[AC] Naziouting in Aachen und Umgebung – Nazis aus der Deckung holen

Antifaschistische Aktion

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurden in Aachen und Umgebung offenbar drei Neonazis geoutet. Es handelt sich um Timm Malcoci (Aachen-Brand), Sebastian Lück (Aachen-Brand), und Niklas Beckers (Alsdorf-Bettendorf). Alle drei sind in der Neonazigruppierung „Syndikat 52“ aktiv, der Nachfolgeorganisation der 2012 verbotenen „Kameradschaft Aachener Land.“

 

Seit einigen Monaten versuchen Neonazis in Aachen wieder verstärkt die Füße auf den Boden zu bekommen. Auffallend sind in letzter Zeit vor allem Aufkleberaktionen. Dabei werden nicht nur Sticker von „Syndikat 52“, sondern auch Sticker der „Identitären Bewegung“ und der „Identitären Aktion“ geklebt. Vor einigen Tagen wurde auf Indymedia behauptet, dass der Aachener IB-Ableger von dem Neonazi Roman Malcoci betreut wird. Dieser ist der jüngere Bruder von Timm Malcoci.

 

Zu den einzelnen Personen

 

Die nach dem KAL-Verbot verbliebenen Neonazikader in Aachen und Umgebung versuchen, vor allem über Verbindungen zum Fußball junge rechtsoffene Jugendliche anzusprechen und in ihre Kreise aufzunehmen, eine Strategie, die in Aachen schon seit Jahrzehnten Tradition und Erfolg hat. Erfolgreich waren sie dabei bei dem 18 Jahre alten Niklas Beckers aus Alsdorf-Bettendorf, wohnhaft in der Wendeliusstraße 8. Beckers ist auf einigen  Bildern im Stadion der Alemannia Aachen zu betrachten, wo er stets mit Mitgliedern der Karlsbande Ultras auftritt. Diese versuchen seit Jahren, ihr rechtes Image abzulegen, mit Mitgliedern wie Pascal Beckers klappt das aber nicht. Beckers fiel zuletzt auf, als er zusammen mit Sebastian Lück und Timm Malcoci am 9. November 2016 Teilnehmer*innen des Pogromnachtgedenkens an der Aachener Synagoge provozierte. Beckers tat sich dabei besonders hervor, anscheinend besteht bei ihm noch Profilierungsbedarf. Pikant war, dass sich die Neonazis dabei in der Kneipe „Fiasko“ aufhielten, welche gegenüber der Aachener Synagoge liegt und als Treffpunkt von Fußballfans, rechtsoffenen Hooligans, aber auch Nazi-Kadern gilt.

 

Beckers trägt gerne teure Markenkleidung, ist groß, schlaksig und hat blonde Haare.

 

Sebastian Lück taucht seit etwas mehr als einem Jahr in Aachen auf und wohnte zuvor in Düsseldorf. In seinem neuen Wohnumfeld in Aachen-Brand (Trierer Straße 617) fällt er vor allem durch Hakenkreuzgraffiti und Aufkleberaktionen auf. Zudem hat er mehrfach Menschen bedroht und angepöbelt. In Düsseldorf war er in einer Hooligangruppierung aktiv, aus der er jedoch ausgeschlossen wurde. Beckers ist meist mit einer Thor-Steinar Jacke mit großem Schriftzug bekleidet, trägt Sportschuhe und Glatze.

 

Sein Homie Timm Malcoci zählt zu den ältesten und aktivsten Neonazis in Aachen und Umgebung. Er ist der älteste von drei Söhnen des bundesweit bekannten Nazis Christian Malcoci. Sein jüngerer Bruder Karl ist ebenfalls oft in Aachen zu sehen. Malcoci betätigt sich, wenn er nicht auf Neonaziaufmärschen unterwegs ist, gerne als Background-Singer bei dem Nazi-“Rapper“ Julian Fritsch (Makss Damage). Auch Malcoci ist an seinen Thor-Steinar Klamotten erkennbar, trägt meisten seine Baseballkappe oder Mütze und manchmal einen rötlichen Bart. Wie Lück neigt er zu Gewalt.

 

Wer mehr über Neonaziaktivist*innen und andere rechte Gestalten in Aachen wissen möchte, vor einigen Wochen wurde auf Indymedia ein ausführliches Dossier zur rechten Szene in der Region veröffentlicht, hier der Link. https://linksunten.indymedia.org/en/node/203077

 

Nazistrukturen offen legen!

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Hey!

Ich habe einige Namensdreher im Text entdeckt:

- Der jüngste Malcoci Bruder heißt Robert und nicht wie im Text benannt Roman.

- Bei dem Nachwuchsnazi handelt es sich vermutlich um Niklas Beckers nicht Pascal. Pascal Beckers kommt auch aus Aachen und war bis zu deren Auflösung beim rechten "Rocker"Club Westfront aktiv.