Linksradikale stürmen Wohnung von Neonazi und verwüsten alles

Erstveröffentlicht: 
14.11.2016

Leipzig - Die Tür aufgebrochen, alles zerdroschen und mit schwarzer Farbe bespritzt. So sah die Wohnung eines bekannten Leipziger Neonazis im Stadtteil Großzschocher aus, nachdem Linksradikale mit ihr fertig waren. Angeblich wollte die Antifa Rache nehmen.

 

So zumindest geht es aus dem Bekennerschreiben hervor, das zusammen mit einem Video und Fotos der zerstörten Wohnung auf Indymedia auftauchte. 

 

Unter dem Titel "Hausbesuch bei Nazischwein" zeigen die Radikalen ganz offen im Netz, wie mehrere Vermummte sich mit roher Gewalt Zutritt zu der Wohnung von Istvan R. (28) verschaffen, dann mit einem Hammer die Toilette und den Fernseher zertrümmern, Regale, auf denen Adolf Hitler thront, verwüsten und das Wohnzimmer mit schwarzer Farbe und Bitumen bespritzen.

 

Der totale Krieg gegen Rechts also. Doch woher wussten die Täter, dass ihr Opfer nicht zuhause ist?

 

Wie das Operative Abwehrzentrum (OAZ) der Polizei am Montag mitteilt, ist Istvan R. nicht nur dem "politisch rechten Spektrum" zuzurechnen, sondern auch der Fußballszene.

 

Genauer gesagt: Das ehemalige NPD- und "Jungsturm"-Mitglied soll radikaler Anhänger des Fußball-Viertligisten FC Lok sein. Dies berichtet die Bild.

 

Kein Zufall! Während der Übergriff auf die Wohnung des 28-Jährigen lief, spielten gerade die Erzrivalen BSG Chemie Leipzig und 1. FC Lokomotive Leipzig gegeneinander (was Lok 1:0 gewann).

 

Wie ein Polizeisprecher der LVZ bestätigte, hat der rechtsextreme Hooligan zwar nicht nur Stadionverbot, sondern ein komplettes Aufenthaltsverbot für den Stadtteil Leutzsch, trotzdem ist es möglich, dass Istvan bei diesem legendären Derby nicht fehlen wollte. 

 

Darauf bauten wohl auch die linken Chaoten: "Während R. vermutlich mit seinen Kameraden das Derby verfolgte, haben wir seinem Zuhause einen Besuch abgestattet", heißt es im Bekennerschreiben, das die Racheaktion erklärt.

 

Rache? Ja, Istvan war ins Visier der Linksradikalen gerückt, weil er sich angeblich am 11. Januar 2016 an den brutalen Überfällen auf den alternativen Leipziger Stadtteil Connewitz beteiligt haben soll.

 

So heißt es zumindest im Video: "Istvan du Nazischwein. Das war für den 11.01. Wir kriegen euch alle!"

 

Laut Polizeisprecher Andreas Loepki lief der Polizeieinsatz in dem Wohnhaus des 28-jährigen Neonazis bis zum frühen Abend.


Denn Istvan R. war sicherlich nicht hocherfreut seine Wohnung so vorzufinden. 

 

Es kam noch zu "verbalen und kleineren körperlichen Auseinandersetzungen" zwischen ihm, seinen Freunden und der Polizei, berichtet die LVZ.

 

Am Montag hat nun das Operative Abwehrzentrum die Ermittlungen übernommen. "Es entstand ein hoher Sachschaden. Die Schadenssumme kann noch nicht beziffert werden", heißt es in der Polizeimeldung.

 

Bis jetzt fehlt von den Tätern jede Spur.

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"Der totale Krieg gegen Rechts also."

 

Was ne scheisse! Aber stabile aktion!