Mannheim - Flugblätter und Plakate gegen Nazi-Anwalt Thor von Waldstein

Nazi-Anwalt Thor von Waldstein

Mit Öffentlichkeitsarbeit wurde gegen Mannheimer Anwälte vorgegangen, die sich in den letzten Monaten und Jahren für Nazis einsetzten und diese vor Gericht verteidigten. An den Kanzleien von Ludwig Bock (Liebfrauenstr. 10, Mannheim Feudenheim), Thor von Waldstein (Mollstr. 35, Mannheim Oststadt) und Alexandra Rittershaus (Kaiserring 38, Mannheim Innenstadt) wurden Flugblätter und Plakate verteilt bzw. verklebt, die über die Umtriebe der Nazi-Anwälte informierten.

 

Die Anwälte Bock und von Waldstein sind seit vielen Jahren selbst umtriebige Nazis und verteidigen ihre "Kameraden" aus voller Überzeugung. Die Anwältin Rittershaus ist in diesem Zusammenhang das erste Mal 2010 in Erscheinung getreten, als sie sich für den international bekannten Holocaust-Leugner Ernst Zündel einsetzte.

Die Flugblätter sind bei linksunten.indymedia.org nachzulesen.

 

Nazi-Anwalt in der Oststadt: Thor von Waldstein


Der Rechtsanwalt Thor von Waldstein hat in der Mollstraße 35, 68165 Mannheim seine Kanzlei, gemeinsam mit den Kollegen Holland und Stubbe. Neben seiner Tätigkeit als Fachanwalt für Binnenschifffahrtsrecht verteidigt er auch Nazis – aus Überzeugung! Dieses Flugblatt informiert über den Mannheimer Rechtsanwalt und Nazi.


Der Nazi-Anwalt

 

Thor von Waldsteins politische Laufbahn ist lang. Schon sein Vater Sigwald von Waldstein war in den 70er Jahren Mitglied des NPD-Bundesvorstand. Thor von Waldstein, geboren 1959, gilt als Vertreter der "Neuen Rechten". Schon während seinem Studium trat er dem "Nationaldemokratischen Hochschulbund" der NPD bei, von 1979 bis 1982 war er dessen Vorsitzender. Er befasste sich in seiner Dissertation zum Doktor der Sozialwissenschaften mit den Staatlehren von Carl Schmitt, der mit seiner autoritären Staatstheorie auch als ideologischer Wegbereiter des Nationalsozialismus gilt. 1992 promovierte von Waldstein zum Doktor der Rechtswissenschaften.


Für internationales Aufsehen sorgte 1994 der Prozess vor dem Mannheimer Landgericht gegen den Holocaust-Leugner Fred Leuchter. Von Waldstein übernahm dessen Verteidigung. Auch den rechtsextremistischen Publizisten Hans-Dietrich Sander und der Tochter des NS-Reichsminister für Bewaffnung und Munition Fritz Todt stand er als Anwalt zur Seite.

 

Heute ist von Waldstein als Berater des rechtsextremen Grabert-Verlages aus Tübingen aktiv. Dieser stand bereits öfters wegen Volksverhetzung vor Gericht. Ebenfalls beratend steht von Waldstein der neu-rechten "Gesellschaft für freie Publizistik" bei, die ihn als „Verteidiger in zahlreichen Strafverfahren zur Meinungsfreiheit“ lobt.


Enge Verbindungen bestehen zu einer Feudenheimer Kanzlei. Dort sitzt Ludwig Bock, ebenfalls Anwalt und Nationalsozialist, mit dem von Waldstein bereits Aufgaben gemeinsam übernahm.


Doch von Waldstein ist nicht nur Anwalt sondern selbst aktiv. Er schreibt in den rechten Zeitungen "Junge Freiheit" und "Staatsbriefe" und tritt als Referent auf entsprechenden Kongressen, Seminaren und Schulungen auf, so zum Beispiel beim Jahreskongress der "Gesellschaft für freie Publizistik" 2005, der unter dem Motto „60 Jahre Kriegsende – Befreiung von der Befreiung“ stand. In seinen Veröffentlichungen scheut von Waldstein auch nicht vor der Verharmlosung des Holocaust zurück, den er als "US-amerikanisches Kulturprodukt" bezeichnet (1985 in einem Artikel für die „Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik“).

 

Warum sind gerade die Hintermänner der rechten Szene so gefährlich?

 

Wenn von Nazis die Rede ist, denken viele Menschen zuerst an junge Skinheads, Hooligans und Schläger, die keinen klaren Satz von sich geben können. Mit solchen Personen wird die rechte Szene in Medien und Aufklärungsprogrammen dargestellt – und leider auch hinsichtlich ihres intelektuellen Potentials verharmlost. Die Hintermänner, Geschäftsleute, Publizisten und Anwälte, die sich hinter bürgerlichen Fassaden verstecken, kommen dagegen meist ohne großes öffentliches Aufsehen davon. So ein Hintermann ist Thor von Waldstein.


Ein geschlossenes rechtes Weltbild ist für die Entwicklung neonazistischer Parteien und Organsiationen notwendig. Dazu werden Personen benötigt, die mit pseudo-wissenschaftlichen Methoden den Phrasen von Volk, Blut und Boden einen intelektuellen Anstrich verpassen. So kann sich das Weltbild der Nazis schließen und die Schläger und Mörder fühlen sich bei ihren Taten im Recht. Wenn die Nazis dann noch auf etablierte Anwälte – solche wie Thor von Waldstein – zurückgreifen können, fallen die Hemmungen gänzlich.

 

Der Kampf gegen Nazis geht alle an!

 

Deshalb: Keine Toleranz für Diskriminierung und rechte Gewalt! Keine Geschäfte, keine Zusammenarbeit mit Nazis! Nazis und rechte Gesinnungen raus aus der Gesellschaft!

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dass von Waldstein in Hamburg bei Leuchter als Verteidiger dabei war? Üblicherweise arbeiten die Kameraden "ortsversetzt".

Interessant wäre auch mal eine Recherche, wer die Kunsthalle in Mannheim "gesäubert" hat. Damals, als NSDAP-Lokalvorsteher. Die Archive in Mannheim geben dazu was her.

Fazit: Es gibt viel zu tun, aber wenn, dann doch bitte richtig :-)

Tatsächlich, scheint vererbbar... „So wurde zum Beispiel bereits am 30. März 1933 eine Ausstellung der Hamburger Sezession vom Polizeipräsidenten wegen ihrer angeblichen Eignung "zur Förderung des Kulturbolschewismus" geschlossen. Ebenfalls Ende März kam es in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zu einer "Ausscheidung entarteter Kunst". Am 4. April eröffnete der kommissarische Leiter der Mannheimer Kunsthalle, Gebele von Waldstein, eine Schau von "Bildern und Graphiken mit mehr oder weniger kulturbolschewistischem Charakter".“ Würg...

Der Ortsgruppenleiter der NSDAP war Otto Gebele von Waldstein, der seit 1922 ein Mitglied der NSDAP war, am 3.4.1933 als Kommissarischer Hilfsreferent der Kunsthalle und Theater in Mannheim ernannt wurde und die Schandausstellung "Kulturbolschewistische Bilder (4.4.-5.6.1933)" organisierte. Dann ist es so? Otto - Sigwald - Thor von Waldstein??