[TUE] No border. no nation - Feuer und Flamme dem Abschiebestaat!

"Feuer und Flamme dem Abschiebestaat", "No deportation"

In der Nacht zu Dienstag, dem 03.05.2016, wurde in Tübingen in Solidarität mit Migrant*innen und Menschen auf/nach der Flucht ein Müllhaufen in Brand gesetzt. Daneben wurden folgendes Graffiti gesprayt: „Feuer und Flamme dem Abschiebestaat“ und "No Deportation".

 

Wir solidarisieren uns mit allen No Border Protesten und Aktionen. Gleichzeitig ist mit offenen Grenzen noch nicht alles getan. Selbst wenn Menschen es entgegen aller Gewalt und Risiken schaffen, in die Festung Europa oder bis nach Deutschland zu kommen, wird ihnen hier systematisch ein selbstbestimmtes Leben verwehrt.

 

Das Leben in Sammelunterkünften ohne Privatsphäre und massiver Kontrolle, aggressiven Gruppendynamiken und der ständigen Bedrohung durch Machtdemonstrationen in Form von sexualisierter Gewalt u.a. vom Wachpersonal ausgesetzt...

Das Arbeitsverbot, der Ausschluss von Ausbildungsmöglichkeiten wie z.B. Studium, die Perspektivlosigkeit durch „Duldung“ als Aufenthaltsstatus, der immer nur einige Monate gilt...

Die ständige Angst vor Abschiebung, vor Abschiebehaft und Polizeigewalt...

Die Kriminalisierung von politischem Aktivismus...

 

Diese Politik gewollter und gewaltsamer Isolation macht Vernetzungsarbeit von politisch aktiven Refugees untereinander kosten-, aufwands- und repressionsintensiv und erschwert systematisch, dass Menschen mit und ohne Fluchterfahrung sich gemeinsame soziale Umfelder erschaffen. So soll die Wahrscheinlichkeit von Widerstand gegen dieses widerliche Abschiebungssystem verringert werden. Aber auch gegen Protest von Betroffenen, Freund*innen, Familie oder antirassistischen Unterstützer*innen werden Leute aus ihren Lebenszusammenhängen gerissen und ihrer Entscheidungsfreiheit darüber beraubt.

 

All das sind legale Handlungsweisen der sogenannten gesellschaftlichen Mitte. Diese Verbrechen finden tagtäglich statt und stützen sich auf einen breiten gesellschaftlichen Konsens. Parteien machen Wahlwerbung mit Abschiebeversprechen an bürgerliche Mitte bis extreme Rechte. In dieser allgemeinen Stimmung gab es in den letzten beiden Jahren mehr als 1000 Angriffe auf Unterkünfte von Geflüchteten. Anschläge, die Menschen einschüchtern, lebensgefährlich bedrohen und Tote mindestens in Kauf nehmen oder sogar anstreben. Eine breite öffentliche Skandalisierung und offensive Gegenbewegung sowie ernsthafte Bestrebungen zur Verfolgung und - noch viel wichtiger - zur Prävention solcher Gewalttaten bleiben aus. Hätten stattdessen z.B. tausend Bullenwachen, Banken oder Abschiebebehörden in Deutschland gebrannt, sähe das Medienecho und der gesamtgesellschaftliche Aufschrei vermutlich anders aus...

 

Für jede Geflüchtetenunterkunft, die brennt – für jeden Zaun, den ihr baut: Das kriegt ihr zurück!

No border, no nation -  stop deportation!

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Eure Artikel sind wohl das erbärmlichste was man sich hier seit langem Antun musste. Ihr solltet entweder eure Profilneurose behandeln lassen, oder dazu überzugehen eure Texte mit Aktionen zu vermitteln, die euch nicht vollkommen lächerlich machen. Parolen schmieren ist eine gute sache, hat aber den Publizistischen Wert von einem verklebten Sticker.

 

Für jede Geflüchtetenunterkunft, die brennt – für jeden Zaun, den ihr baut: Das kriegt ihr zurück!

 


Na nachdem ihr einen Haufen Müll(*) angezündet habt wird sich das Schweinesystem bei der nächsten Abschiebung bestimmt zweimal überlegen, ob es dieses Risiko eingeht.

 

 

 

*WTF!?!??!?

bei kleinen dingen wie graffitis, transpies, stickern, mülltonnen anzünden etc... geht es erstens) darum, anlässe zu schaffen, über themen zu berichten und zweitens) ein energieaunfwändiges ventil für den eigenen frust zu finden, während mensch* paralell betroffene unterstützt und gröszere aktionen plant und durchführt. je öfter sich solche kleinen, den alltag irritierenden aktionen häufen und sich im aggressionslevel steigern (je nachdem, wozu bestimmte aktivist*innen grade lust und ressourcen haben), desto dringlicher ist auch die öffentlichkeit gezwungen, gegenhaltungen zu betsimmten politiken in ihrer existenz anzuerkennen und darüber zu berichten. wir brauchen viel viel mehr solcher aktionen. was meiner meinung nach tatsächlich KEINEN revolutionären mehrwert bringt, sind solche abwertenden kommentare. du hast zweifelsohne recht mit dem, was du schreibst, aber ich glaube, du tätest strategisch besser daran, es nicht zu veröffentlichen und stillschweigend mit den fetten aktionen, die du organisiertst, weiterzumachen, und artikel dazu publik zu machen.