[B] Bärgida - Aufmarsch in Lichtenberg stören

Bärgida stören

Die Berliner PEGIDA-Abspaltung Bärgida will am Pfingstmontag durch den Weitlingkiez marschieren. Nach ihrer obligatorischen Kundgebung um 18:30 am Hauptbahnhof werden sie mit der S-Bahn zum Bahnhof Lichtenberg fahren. Dort werden sie wohl ab 19:30 versuchen, eine Runde durch den Kiez zu drehen. Ab 19:00 wird es eine antifaschistische Kundgebung vor dem S-Bahnhof als Anlaufpunkt für Gegenproteste geben.

 

Die “Auswärtsfahrt” von Bärgida muss als verzweifelter Versuch gewertet werden, mal wieder mehr Menschen anzusprechen. So finden die Demonstrationen seit Monaten kaum Gehör innerhalb der rechten und rechtspopulistischen Szene. Es sind immer die gleichen 20 bis maximal 50 Gestalten, die sich regelmäßig montags am Hauptbahnhof versammeln. Zusammen kommt dabei eine krude Schnittmenge zwischen “Pro Deutschland”, rechten (Möchtegern-)Hooligans, AfD-Milieu und sonstigen Randerscheinungen der rechten Szene. In Mitte stoßen die Demonstrationen zunehmend auf Desinteresse bis hin zu offener Ablehnung in den Vierteln.

Deshalb hoffen die Rassisten wohl im Weitlingkiez mehr Anschluss zu finden.

 

Allerdings ist das Gebiet rund um den S-Bahnhof Lichtenberg nicht mehr die Nazi-Homezone, die es noch Anfang der 2000er Jahre war. Es leben kaum noch organisierte Neonazis dort und auch die letzte Nazikneipe “Sturgis” gehört bald der Geschichte an. Dennoch wollen rechte Kräfte den Kiez nicht aufgeben. Zahlreiche Sticker und Plakate, aber auch Neonazi-Kundgebungen, wie zuletzt am 22.04.2017 vom III.Weg, oder Übergriffe auf andere Menschen zeugen davon, dass das Gebiet immer noch zahlreiche Probleme mit rechts hat. Bärgida reiht sich in diese Liste rechter Kiez-Aneignungsversuche ein. Dem muss mit aller Kraft ein Riegel vorgeschoben werden.

 

Es handelt sich hierbei nicht um die erste Bärgida-Demo außerhalb Mittes. Allerdings wagen sie sich das erste Mal so deutlich aus der Innenstadt heraus in den Berliner Osten. Das die Wahl in diesem Zusmmenhang auf Lichtenberg fiel, verwundert kaum. Es gibt zahlreiche Schnittstellen zwischen Bärgida und rechten Akteuren aus dem Bezirk. So ist der jahrelange Bärgida-Presssprecher und Redner Heribert Eisenhardt Mitglied der Lichtenberger AfD und sitzt für diese in der

Bezirksverordnetenversammlung. Zahlreiche seiner Parteikollegen, wie Karsten Woldeit und Marianne Kleinert, wohnen in unmittelbarer Bahnhofsnähe und veranstalten gerade zu Wahlkampfzeiten an gleicher Stelle AfD-Stände. Außerdem ist die Bundesgeschäftsstelle von “Pro Deutschland”, die Bärgida infrastrukturell stark unterstützen, nicht weit vom S-Bahnhof entfernt.

 

Wir werden diesen dreisten Versuch von Bärgida, durch Lichtenberg zu marschieren, nicht zulassen. Wenn sie hoffen, am Pfingstmontag auf weniger Gegenwehr zu stoßen, haben sie sich geschnitten. Das Motto heißt: Bärgida den Tag versauen.

Kommt vorbei, wir freuen uns auf alle kreativen Einfälle! Lasst uns den rechten Aufmarsch stören! 


Es wird ab 19:00 auch eine angemeldete antifaschistische Kundgebung vor dem S-Bahnhof Lichtenberg als Anlaufpunkt geben.

Kein Kiez für Nazis!

Aktuelle Infos unter:
https://ah.antifa.de/
https://www.antifa-berlin.info
ttps://www.facebook.com/Antifa-Infoportal-Lichtenberg-127923124027272/

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

...nämlich in Marzahn: http://draussenblog.blogsport.eu/2015/10/30/baergida-in-marzahn/