Demobericht zu Berlin, 30.07.2016 #b3007

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Demobericht in Stichpunkten

 

- Der Termin der rassistischen Demo ist seit April bekannt.

- Der Gegenprotest wurde von Berlin Nazifrei und dem Berliner Bündnis gegen Rechts in Zusammenarbeit mit dem Zug der Liebe organisiert.

- Eine nennenswerte Mobilisierung gab es nicht zu sehen, online zog sie erst in dieser Woche an.

- Es wurde erst eine Woche vorher bekannt, dass es einen aktionsorientierten Frontblock geben wird, der sich vom Zug der Liebe trennt und Richtung der Nazi-/Hool-/Rassist*innendemo läuft.

- Es wurde zu 13:30 auf den Alexanderplatz mobilisiert.

 

- Frontblock stand am Strausberger Platz, zwei U-Bahn-Stationen entfernt.

- Erstes offizielles Update dazu gegen 13:30.

- Viele Personen standen am Alex und wussten nicht wohin, etliche sind nach Hause gegangen.

- Kurz nach 14 Uhr setzt sich der Frontblock in Bewegung, es nehmen etwa 1000 Personen daran teil.

- Die Demonstration kommt gegen 16 Uhr am Endpunkt in der Dorotheenstraße an, mitten in einer Baustelle.

 

- Versuche, auf die Strecke der „Merkel muss weg“-Demo zu kommen, scheitern. Die Polizei steht gut und auch im Tiergarten zwischen den Bäumen.

- Ein Einsatz von Pfefferspray und Schlagstock ist nicht bekannt, die Polizei hatte bis auf eine niedrigen einstellige Zahl an (teilweise vorläufigen) Festnahmen nichts zu tun.

- „Merkel muss weg“-Demo zählt über 1000 Teilnehmer*innen und startet gegen 16:40 am Hauptbahnhof.

- Frontblock bestand waren die Nationalen Autonomen, Schlussblock der III. Weg. Dazu dann Identitäre, Gida-Teilnehmer*innen und was da sonst noch kreucht und fleucht.
- Rassist*innen-Demo endet um etwa 19:30 im Hauptbahnhof.

- Es wurden mehrere Hitlergrüße beobachtet und dokumentiert.
- Eine Aktivistin wurde als „schwarze Schlampe“ bezeichnet. Polizist will nichts gehört haben und auch die Anzeige nicht aufnehmen.
- Eine Person trug ein Shirt mit einem verbotenen Symbol.

- Es gab keine nennenswerten Aktionen gegen die Rechten.

 

Fazit: Nicht gut.

 

 

Auch auf Facebook erschienen: facebook.com/antifakampfausbildung/posts/1129429007102927

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Wer zum Alex aufgerufen hat und dort war wollte nicht mehr als eine latschdemo zu musik.

 

Es war ohne probleme möglich zum hbf zu fahren und dort protest zu zeigen. Dort starteten die nazis und endeten. Außerdem war es möglich zivil über die brücke zum bundestag zu laufen.

 

Einfach nur erbärmlich gewesen. Die Orga kann man in die Tonne kloppen.

Die Orga der Demo ist mehr oder weniger bürgerlich eingebunden und ihr militantestes Mittel ist nun mal die Sitzblockade. Das gibt es schon sehr lange und war auch noch nie das Problem. Eher im Gegenteil. Was fehlt sind Menschen, die den Rechten mehr entgegensetzen wollen als ihren Popo. Die Szene ist bundesweit am Boden. O_o

Auch wir waren am Bahnhof. Die Einsicht, dass es nun mal nicht mehr Leute gibt, welche sich autonom verhalten wollen, liegt auf der Hand, oder? Ohne Masse und Erfahrung ist das auch nicht ganz ungefährlich ...

In einem Video zum Thema spricht die NEA (ASH) davon, dass der eigene "Sozialraum" nachhaltiger sei als die "Feuerwehrevents" gegen Nazis. Mag sein. Weiter wird bemängelt, dass die Kleingruppen nicht funktionieren. Kleingruppen konnten aber nur funktionieren, weil es sowas wie eine fette Base gab. Was sollen denn bitte Kleingruppen im abgesperrten und überwachten Zonen mit einer Mehrheit von Rechten und Bullen anstellen? Das die Antifa im Video den praktischen Antifaschismus zum Event verklärt, nur weil er nicht mehr zündet, ist irgendwie arm und hört sich eher nach einer schlechten Ausrede als nach ehrlicher Aufarbeitung an. Was "der Linken" wirklich am Herzen liegt, hat sie gezeigt. Das dürfte ohne Häme die Rigaer und der eigene Sozialraum sein.

Was fehlt sind Menschen, die den Rechten mehr entgegensetzen wollen als ihren Popo. Die Szene ist bundesweit am Boden

Was für eine Szene denn? Wenn du antifaschistische Bewegung sagen wolltest, dann stimmt deine Aussage leider nicht. Wenn du den Eindruck hast das irgendetwas davon "am Boden" ist, liegt es vermutlich eher daran dass du selber zu wenig auf die Reihe kriegst.

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Naja eine stabile Demo mit > 1.000 Antifas ist schon was schönes. Man muss in einer Stadt auch als Antifa Präsenz zeigen!

Das größte Problem für mich als Demotouri war das mit dem Aufruf "Alex". Da waren lauter Leuts am Alex die nicht den geringsten Peil hatten wo die Demo is, und die Bullen mit "die eine Demo is irgendwo um 12 Uhr, und die andere hinten auf der Allee" nen gefühlten Kilometer weg haben auch nicht grad für Klarheit gesorgt - davon abgesehen dass der Alex voller Faschos war.

Habe ich nicht als solche gesehen, also zumindest in schwarz.

Wie wäre es damit einfach mal zum Hauptbahnhof fahren? Diesmal waren bestimmt doppelt so viele antifaschistische Personen im und am Hauptbahnhof als letztes Mal. Also 30. Leute, was ist los mit euch? Oder Berlin, was ist los mit dir? Wo sind die agierenden Antifaschisten hin? Alle stehen - mal wieder - wie die Lämmer an irgendwelchen Absperrungen rum. Genau da, wo die Bullen den Protest haben wollen.

Fahrt doch in Zukunft einfach mal direkt in den Hauptbahnhof. Und sollte es da zu Tumulten kommen oder die Bullen müssen eventuell den Bahnhof dicht machen einfach weil 1000 Leute von uns da drin sind, was glaubt ihr wie oft sie die Faschos da noch laufen lassen?

 

Der Bahnhof war den ganzen Tag (!) per S-Bahn zu erreichen, sämtliche Eingänge, außer Richtung Washingtonplatz, waren den ganzen Tag offen. Die Faschos hatten ihre Busse direkt am Bahnhof stehen und konnten sich nahezu unbehelligt durch den Bahnhof und um den Bahnhof herum bewegen.

 

Auch von der Seite vom Brandenburger Tor her war es möglich, sich nach innerhalb der Absperrungen zu begeben. Dazu musste man nur eins tun: Sich bewegen und die Lücken suchen. Anscheinend stieß dies nicht auf großes Interesse.

 

Sollten die nicht mehr existenten großen Gruppen wirklich so wichtig gewesen sein? Funktioniert unser Antifaschismus echt nicht ohne (Bewegungs)Führer? Sind die einzelnen (Bezugs)Gruppen nicht ohne Anweisung in der Lage zu strategisch wichtigen Punkten zu steuern? Düster. Dennoch sind das alles Fragen, die sich Alle die in Berlin auf der Straße waren und planlos vor Hamburger Gittern standen mal stellen sollten.

Berlin ist eine Millionenstadt, was interessieren da 1000 Nazis, die schnell einen Spaziergang machen? Drauf geschissen... wären es 10'000ende gewesen, wäre die Reaktion auch anders ausgefallen, aber man muss nicht aus jeder Mücke einen Elefanten machen (und damit den Nazis noch die Presse-Arbeit abnehmen)

Gerade da Berlin eine Millionenstadt ist, sollte es Nazis nicht möglich sein zu laufen. Wehret den Anfängen und so. Kannst natürlich auch deine Augen schließen. Und dann irgendwann sagen, dass du das nicht kommen sahst. Dein Ding. Aber was willst du dann hier?

Ich weiß nicht was du bist, aber ein_e Antifaschist_in sicher nicht.

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Sollten die nicht mehr existenten großen Gruppen wirklich so wichtig gewesen sein? Funktioniert unser Antifaschismus echt nicht ohne (Bewegungs)Führer? Sind die einzelnen (Bezugs)Gruppen nicht ohne Anweisung in der Lage zu strategisch wichtigen Punkten zu steuern?

Natürlich muss ein zentrales Konzept für so einen Tag erstelllt werden, und natürlich macht das ganze nur Sinn wenn die Kleingruppen untereinander vernetzt sind und sich absprechen.  Das ist nicht "düster" sondern ein Erfahrungswert. Politischer Kampf auf der Straße ist nunmal kein Wohlfühlevent sondenr wieder Name schon sagt ein Kampf.

 

Friedrich Engels hat hierrauf mal eine treffende Antwort formuliert:

Aber die Notwendigkeit einer Autorität, und zwar einer gebieterischen Autorität, tritt am anschaulichsten bei einem Schiff auf hoher See zutage. Hier hängt, im Augenblick der Gefahr, das Leben aller davon ab, daß alle sofort und absolut dem Willen eines einzelnen gehorchen.

Jedesmal, wenn ich dergleichen Argumente den wildesten Antiautoritariern unterbreitete, wußten sie mir nichts zu antworten als: "Ah! Das ist wahr, aber hier handelt es sich nicht um eine Autorität, die wir den Delegierten verleihen, sondern um einen Auftrag!" Diese Herren glauben die Sache verändert zu haben, wenn sie deren Namen verändern. So machen sich diese tiefen Denker über die Welt lustig.

Wir sind hier nicht auf einem Schiff, sondern in Berlin. Und der Gedankengang, dass man etwas falsch macht, wenn man mit einigen oder auch einigen hundert Leuten irgendwo steht, eine gleichwertige oder übermäßige Anzahl an Bullen hat die eine_n genau beobachtet und die eine_n in Ruhe lassen sollte eigentlich jede_r hinbekommen. Natürlich kann auch das Rumstehen vor einem Hamburger Gitter Sinn ergeben, wenn man im entscheidenden Moment durch die Bullen durchbricht. Ist aber bei dem was die in Berlin auffahren gerade kaum bis gar nicht möglich.

Also in so einer Situation ab an eine andere Stelle. Dafür brauchts keine Führer. Die Bullen wurden sichtlich nervös, wenn sich zwei oder mehr Personen einfach mal am Gitter entlang bewegt haben, statt immer direkt darauf zu und nach der Feststellung, dass es nicht weitergeht wieder davon weg. Ich weiß nicht was mit den Antifaschist_innen los ist. Es sind ja nicht wenige. Nur agieren sie halt nicht. Vielleicht haben wir auch verpasst Erfahrungen weiter zu geben. Der vergitterte Park hatte ja gestern schon so einen Hauch von Gorleben. Nur haben die entschlossenen Waldläufer_innen gefehlt.

 

Was die Vernetzung der Gruppen angeht, an sich könnten die vernetzt sein wie nie zuvor. Die Mehrheit der Teilnehmer_innen hat entgegen allen Warnungen Smartphones dabei. Was sie damit machen, ist mir allerdings ein Rätsel. Da ging mehr, als wir die Dinger noch nicht hatten. Vielleicht auch weil wir sie nicht hatten.

Während die S-Bahnen wohl den ganzen Tag ohne Einschränkungen fuhren, hatten die Bullen spätestens ab 15:30 die U55 (direkt vom Brandenburger Tor zum Hauptbahnhof) geschlossen.

Absperrungen

 

Wie mittlerweile üblich war die Route der Nazis komplett eingegittert. Nach unseren Beobachtungen wurde um kurz nach 14 Uhr damit begonnen, die Gitter auf der Südseite (zwischen Brandenburger Tor und russischem Mahnmal) und auf der Westseite (zwischen Mahnmal und Kanzler*innen-Amt) zu schließen und keine Leute mehr reinzulassen. Auf der Nordseite war der Eingang noch länger offen, mindestens bis 15 Uhr, was auch damit zusammenhängen könnte, dass in der Schweizer Botschaft eine größere Festivität stattfand. Wann die Eingänge auf der Ostseite zugemacht wurden, können wir nicht sagen.

 

Wie immer waren auch gestern die Absperrungen nicht perfekt. Mit ein bisschen suchen bzw. entsprechendem Outfit gelang es immer wieder einzelnen Menschen und kleineren Grüppchen in den abgesperrten Bereich zu kommen. Das war aber nicht genug um da eine auch nur annähernd kritische Masse zu bilden.

 

Wir hatten den Eindruck, dass jeweils an den Absperrungen nicht so viele Bullen waren, aber innerhalb des abgesperrten Bereichs größere Bullenmengen sich aufhielten, um flexibel zu einzelnen Absperrungen geschickt zu werden.

 

Als die Nazis dann vorbeikamen, war es zumindest an der Absperrung zwischen Brandenburger Tor und Reichstag so, dass der deutlich kleinere Teil der Bullen hinter den Gittern stand, und auf beiden Seiten der Straße vor der Absperrung, also direkt neben den Antifaschist*innen, sich größere Eingreif- und Greiftrupps aufgestellt hatten.

 

Hauptbahnhof

 

Hier hatte die Polizei einen größeren Käfig für die Nazis aufgebaut. Um halb drei waren bereits einige hundert Nazis in diesem Käfig, die Auftaktkundgebung der Nazis begann zwischen 14:30 und 15:00.

 

Im gesamten Hauptbahnhof waren Nazis unterwegs, teilweise auch auf dem Gelände rund um den Hauptbahnhof, in Gruppen von zwei bis 15 Leuten. Auffallend war die kaum vorhandene Präsenz der Bullen im Bahnhof und um den Bahnhof, mit Ausnahme des Nazi-Käfigs. Direkt am Haupteingang des Bahnhofs nach Norden standen überhaupt keine Bullen, im Bahnhof selbst ein paar kleine Grüppchen. Die Nazis konnten völlig ungestört, teilweise auch grölend den Bahnhof dominieren.

 

Viele der Nazis hatten wohl auch keinen Bock auf den Bullenkäfig, und sie lungerten statt dessen in der Umgebung herum, ungestört von den Bullen. Auffallend war die Präsenz von vielen jungen, angesoffenen Typen mit ziemlich klassischem Nazi-Outfit, darunter auch viele Glatzen, die allermeisten mit "Freiwild"-T-Shirts (wuhlheide.de/de/shows/2016-07-30-18-00).

 

(Selbst in einem Artikel in der bürgerlichen Presse, ich finde ihn gerade nicht, wurden die Bullen mit der Aussage zitiert, dass sich das Spektrum der jetzt zum dritten Mal dieses Jahr durchgeführten rechten Demo verschoben hat, dass die Demo mittlerweile fast nur noch aus Neonazis besteht, und dass die rechten Wutbürger, die noch im März und im Mai deutlich präsend waren, gestern fast komplett fehlten.)

 

Ab ca. 15 Uhr gab es ein kleineres Grüppchen, das mit Rufen und Pappschildern, später auch zwei kleineren Transpis am Rande des Käfigs gegen die Nazis protestierte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Nazis den Bahnhof und die Umgebung völlig ungestört für sich. Das Grüppchen wuchs dann bis 16 Uhr auf ca. 30 Leute an. Gegen halb vier dachte ein Nazi, er könne sich mitten zwischen die Antifaschist*innen stellen, wurde jedoch schnell davon überzeugt, dass das keine so gute Idee ist und dann von hinzukommenden Bullen in den Nazikäfig gebracht. Bis zu diesem Zeitpunkt waren keinerlei Bullen bei den Antifaschist*innen, ab da wurden vier Bullen hier deponiert.

 

Die Nazis reagierten entsprechend angepisst auf die Kritik und waren sauer, wurden aber von Ordner*innen und Bullen im Käfig gehalten.

 

Auffallend war eine große Anzahl unterschiedlicher Fahnen bei den Nazis. Vielleicht könnte jemensch, der oder die sich hier auskennt, da mal einen Überblick geben?

 

Zusammenfassung

 

Auffallend ist, dass den Bullen, unter Henkel, offenbar das wichtigste ist, dass die Nazis ungestört laufen können. Der Großteil der Bullen wurde bereits Stunden vor dem Beginn der Nazi-Demo dazu genutzt, die Route so gut wie möglich abzusperren. Dass die Nazis dann ungestört den Hauptbahnhof und Umgebung dominieren können, wird von den Bullen offenbar akzeptiert. Dass es im Hauptbahnhof dieses Jahr bereits zu körperlichen Angriffen der Neo-Nazis im Zusammenhang mit diesen rechten Aufmärschen kam, hindert die Bullen nicht daran, die Nazis im und um den Hauptbahnhof über Stunden ungehindert agieren zu lassen.

 

Bis 15 Uhr war am Hauptbahnhof, der natürlich wie sonst auch von tausenden Menschen belebt war, keinerlei Protest gegen die Nazis feststellbar. Auch danach blieb der Protest extrem marginal.

 

Der nächste Nazi-Aufmarsch dieser Art (nach März, Mai und gestern) ist wohl für November angekündigt (9.11.16? Steht das fest - vielleicht kann jemensch dazu noch was schreiben?)

am 5.11.

unterstützt neuerdings die deutsche Rechte? O_O Wie in diesem Video zu sehen, war auch Hulk Hogan in Berlin. Oder sehen wir hier nur die schlechte Qualität von Naziklamotten? Auf jeden Fall sehen wir ganz klar Neonazis und keine Besorgten Bürger.

Wo waren denn da Nazis vom III. Weg?

Ich sehe auf den Bildern keine. Aber lasse mich gerne eines besseren belehren.

So, dann noch mal von unserer Seite.

 

Es ist vieles nicht gut gelaufen dieses Mal, dies dürfte aber auch allen Verantwortlichen klar sein. Das wird garantiert intern besprochen und diskutiert.

 

Zum Thema "Latschdemo": Was ist die Alternative? Komplett auf eine offizielle Gegenveranstaltung verzichten? Im Mai waren bis zu 10.000 Personen da. Es gibt auch Leute, die einfach nur auf ne Demo wollen. Für diese muss es eine Möglichkeit geben. Und diese wird am besten antifaschistisch organisiert, offen für die Mitte. Damit es zu Blockadeversuchen aus der Demo kommen kann.

 

Natürlich ist das alleine nicht ausreichend. Kohlhuber hat es unter seinem Bericht richtig kommentiert: Niemand wird gezwungen, auf die offizielle Demo zu gehen. Es gab aber gestern keine autonomen Aktionen. Tatsache. Die offizielle Demo kann und muss kritisiert werden, es muss aber auch gesagt werden, dass sonst nichts lief. Twitted war zwischendurch tot.

 

Zu den Kommentar hier, die Faschos einfach durch Berlin laufen zu lassen: da fuck? Sämtliche faschistoiden Umtriebe und Tendenzen müssen offensiv angegangen werden. Das fängt bei Stickerentfernung an und geht über Aufklärung und Recherche bis hin zu Aktionen gegen Demos. Wenn das nicht passiert - siehe Sachsen. Klischeehaft ausgedrückt. 

Blockaden müssen vorbereitet werden, bei bekannter Route ist das in jeder Stadt das machbar. Vorbereitung heißt, sich entlang der Route - optimal: innerhalb der Absperrungen - frühzeitig zu positionieren, um dann auf die Minute Blockaden zu initiieren. Menschen, Sachen: egal. Eine Demo drumrum sollte und kann die Funktion erfüllen, organisierte Blockaden von außerhalb der Absperrungen zu supporten und durch Präsenz zu schützen oder sogar mehr. Es müssen also Absprachen zwischen aktionsorientierten Gruppen und der Demoorga stattfinden. Wenn sich die Aktionsorientierten nicht auf Support der Demoorga(s) verlassen können, schränkt sie das noch weiter ein als es Gewaltwiderfahrnisse und Repressionserlebnisse sowieso schon machen. Wenn aber die Demoorga keine Lust auf Kooperation hat und ihre Demo durchziehen will, um "Zeichen zu setzen" und mit dem Ziel, Konfrontation zu vermeiden, dann geht da nichts - klar. Im Idealfall hingegen kann jede_r ihre oder seine Aktionsform durchziehen, wenn es ein gut geplantes und koordiniertes Aktionskonzept gibt, macht das alles Sinn. In der Theorie. In der Praxis sieht das meist so aus, dass diese Demoorgas ganz bewußt jede Kooperation mit aktionsorientierten Kräften vermeiden und Blockaden nicht supporten geschweige denn Kooperation anstreben, denn die Vermeidung der Konfrontation mit Nazis und Bullen, ist das eigentlich Anliegen einer solchen Demoorga. In Berlin ist also zu prüfen, ob Berlin Nazifrei sich Blockaden nur als hippen Anspruch auf die Fahnen schreibt oder tatsächlich Naziaufmärsche ver- oder mindestens hindern will. In manchen Städten sind solche breiten, bürgerlichen Bündnisse oft nur Vorfeldorgas der Parteien und deren Jugendverbände, die sich blockadebereit geben (dazu aufrufen: ja; welche organisieren: nein) und jeden Aufmarsch als Kulisse für ihre Fähnchenschwenkerei nutzen können und deren Pressesprecher_innen vor laufenden Kameras Gesicht zeigend in die Mikros blubbern, wie Kacke sie doch Nazis finden, Wahlempfehlung "gegen Hass" inklusive. Ein solches Bündnis, dass Naziaufmärsche als Kullisse mißbraucht, kann und muss dann konsequent ignoriert werden. Die kommen aber auch an der Route niemandem in die Quere.

also wir waren sehr müde. kritik ist angesagt, klar, aber das muss man jetzt nicht so aufbauschen. dafür lassen wir es das nächste mal um so mehr krachen. ALERTA!

Wir sind mit einer kleinen Gruppe (5 Leute) über einen ja langen aber recht sicheren Umweg an die erste große Kreuzung der Strecke gelangt. Doch dann standen wir da und waren zu 5...machbar? nix. Zu vor fragten und forderten wir andere kleine Gruppen auf sich uns anzuschließen da wir einen Weg gefunden hätten doch das Antwort-Ergebnis: "Das ist zu weit zu laufen". Es ist einfach immer das selbe Bullen-System bei den Regierungsviertel-Demos..ich dachte beim 3. Mal hätten wenigstens ein paar dazu gelernt.

 

Antifa heißt nicht mal sehen ob man viel laufen muss und ob die Sonne scheint!