Eröffnet ein "Thor Steinar"-Laden in Braunschweig?

Grand Opening Thor Steinar

Pressemitteilung des Antifaschistischen Plenum Braunschweig:

+++ Bereits „Lagerverkauf“ der Nazi-Modemarke „Thor Steinar“ durchgeführt +++ Rechte Hooligans planen Wiedereröffnung des Szeneladen „Strafraum“ +++ Betreiber scheiterte mit Laden in Peine +++ Entsteht ein neuer Treffpunkt der rechten Szene? +++

 

 

Nach Recherchen des Antifaschistischen Plenums soll demnächst in Braunschweig direkt am Stadion (Rheingoldstrasse 27) ein Laden eröffnen, in dem u.a. die in der Nazi-Szene beliebte Marke „Thor Steinar“ verkauft werden soll.

 

Am 29./30. Oktober 2010 fand dort bereits unter den Motto „Strafraum – Grand Opening“ ein „Thor Steinar Lagerverkauf“ statt (s. Flyer im Anhang). Organisiert wurde dieser von Dominik Drosdziok. Dieser war Betreiber des „Thor Steinar“-Ladens in Peine, der im Herbst 2008 nach Protesten schließen musste. Seit einiger Zeit verkauft er „Thor Steinar“ aber auch andere Marken über seinen in Adenbüttel ansässigen Online-Shop (s. www.fightclub-lifestyle.de). Nun plant er offensichtlich in Braunschweig seine Geschäfte fortzuführen.

 

Bis Sommer 2008 existierte in der Rheingoldstrasse bereits ein Laden Namens „Straf-Raum“. Dort wurde neben Material aus der Fußball, Hooligan und Ultra-Szene u.a. auch Kleidung von „Thor Steinar“ verkauft. Zur Zeit wird der Laden renoviert und umgestaltet. Doch schon jetzt hängt dort ein Transparent der rechtsoffenen Hooligantruppe „Kategorie Braunschweig“ (KBS). Dieser ist auch Dominik Drosdziok zuzurechnen.

 

Einige Anhänger dieser Truppe fallen immer wieder durch das Zeigen faschistischer Symbole oder durch rassistische Äußerungen auf. Zuletzt provozierten Anhänger von KBS laut einer Mitteilung der „Ultras Braunschweig“ (siehe www.ultras-braunschweig.de) am 27.10.2010 bei einem Spiel der Damen-Handball-Mannschaft die dort anwesenden „Ultras Braunschweig“ mit dem Zeigen vom „Hitlergruß“. Im Internet kursieren Gruppenbilder von KBS auf denen ebenfalls der „Hitlergruß“ gezeigt wird (s. Anhang). Überschneidungen gibt es bei KBS mit der organisierten Naziszene, so ist z.B. der KBSler Stephan Lüdicke Gründer der - inzwischen wieder aufgelösten – Nazigruppierung „Autonome Nationalisten Harz/Heide“. Beim Naziaufmarsch am 18. Juni 2005 in Braunschweig und auch bei Aufmärschen in anderen Städten marschierten Anhänger von KBS mit.

 

Juliane Baumann, Sprecherin des Antifaschistischen Plenums:

 

Es ist zu befürchten, dass mit dem ‚Strafraum‘ in Braunschweig ein neuer Treffpunkt entsteht, der auch Anhänger der organisierten Nazi-Szene anziehen wird. Gerade die Marke ‚Thor Steinar‘ versucht Kunden in den Mischszenen zwischen organisierten Nazis, rechtsorientierten Jugendlichen, Hooligans und Teilen der Fußballfanszene anzusprechen. Das Beispiel der Hooligans von ‚Kategorie Braunschweig‘ zeigt, wie fließend in manchen dieser subkulturellen Szenen oftmals die Übergänge zwischen Duldung, Akzeptanz bis hin zur offenen Propagierung von faschistischen Gedankengut sind. Wir fordern deshalb: Rote Karte für den Strafraum – Naziläden dichtmachen!“

 

Weitere Hintergrundinformationen und die Broschüre „Investigate Thor Steinar - Die kritische Auseinandersetzung mit einer kritischen Marke“ gibt es hier:

 

www.investigatethorsteinar.blogsport.de

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