Stadtverschönerungen in Frankfurt/M. zum Frauen*kampftag 2016

Reclaim feminism

Queer*feministische Stadtverschönerung im Raum Frankfurt/M. – 8. März 2016: reclaim the city – reclaim feminism - In der Nacht von Montag den 7.3.16  auf Dienstag den 8.3.16 wurden Frankfurt am Main und Offenbach von Aktivist*innen im queer*feministischen Sinne verschönert. Es wurden Flyer verteilt, sexistische und rassistische Wahlplakate verschönert, sowie Wände und Straßen bunter gemacht, mit dem Ziel, sich den städtischen Raum anzueignen und um gegen den sexistischen Normalzustand zu protestieren. Außerdem wurden, um die rassistischen und sexistischen Verhältnisse aufzuzeigen, antifeministische Initiativen und Personen markiert.

So wurde u.a. ein reaktionär-maskulinistischer  Burschschaftsverbund in Frankfurt Bockenheim (Nähe Beethovenplatz) besucht und optisch markiert, sowie der Wohnort eines Mitglieds der reaktionären Partei „Bürger für Frankfurt“ (Frankfurter Westend) markiert. Queere Stadtmarkierungen finden sich zudem seit gestern Nacht in Bornheim, Sachsenhause, Bockenheim und der gesamten Innenstadt.

 

Die Aktion stand unter dem Motto „always feminist – never racist, sexist, capitalist, nationalist“ und sollte auf den kämpferischen Aspekt des heutigen Frauen*kampftages aufmerksam machen. In den Augen der Aktivist*innen hat das mittlerweile gängige Blumenverteilen und die Entpolitisierung des Tages durch die Bezeichnung „Weltfrauentag“ nichts mehr mit den ursprünglichen revolutionären Gedanken und Ideen der kommunistischen Begründer*innen dieses Tages gemein.

Der Tag sollte vor allem die Emanzipation von feststehenden Geschlechterrollen vorantreiben und muss heute mit dem Kampf gegen binäre Geschlechtlichkeiten und andere Diskriminierungen verknüpft werden.

Die Aktion wehrt sich auch gegen die Vereinnahmung vermeintlich feministischer Inhalte durch Rassist*innen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse wird in der Debatte um sexistische Übergriffe oft mit Zuschreibungen von ethnischen Zugehörigkeiten argumentiert. Dabei wird außer Acht gelassen, dass Sexismus ein gesamtgesellschaftliches und täglich reproduziertes Problem ist. Dieses sollte ein Queer*feminismus, der sich als emanzipatorisch versteht, an der Wurzel bekämpfen und anti-emanzipatorische Ideologien wie Rassismus und Nationalismus entgegentreten.

Deshalb muss rassistische und sexistische Scheiße auf der Straße und in allen anderen Zusammenhängen konsequent aufgezeigt und bekämpft werden; immer und überall, denn Feminismus ist auch Klassenkampf!

 

In diesem Sinne:

ALWAYS FEMINIST – NEVER RACIST!

 

 

„Ordnung herrscht in Berlin! Ihr stumpfen Schergen! Eure „Ordnung“ ist auf Sand gebaut.
Die Revolution wird sich morgen schon „rasselnd wieder in die Höh´ richten“
und zu eurem Schrecken mit Posaunenklang verkünden:
ich war, ich bin, ich werde sein!“
(Rosa Luxemburg)

“Wir müssen Sorge tragen, dass der Frauentag nicht nur eine glänzende Demonstration
für die politische Gleichberechtigung des weiblichen Geschlechts,

sondern darüber hinaus der Ausdruck einer Rebellion gegen den Kapitalismus,
eine leidenschaftliche Kampfansage all den reaktionären Maßnahmen der Besitzenden
und ihrer willfährigen Dienerschaft, der Regierung ist.

(Clara Zetkin)

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"So wurde u.a. ein reaktionär-maskulinistischer Burschschaftsverbund in Frankfurt Bockenheim (Nähe Beethovenplatz) besucht und optisch markiert, sowie der Wohnort eines Mitglieds der reaktionären Partei „Bürger für Frankfurt“ (Frankfurter Westend) markiert. " Schön. Leider für hier mitlesende ohne konkrete Adresse unbrauchbar. Das ganze Westend abzusuchen, macht wohl kaum Sinn.