereitschafts und bundespolizei an. daneben noch ein einsatzleitfahrzeug und ein ziftenbulli (dunkelrot), sowie ein weiterer dunkelgrüner bullenbus, usw.
die cops parkten in der neuen bahnhoffstraße in richtung ringcenter und griffen wahllos passierende vom gehweg ab.
personen die auf verlangen keinen perso vorzeigen konnten, weil sie vielleicht keinen dabei hatten oder die wegen anderer nichtigkeiten verdächtigt wurden, wurden schikaniert und mitgenommen.

hoffentlich seid ihr unbeschadet und ohne anzeige raus.
schreibt ein gedächtnisprotokoll leute und gebt es dem ea. (abgeben, nicht schicken.)

weiterhin alles gute.

auf viele spontis und besetzungen, überall.

übermorgen früh in berlin friedrichshain alle auf die straße. scheißt auf die arbeit. krankschreiben kostet nix. nutzt den verkehr. den nordkiez dichtmachen!

gegen 22:30 wurde in einenem der parkhäfen 50 meter von der frankfurter allee (ecke hinter mc donnalds) eine große mülltonne angezündet.