Der 8. März entstand vor mehr als 100 Jahren im Kampf um die Gleichberechtigung und das Recht für Frauen, wählen zu gehen. Nachdem es in Deutschland während der Silvesternacht in mehreren Städten zu einer Vielzahl von sexualisierten Übergriffen kam, scheint das Thema Frauenrechte inzwischen auch gesamtgesellschaftlich an Relevanz gewonnen zu haben. Doch statt einer sachlich geführten Diskussion über die Vorkommnisse, versuchen hierzulande ausgerechnet rechtspopulistische Bewegungen und die Politik aus den Ereignissen Kapital zu schlagen, indem die Übergriffe nicht nur für rassistische Hetze gegen geflüchtete Menschen instrumentalisiert, sondern gleichzeitig auch als Vorwand genutzt werden, um die Rechte von Asylsuchenden immer weiter einzuschränken.
Aus diesem Grund ruft ein breites feministisches Bündnis für den 12. März zu einer bundesweiten Demonstration unter dem Motto „Unser Feminismus ist Antirassistisch!“ an der Kölner Domplatte auf, zu der mehrere tausend Menschen erwartet werden.
In ihrem Aufruf setzt sich das Demonstrationsbündnis für eine Umsetzung des schon 2011 in Istanbul vom Europarat beschlossenen Übereinkommens zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt ein, wonach „nicht einvernehmliche sexuelle Handlungen“ künftig unter Strafe gestellt werden sollen.
Eine Sprecherin des Bündnisses betonte angesichts der rassistisch geführten Debatte: „Sexualisierte Gewalt ist in Deutschland akzeptierter Bestandteil der Kultur. Das bestätigen Zahlen und Fakten: 58 % der Frauen* in Deutschland sind schon einmal sexuell belästigt worden. Jede siebte Frau* erlebt strafrechtlich relevante sexualisierte Gewalt. Nur 5% dieser Fälle werden überhaupt angezeigt.“ Doch nicht nur in Köln, sondern auch in Sachsen finden anlässlich des Internationalen Frauentages in den kommenden Tagen etliche Veranstaltungen statt. Der Höhepunkt ist eine feministische Demonstration am Samstagnachmittag in Leipzig, die um 14 Uhr am Otto-Runki-Platz beginnen soll.
In Dresden hat das FrauenBildungsHaus ein umfangreiches Begleitprogramm unter dem Motto „Frauen*rechte grenzenlos“ organisiert und lädt noch bis zum 19. März zu zahlreichen Veranstaltungen in der ganzen Stadt ein. Heute startet dazu um 16.30 Uhr ein Demonstration am Wiener Platz. Von dort soll es über die Prager Straße bis zu den Treppen am Café Borowski gehen. Am frühen Abend stellt sich im AZ Conni die Gruppe „black glitter“ vor.
Im Anschluss an eine Filmvorführung soll sich gemeinsam mit dem Publikum darüber ausgetauscht werden, was Feminismus heutzutage bedeutet und wie das mit Antifaschismus zusammenpasst. Bevor am Freitag im AZ Conni in Vorbereitung auf die Demonstration am darauffolgenden Tag ein Workshop stattfindet, will sich die Gruppe e*vibes am Mittwoch um 18 Uhr in der kosmotique in einem Vortrag nicht nur mit Möglichkeiten „feministischer Militanz“ auseinandersetzen, sondern gleichzeitig anschaulich machen, welche Beispiele erfolgreicher feministischer Militanz es in der Vergangenheit bereits gegeben hat.
Katze
Was stimmt mit dir nicht?!?
Frauen*kampftag heißt das Ganze