Neonazi-Kundgebung in Hittfeld gestört

Antifaschistische Aktion

Am 6.2.2016 wurde durch den bekannten Holocaustleugner und Vorsitzenden des geschichtsrevisionistischen Vereins Gedächtnisstätte e.V. [1] Wolfram Schiedewitz eine Kundgebung angemeldet, die im Zeichen der Ein-Prozent-Bewegung stand. Dieser neue Versuch, ein Netzwerk von Neonazis, Rechtskonservativen und Verschwörungstheoretiker*innen aufzubauen, wurde zuvor in der Gemeinde durch Flugblätter beworben. Verantwortlich hierfür war der Verdener Neonazi und NPD-Kader Rigolf Hennig [2], welcher ebenfalls besonders durch die Leugnung des Holocaust in Erscheinung tritt. Dies ist einzuordnen in das Erstarken rechter und rassistischer Mobilmachung.

Schiedewitz sowie zwei weitere erwachsene Personen und deren zwei Kinder waren die einzigen Teilnehmenden der Kundgebung. Sie reisten mit einem Auto aus dem Chemnitzer Land an [3]. Etwa 120 Antifaschist*innen versammelten sich auf dem angrenzenden Parkplatz, um sich gegen die rassistische Hetze zu stellen. Parallel dazu fand eine Gegenkundgebung von Grünen und Linken statt. Kurz nach Veranstaltungsbeginn versuchten weitere Neonazis zu der Kundgebung zu gelangen, was durch die entschlossene Reaktion der Gegendemonstrant*innen unterbunden werden konnte. Ein Kleinbus aus Lüneburg kam auf den Parkplatz gefahren und zwei Neonazis sprangen mit Holzlatten bewaffnet aus diesem, um die Antifaschist*innen zu attackieren, was jedoch misslang und zurückgeschlagen werden konnte. Der Kleinbus zog sich später an die Ortsgrenze zurück und wurde dort durch die Polizei kontrolliert. Währenddessen wurde Manfred Börm, ein Neonazi-Kader aus Lüneburg und Teil des NPD-Bundesvorstandes, von der Polizei in Gewahrsam genommen, nachdem dieser eine*n Antifaschist*in angegriffen hatte. Durch die massive Präsenz von Antifaschist*innen in der Hittfelder Innenstadt wurde die Anreise weiterer Neonazis verhindert. An einer Tankstelle wurden der Führungskader Thomas Wulff gesichtet, ebenso Denny Reitzenstein sowie zwei weitere Neonazis der von ihm angeführten Kameradschaft AG Nordheide. Die Kundgebung von Schiedewitz wurde durch die hinzugezogene Hundertschaftspolizei aus Oldenburg sowie Bereitschaftspolizei mit Hunden aus Lüneburg durchgesetzt. Ein Polizist war mit einer Maschinenpistole bewaffnet und rechtfertigete dies mit der Begründung, dass mit Messerangriffen zu rechnen sei. Die Rede von Wolfram Schiedewitz wurde durch lautstarken Protest gestört, wodurch verhindert wurde, dass seine Parolen Gehör fanden.

 

Es hat sich gezeigt, dass es sich nicht, wie zuvor mitunter behauptet, um eine Veranstaltung einer Splittergruppe handelte, sondern sich Schiedewitz in neonazistischen Netzwerken bewegt und von dort unterstützt wird. Antifaschistische Intervention ist notwendig - in Hittfeld und überall, wo sie sonst ihre faschistische Propaganda verbreiten!

 

 

Bilder und Dokumentation unter: http://recherche-nord.com/gallery/2016.02.06.html

 

[1] http://www.netz-gegen-nazis.de/lexikontext/gedaechtnisstaette-ev

[2] https://de.indymedia.org/2005/12/135795.shtml

[3] http://recherche-nord.com/gallery/2016.02.06.html

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Da waren sogar ein paar dumme Nasen aus Rotenburg Wümme dabei. Namen und Anschrift habe ich leider nicht. 

Magst du einmal hier Posten welche Nazis aus Rotenburg Wümme kamen? Einfach ein Link zu dem Fotos oder so.

huch, ich war zunächst davon ausgegangen, dass die Ingewahrsamnahme mit den Knüppel-Nazis zu tun hätte, aber laut der recherche-nord-Galerie war es ja ein NPD-Typ (wegen Angriff auf copz)..sind die Nazischläger, die scheinbar länger offen mit Knüppel rumgelaufen sind und neben copz Angriff(e) gestartet haben ernsthaft unbehelligt geblieben? Kein (schwerer) Landfriedenbruch oä?

Schön, dass der Tag kein schöner für Nazis war! Dank allen, die da waren!