Kundgebung vor dem Eastgate in Berlin-Marzahn 
(Marzahner Promenade 1A, 12679 Berlin) am 22.08.15, 16 Uhr. Treffpunkt 
am S Ostkreuz 15.15h, Ausgang Sonntagsstraße
 Der 22. August 
2015 ist der 35. Jahrestag des Brandanschlages in der Hamburger 
Halskestraße, bei dem Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân von Rassist_innen 
ermordet wurden. Zudem ist er der 20. Jahrestag des Pogroms von 
Rostock-Lichtenhagen, bei dem das sogenannte Sonnenblumenhaus durch den 
Mob gestürmt und in Brand gesetzt wurde, so dass die dort 
untergebrachten vietnamesischen Vertragsarbeiter_innen und geflüchteten 
rumänischen Rom_nja am Ende evakuiert werden mussten.
 Auch in Marzahn mordeten Rassist_innen: 1992 wurde Nguyễn Van Tu am Brodowiner Ring erstochen,
 2008 durfte Cha Dong N. nicht mehr weiterleben, weil Tino W. seinen 
Ankündigungen “selbst etwas dagegen zu unternehmen, wenn die Behörden 
schon nichts tun würden” Taten folgen ließ. 
  
 Auch heute 
organisieren sich allerorten Rassist_innen, attackieren als fremd 
Erkannte auf der Straße und versuchen sie aus ihren Lebenswelten zu 
vertreiben. In Deutschland brennen ständig neu geplante 
Geflüchtetenunterkünfte, im Schnitt gab es mehr als einen Angriff pro 
Tag auf sie. Zudem versammelt sich an zahlreichen Orten der Mob vor 
geplanten wie bereits bewohnten Unterkünften, organisiert Fackelmärsche 
oder sprengt Informationsveranstaltunge n.
 In Marzahn kommt es seit November 2014 zu wöchentlichen Aufmärschen mit
 bis zu 1000 Anwohner_innen, Hools und Nazis. Das montägliche 
Rassist_innen-Spektakel findet ganz in der Nähe des Ortes statt, an dem 
Nguyễn Van Tu erstochen worden ist. Bereits wenige Tage nach dem Bezug 
der Unterkunft kam es zu dem ersten körperlichen Angriff der 
Rassist_innen, die sich regelmäßig vor dem Containerlager treffen. 
Einige Geflüchtete möchten wieder aus dem Lager ausziehen, weil sie sich
 dort nicht sicher fühlen. 
 
 Wir finden es unerträglich, wenn 
Geflüchtete heute wie vor zwanzig Jahren von Politiker_innen 
verunglimpft, von Behörden schikaniert und in Sammellagern 
zusammengepfercht und durch die EU-Außengrenzen ermordet werden. Wir 
finden es unerträglich, wenn Rassist_innen ungehindert Geflüchtete 
einschüchtern, bedrohen und angreifen können. Wir finden es 
unerträglich, wenn mit den Rassist_innen der Dialog gesucht wird, statt 
sie in die Schranken zu weisen. Wir finden es unerträglich, wenn von den
 „Ängsten und Sorgen“ der Bürger_innen gesprochen und damit rassistische
 Ressentiments verschleiert werden, anstatt die realen Ängste der 
Geflüchteten ernst zu nehmen. Und wir finden es unerträglich, wenn die 
große Mehrheit der Marzahner Bevölkerung zur rassistischen Hetze der 
„Montagsdemos“ schweigt und viele den Rassist_innen sogar aktiv 
zustimmen.
 
 Unsere Mindestforderungen gegen diese unerträglichen Zustände sind daher:
 - die konsequente Zerschlagung aller rassistischen Netzwerke, ob auf 
Facebook, am Stammtisch, im Verein, Betrieb oder in der Politik
 - 
die Umquartierung aller Rassist_innen aus Marzahn an einen abgelegenen 
und gut gesicherten Ort, an dem sie keine Geflüchteten angreifen können
 - ein aktives und dauerhaftes Gedenken an die rassistischen Morde in 
Berlin-Marzahn, Hamburg-Halskestraße und alle rassistischen Angriffe 
bundesweit
 - die Abschaffung aller Grenzen und freie Entscheidung 
über den Aufenthaltsort inklusive einer schönen und geräumigen Wohnung 
nach eigener Wahl für alle Menschen, ob Geflüchtete oder 
Nicht-Geflüchtete
facebook.com/events/388006034726580/
https://deutschlanddemobilisieren.wordpress.com/


Spießig!
"Wenn ich groß bin, will ich auch mal Spießer werden" - "Oder einfach: Bausparer."
Und wer zahlt das?
warum spießig?
angemessen großer und angenehmer Wohnraum sollte ein gesellschaftlicher Mindeststandard sein. weiß nicht was daran spießig ist.
"und wer zahlt das?" .. Über solche Fragen kann Mensch nur kotzen. Ich würde mal sagen, dass zahlen die, die sich nicht zu schade sind braunkohleabbau, bankenrettung und Rüstungsindustrie mit Milliarden zu subventionieren.
und an die verfasser_innen des Aufrufs:
"- die Umquartierung aller Rassist_innen aus Marzahn an einen abgelegenen und gut gesicherten Ort, an dem sie keine Geflüchteten angreifen können" - ist das euer Ernst oder wollt ihr die gedanklichen Absurditäten von reaktionären bzw nazis aufgreifen, um sie lächerlich erscheinen zu lassen? ist ja peinlich sowas.
Auch werden mal wieder gar nicht die Verbindungen von Veränderungen der Ökonomie und dem Auftrieb rassistischer Gruppen thematisiert. Ihr macht es euch im übrigen auch sehr einfach wenn ihr die emotionalen Dynamiken der marzahner Bevölkerung ausblendet. Auch weiß ich nicht, woher ihr das Wissen nehmt warum sich welche_r anwohner_in an den nazi-Protesten beteiligt hat.