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Der Querfront-Aktivist Oleg Muzyka wollte vom 17. bis 19.12.15 ein Filmfestival mit dem Titel „Demokratie in Flammen“ im Berliner „Haus für Demokratie und Menschenrechte“[1] veranstalten. Thema sollte der Gewerkschaftshausbrand am 2. Mai 2014 in Odessa sein. Nach Protesten von diversen Antifaschist*innen und Menschenrechtler*innen kündigte die Stiftung des Hauses jedoch den Nutzungsvertrag mit der Begründung, die Veranstaltung würde dem „Selbstverständnis“ der dort aktiven Gruppen widersprechen.[2] Zuvor hatte bereits das selbstverwaltete Jugendzentrum „frei.land“ in Potsdam eine Veranstaltung Muzykas mit einer sehr ähnlichen Begründung abgesagt.[3]

Der Antimaidan-Aktivist und russisch-nationalistische Politiker Oleg Muzyka war mehrfach bei den so genannten Montagsmahnwachen und Kundgebungen des Reichsbürger Rüdiger Klasen sowie der "Nationalen Befreiungsbewegung Russlands" (NOD) aufgetreten, aber auch bei Veranstaltungen einiger Linkspartei-Ortsverbände und in der „Jungen Welt“. [4]

Beteiligt an der Organisation des Filmfestivals „Demokratie in Flammen“ war auch Brigitte Queck mit ihrer obskuren Sekte „Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg“. Queck ist einem breiteren Publikum bekanntgeworden, nachdem sie sich 2014 bei den Montagsmahnwachen gemeinsam mit dem Nationalbolschewisten Michael Koth („Antiimperialistische Plattform“) einen musikalischen Auftritt des Linkspartei-Barden Dieter Dehm angesehen hatte.[5]

Im „Haus der Demokratie und Menschenrechte“ wollte Muzyka unter anderem den Film „Ukrainian Agony“ von Mark Bartalmai zeigen, einem in der Aluhutszene beliebten Journalistendarsteller, der seit dem vergangenen Jahr Propaganda für die ‚Volksrepubliken‘ im Osten der Ukraine auf YouTube produziert und sich auch am 9. Mai 2014 am Aufmarsch der nationalistischen, paramilitärischen „Nachtwölfe“ in Berlin beteiligt hatte.[6] Bartalmai bewarb das Festival auf seiner Facebook-Seite und kündigte seine Teilnahme an.[7]

Auf dem Programm stand auch ein ukrainischer Film: Die „2. Mai Gruppe“ hat eine Doku mit Augenzeug*innen verschiedener politischer Lager und Expert*innen eine recht ausgewogene Analyse der Ereignisse vorgelegt. Sie wurde Anfang Mai 2015 im TV-Sender „Ukraine Today“ gezeigt.[8] Offenbar hatte Muzyka die Filmemacher aber gar nicht um die Aufführungsrechte gebeten. Als die davon erfuhren, in welchem Rahmen ihre Doku gezeigt werden sollte, untersagten sie die Aufführung ausdrücklich und beriefen sich dabei auf internationales Recht.[9]

Ferner sollte auch die Dokumentation „Lauffeuer“ zu sehen sein, die der Journalist Ulrich Heyden gemeinsam mit dem linken Berliner Videokollektiv „Leftvision“ produziert hat. Darin wird unter anderem Muzyka als Augenzeuge interviewt. Auf Anfrage teilte Leftvision der Kentrail-Verschwörung per Email am 21.11.15 mit, dass es für eine Aufführung des Filmes generell keiner Genehmigung bedürfe. Zum Zeitpunkt der Absage habe man die Veranstaltung zwar bereits intern diskutiert, sei aber noch nicht zu einer Entscheidung bezüglich der Bewertung gekommen.

Muzyka, der offenbar in Berlin wohnt, setzt seine Missionierungstätigkeit im Querfront-Milieu unterdessen fort. Am 15.11. trat er beispielsweise im Duett mit Brigitte Queck bei einer wirren Kundgebung auf, die die Attentate von Paris propagandistisch instrumentalisieren sollte.[10] Queck gratulierte kürzlich dem Querfront-Urgestein Michael Koth zum 60. Geburtstag, immerhin in Anwesenheit eines Diplomaten aus Nordkorea, der "Speerspitze des Weltfriedenslagers". [11]

Anmerkungen:
[1] http://www.hausderdemokratie.de
[2] https://archive.is/PWd0X#selection-853.1349-853.1455
[3] https://archive.is/3Dagu
[4] on.fb.me/1Mt5c7o und http://on.fb.me/1Mt5c7o
[5] on.fb.me/1lzMthK und https://vimeo.com/99164262#at=1 Mehr zu Michael Koth: http://jungle-world.com/artikel/2014/21/49893.html
[6] https://linksunten.indymedia.org/de/node/144110
[7] on.fb.me/1HdFEw8
[8] http://uatoday.tv/society/odesa-may-2-watch-on-ukraine-today-424573.html Deutsche Version: https://youtu.be/TsRHL4mmkhY
[9] https://archive.is/PWd0X#selection-853.1349-853.1455
[10] on.fb.me/1Mtb40s

[11] Website der "Antiimperialistischen Plattform": donotlink.com/hg36