Militaristischer Propaganda entgegenkleben!

Mach, was wirklich zählt!

Antimilitaristische QR-Codes auf Bundeswehrplakaten aufgetaucht. 9000 Aufkleber gegen 9 Mio. Euro Werbekampagne- Wir kleben euch alle!

Dieser Code ist optisch von Smartphones zu erfassen und verlinkt eine Webadresse, d.h. wenn eine Person den QR-Code mit der Smartphone-Kamera fotografiert, erkennt das Smartphone den Code und zeigt die Internetseite an. In diesem Falle ist dies: www.machwaswirklichzaehlt.blogsport.de. Die Seite ist bewusst an die aktuelle Bundeswehrpropaganda-Kampagne „Mach, was wirklich zählt“ angelehnt , deren Präsenz, Eloquenz und inhaltliche Dummheit Euch sicherlich schon aufgefallen ist. Wir wissen, dass wir spät dran sind, aber die Aufkleber sind zeitlos nutzbar für alle Arten der militaristischen Propaganda.

 

Die Bundeswehr hat noch immer Probleme bei der Nachwuchsgewinnung und bei der Legitimation ihrer Einsätze in der Bevölkerung. Die zum 60.Jahrestag der Wiederbewaffnung des Ungetüms Deutschland gestartete massive Propagandaoffensive zielt darauf, sowohl Nachwuchs zu gewinnen als auch Legitimität für neue Kriegseinsätze zu schaffen. Daher haben wir uns gedacht, dass eine Irreführung derjenigen, die sich von Propaganda ansprechen lassen, eine gute Sache ist.

 

Kleben! Kleben! Kleben!


Bundesweit hat die Bundeswehr ihre Propaganda in den letzten Wochen in verschiedenen Formaten und an sehr unterschiedlichen Orten ausgebreitet. An vielen Stellen sind die Plakate videoüberwacht, wie z.B. auf den Gleisen mancher großer Bahnhöfe. Viele andere stehen mitten in der Stadt. Reißt sie ab oder wenn das Eurer Meinung nach nicht geht, dann klebt. Dabei ist eine gute Platzierung wichtig, denn es soll ja so aussehen, als ob es zum Plakat gehört z.B. direkt neben die Internetadresse. Auch auf bereits beschädigte Plakate lässt sich ein QR-Code-Aufkleber noch anbringen. Denn auch ein beschädigtes Plakat erregt noch Aufmerksamkeit, spätestens, wenn die Neugier geweckt wird zu erfahren, was denn da vorher war.

 

Was passiert dann?


Heiko Müller, deutscher Kartoffelist steht mit seinem Smartphone an der Bushalte und wartet auf den Bus, der hat nämlich Verspätung (Die Stadt musste Gelder für den öffentlichen Nahverkehr streichen, weil sowohl Bundesregierung als auch grüne Opposition lieber Geld für Lenkflugkörper und Panzer statt für Busse und Bahnen bereitstellen wollte.) Doch statt sich Gedanken darüber zu machen, warum denn in letzter Zeit die Busse immer Verspätung haben, lässt er sich Gedanken von seinem Smartphone machen, auf dass er die ganze Zeit glotzt und einfach so durchs Internet gespült wird (Surfen wäre als Begriff unangebracht, weil das bedeutet die Welle zu nutzen, und nicht von ihr genutzt zu werden.). Als er mal wieder an das Ende seiner meist besuchten Seiten gespült wurde, schaut er doch einmal auf, denn der Bus ist noch immer nicht da. Er sieht ein prominent platziertes Bundeswehrplakat in Riesenformat. Dies hat einen QR-Code, welchen er mit der Kamera seines Smartphones erfassen kann. Ihm fällt nicht auf, dass der QR-Code gar nicht zum Plakat gehört, denn den haben H&K (Hans und Kristin) letzte Nacht an einer gut passenden Stelle platziert. Er scannt den Code und landet nicht auf der Website der Bundeswehr, sondern auf unserer.

 

Und was sonst noch?


Es bleibt zu hoffen, dass die Postkarten alle eingesammelt werden. Dafür lohnt sich doch mal wieder eine kleine Kneipentour durch die Innenstadt.

 

Eure Kommunikationsguerilla von machwaswirklichzaehlt.blogsport.de

 

P.S.: Smartphones sind scheiße und jederzeit/überall von außen nutzbar als Teil der militärischen/polizeilichen Aufstandsbekämpfungsinfrastruktur. Just throw it in the air!

 

P.S.S: Wir hoffen, dass sich Nachahmer*innen finden, die die Methode annehmen, sie kritisieren und weiterentwickeln. Mittlerweile finden sich auf fast allen Plakaten diese QR-Codes. Also kann man sie auch alle überkleben oder wenn noch ein QR-Code fehlt, dann einfach dazu.

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Ich finde die Aktion ja super und die Idee auch. Allerdings ist der Blog dann leider sehr enttäuschend und inhaltslehr. Warum habt ihrs denn nicht damit gemacht: http://machwaszaehlt.de/.

Ähnliche Aktion und mit sehr viel mehr Inhalt.

Mehr Inhalt? naja. Und u.a. von der Berliner Zeitung mit dem zutreffenden Label: "Nicht systemkritisch" belegt:

 

http://www.berliner-zeitung.de/meinung/kommentar-zu-peng-collective-waru...