Zwei Wochen ist es her, da verhaftete die Berliner Polizei, mit freundlicher Unterstützung des Berliner Landeskriminalamtes (LKA), unseren Freund Thomas in seiner Wohnung. Der bestehende Tatvorwurf der Berliner Staatsanwaltschaft lautet weiterhin, versuchte Brandstiftung an einem PKW.
Wie bereits berichtet (http://de.indymedia.org/2010/09/289701.shtml), setzte kurz nach der Verhaftung, eine mediale Vorverurteilung ein. Besonders die Blätter des Springer-Konzerns sowie ein übereifriger „Fotojournalist“ setzten sich umgehend an die Spitze der Hetzkampagne und scheuten keinerlei Lügen und Verdrehungen. Die größte und hartnäckigste Lüge ist und bleibt dabei die Behauptung, dass Thomas auf der Straße und auf frischer Tat festgenommen worden sein soll. Dem ist nachgewiesener Maßen nicht so.
Es wird zurzeit geprüft, ob rechtliche Schritte gegen Bild, BZ, Kurier und den „Fotojournalisten“ Andreas Markus eingeleitet werden können.
Inzwischen gibt es neue Details zu der Verhaftung selbst. Das ganze lief nämlich nicht so gesittet ab wie man sich das vielleicht vorstellen würde. Kein Klingeln und kein Klopfen, stattdessen zerstörte Türen und eine Menge Glasscherben. Ein etwa siebenköpfiges Einsatzkommando stürmte voll-vermummt und mit gezogenen Waffen die Wohnung und überwältigte den überraschten Thomas. Ob dieser Aufwand in Anbetracht einer angeblich versuchten Sachbeschädigung wirklich notwendig und verhältnismäßig war, lässt sich bezweifeln.
Ebenfalls höchst interessant ist der Umstand, dass Thomas wohl nicht zufällig ausgewählt wurde, den nächsten Sündenbock zu spielen. Aus den bisher zugänglichen Akten ist ersichtlich, dass unser Freund bereits seit Monaten überwacht und sein Hauseingang mit einer versteckten Videokamera abgefilmt wurde. Diese ungeheuerliche und vollkommen übertriebene Überwachung macht deutlich, dass die Berliner Polizei unter einem enormen Erfolgsdruck zu stehen scheint. Die Aufnahmen der versteckten Videokamera scheinen indessen nicht einmal die angebliche Tat beobachtet zu haben. Sie zeigen lediglich das Thomas seine Wohnung verlassen und Stunden später wieder betreten hat.
Ein weiteres Indiz für den enormen Erfolgsdruck der Berliner Beamten ist die Tatsache, dass auch in diesem Fall wieder der Beamte Michalek am Werk ist. Dieser ist in der Vergangenheit bereits durch seinen Übereifer bei Verfahren gegen andere vermeintliche „Hassbrenner“ (Alex, Tobi, Christoph und Tim) negativ aufgefallen. Bei all diesen Beschuldigten war das Ergebnis der Verhandlungen stets ein Freispruch oder zumindest die Einstellung des Verfahrens.
Die bisherigen Informationen deuten darauf hin, dass Thomas gezielt ausgesucht wurde und dass man wohl versuchen wird ihm noch weitere ungeklärte Sachverhalte anzuhängen.
Indessen kam es auch zu ersten Einschüchterungsversuchen gegen Freunde und Bekannte von Thomas. Überwachung der Handygespräche, Personenüberwachungen und eindeutige Äußerungen, von LKA-Beamten und anderen Bullen, gegenüber Personen die zu Thomas Bekanntenkreis gezählt werden, waren sicher nur der Auftakt des Ganzen.
Neben diesen Repressionsmethoden, die klar das Ziel der Einschüchterung haben, kam es auch zu einer Hand voll Fehlinformationen, besonders in der Kommentarspalte von Indymedia. Es ist nicht klar wer diese verfasst und aus welchem Grund, jedoch lässt sich feststellen, dass sie Lügen als angebliche Wahrheit verbreiten. Auf diese Weise soll Misstrauen gesät und die Solidarisierung mit Thomas untergraben werden.
Deshalb hier noch mal der Hinweis, sich nicht von angeblichen Informationen aus Kommentaren verwirren und von sinnlosen Behauptungen provozieren zu lassen.
Alle diese Aktionen die sich gegen Thomas und seine Unterstützer richten, laufen jedoch nur auf eine Reaktion hinaus:
Jetzt erst recht!
Wir lassen uns nicht klein kriegen, weder Thomas in seiner Zelle, noch seine Freunde und Unterstützer draußen.
Worauf es nun ankommt ist sich nicht einschüchtern zu lassen, sondern sich gemeinsam gegen die Verleumdungen von Polizei, Staatsanwaltschaft und Medien zu stellen.
Darüber hinaus ist es wichtig uns immer wieder vor Augen zu führen, dass auch jeder von uns ins Visier dieses Repressionsapparates geraten kann, sei es wegen seiner politischen Haltung, seinem Aussehen oder seinen Verbindungen zu anderen Personen.
Wer Thomas unterstützen und ihm helfen möchte, dem stehen eine Vielzahl von Möglichkeiten offen:
Ihr könnt ihm schreiben, entweder per E-Mail an die Adresse: Freiheit-fuer-Thomas@gmx.de
oder einen Brief an den
Buchladen Schwarze Risse
Gneisenaustr. 2a
10961 Berlin
Mit einem Vermerk: für Thomas
Wir leiten dann die Briefe und Mails an Thomas weiter.
Ihr könnt den Prozess aufmerksam und kritisch verfolgen, auf der neu entstandenen Internetseite: http://freiheitfuerthomas.blogsport.de/
Ihr könnt spenden um die ganzen anfallenden Kosten zu decken. Dazu schickt ihr einfach eure Spende an den EA-Berlin mit dem Hinweis „für Thomas“.
Die Bankverbindung lautet:
Sonderkonto Klaus Schmidt,
Postbank
Berlin
BLZ 100 100 10
Konto 206 10-106
Verwendungszweck: für Thomas
Spendenkonto:
Netzwerk Selbsthilfe E.V.
Kto. 7403887018
BLZ: 100 900 00
Berliner Volksbank
Verwendungszweck: für Thomas
Jedes kleine bisschen hilft.
Falls ihr Anmerkungen habt oder ihr uns unterstützen wollt, meldet euch einfach unter der angegebenen Mailadresse.
Einen hat es getroffen, doch gemeint sind wir alle.
Freiheit für Thomas und alle politischen Gefangenen
"Fehlinformationen"
Ich hatte unter dem alten Artikel spekuliert ob Thomas nicht vielleicht doch auf der Straße festgenommen wurde und seine Kleidung beschlagnahmt wurde. (auf den Fotos Silber Beutel)
Das das sofort als gezielte Fehlinfo abgestempelt wird ist Paranoid, auf der einen Seite stand ein anonymer Indy-Artikel, auf der anderen Seite Bilder eines unseriösen Fotografen. Eher hörte sich der Beitrag wie eine geziehte Fehlinfo an, wenn sich jetzt aber bestätigt hat das er (wirklich) aus seiner Wohnung geholt wurde: Sorry.
Falsche Kontoverbindung
Spendenkonto:
Netzwerk Selbsthilfe E.V.
Kto. 7403887018
BLZ: 100 900 00
Berliner Volksbank
Verwendungszweck: für Thomas