[B][Chb] Infoveranstaltung | Die neuen Gegenaufklärer

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Am Freitag den 17.03. um 20 Uhr findet im Kiezbüro in der Seelingstraße 14 in Berlin-Charlottenburg unsere Infoveranstaltung über Christlichen Fundamentalismus in Deutschland statt. Eingeladen ist Christoph Lammers, Politikwissenschafler und Chefredakteur von MIZ (Materialien und Informationen zur Zeit).

 

Während der christliche Fundamentalismus in den Vereinigten Staaten über Jahrzehnte seinen Einfluss auf die Politik geltend machen konnte, sah es lange danach aus, dass diese Strömung hierzulande eine Randerscheinung bleiben würde. Zu stark schien der Einfluss der beiden Staatskirchen. Mit den gesellschaftspolitischen Umbrüchen der 1990er hat sich die Situation in Deutschland grundlegend verändert. Sowohl in den Kirchen als auch in der so genannten Mitte der Gesellschaft lassen sich immer öfter reaktionäre, konservative bzw. wissenschaftsfeindliche Positionen finden, wie sie insbesondere von fundamentalistischen Christ*innen vertreten werden. Immer selbstbewusster treten Personen und Verbände dieses Spektrums in der Öffentlichkeit auf und versuchen gesellschaftliche Diskurse mitzubestimmen bzw. längst überwunden geglaubte Weltbilder wieder gesellschaftsfähig zu machen. So heterogen diese religiös-fundamentalistische Bewegung auch ist, so eint deren Vertreter*innen, dass sie sich auf einem Kreuzzug gegen die (Post)Moderne wähnen – sei es im Kampf gegen Darwin, die Geschlech- terpolitik, die (sexuelle) Selbstbestimmung, die Aufklärung oder die Schulpflicht. Dies hat Folgen für die Zivilgesellschaft, nicht zuletzt auch deshalb, weil die beiden Staatskirchen, u.a. bedingt durch den starken Mitgliederschwund, diesen Positionen immer mehr Raum bieten.


Der Vortrag wirft einen Blick auf die unterschiedlichen Spielarten und Strömungen des christlichen Fundamentalismus und diskutiert anhand aktueller Beispiele die Konfliktfelder und Folgen für die Gesellschaft.

 

Christoph Lammers ist Politikwissenschaftler und lebt und arbeitet in Berlin. Seit 2007 ist er Chefredakteur des politischen Magazins MIZ (Materialien und Informationen zur Zeit)

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Anstatt Nazis, religiöse Fundamentalisten (ob nun islamisch, christlich, whatever) und andere antiprogressive Spinner bis in die kleinste organisatorische Regung hinhein zu analysieren und zu bekämpfen wäre es doch langsam einmal an der Zeit den Blick auf die Prozesse zu richten, die solche Ideologien und Bewusstseinsformen beständig hervorbringen. Also: anstatt irre Individuen zu bekämpfen, irre Strukturen offzulegen und Alternativen dazu anzubeiten. Ist besser, find ich.

Die Veranstaltung entfällt.