Sven K. war an Nazi-Überfall beteiligt

Erstveröffentlicht: 
13.12.2010

Dortmund. Nachdem am Sonntag die Szenekneipe „Hirsch-Q“ in der Brückstraße von rechten Schlägern angegriffen wurde, hat die Polizei nun erste Ermittlungsergebnisse. Unter den Angreifern befand sich Sven K., der vor sieben Jahren einen Punker getötet hatte.

 

In der Nacht von Samstag zu Sonntag überfielen Rechtsradikale die Szenekneipe „Hirsch-Q“ an der Brückstraße. Die Nazis setzten dabei Reizgas und auch Messer ein. Es entwickelte sich laut Polizei eine von den Rechten provozierte „körperliche Auseinandersetzung“. Nach Polizeiangaben erlitten insgesamt acht Personen beider Seiten Verletzungen, die durch den Einsatz von Messern, Baseballschlägern und Reizgas entstanden. Die Verletzten mussten vorübergehend ambulant medizinisch versorgt werden.

 

Totschläger am Überfall beteiligt

 

An dem Überfall am Sonntag war auch der vor wenigen Monaten aus der Haft entlassene Sven K. beteiligt. Das bestätigte die Polizei auf Anfrage. K. hatte vor fünf Jahren den Punkter „Schmuddel“ erstochen und saß in Haft. Am ersten Oktober wurde er auf Bewährung vorzeitig entlassen. Beim Überfall auf die Hirsch Q soll K. ein Messer dabei gehabt haben.

 

„Wir prüfen jetzt, ob er gegen Auflagen verstoßen hat“, berichtet Oberstaatsanwältin Dr. Ina Holznagel. „Die Ermittlungen müssen geführt werden, ob Sven K. Landfriedensbruch begangen hat oder ihm Körperverletzung nachweisbar ist.“ Dafür sei die Frage entscheidend: „Finden sich Zeugen?“ Die Oberstaatsanwältin gibt den Hinweis, dass Zeugenhinweise zum Beispiel über einen Anwalt auch anonym an die Polizei gegeben werden können.

 

Elf Festnahmen und Spontan-Demo

 

Insgesamt nahm die Polizei elf Rechtsradikale wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs und der gefährlichen Körperverletzung fest und brachte sie vorübergehend in Polizeigewahrsam. Die Staatsschutzdienststelle des Polizeipräsidiums Dortmund hat die weiteren Ermittlungen aufgenommen.

 

Als Reaktion auf die rechten Übergriffe versammelten sich dann am Sonntagnachmittag gegen 17.15 Uhr in der Dortmunder Innenstadt circa 50 bis 80 Personen des linken Spektrums. Die linken Demonstranten zeigten Transparente und verteilten Flugblätter.

 

Gefährliche Körperverletzung

 

Am Rande der Spontanversammlung griffen einzelne Teilnehmer einen Angehörigen der rechten Szene an und verletzten diesen leicht. Anschließend löste sich die Versammlung auf. Ein Versammlungsteilnehmer wurde vorläufig festgenommen, da dieser einen Schlagstock mitführte. Die Polizei leitete Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung und des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ein.

 

Die Polizei bittet Zeugen, die die Auseinandersetzungen im Bereich der Gaststätte beobachtet haben, sich mit dem Kriminaldauerdienst unter der Rufnummer 0231/132-XXXX in Verbindung zu setzen.

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

für einen rassistisch motivierten Mord?

Solche Arschlöcher!!!