[B] NoBärgida- Demobericht 03.08.2015

Bärgida am 03.08.2014 in Berlin, Foto: flickr.com/soerenkohlhuber

In Moabit und am Washingtonplatz verlief es wie in den vergangen Wochen. Ausführen werden wir es nicht groß. Wir widmen uns lieber dem Fakt, dass Bärgida keine Angelegenheit nur für Mitte ist, sondern ganz Berlin betrifft.


Nachdem sie in Moabit, Mitte und Friedrichshain waren, werden sie wahrscheinlich weiter provozieren. Bärgida lief zum Brandenburger Tor und beendete dort die Demonstration, um sich erneut an der russischen Botschaft zu versammeln. Wir sind nicht an das Tor gegangen, weil man uns den angemeldeten Platz nicht zugestanden hat. Wir sind es Leid, dass man unsere Rechte einschränkt, die Anmeldung ist nichts neues und wir akzeptieren es nicht! Aus dem Grund haben wir an der Kreuzung unsere Kundgebung beendet und darauf hingewiesen, wo sich Bärgida neu formiert.

 

Von der russischen Botschaft aus, wo ein Fotograf trotz Presseausweis verhaftet wurde und rundherum der Gegenprotest sich lautstark bemerkbar machte, zog Bärgida die Friedrichstraße entlang. Begleitet wurden sie durch viele Aktivisten, welche mehrfach gestoppt wurden. Auf der Weidendammer Brücke, kurz vor dem Friedrichstadt-Palast, wurde ein Aktivist sogar festgenommen. An dieser Brücke wurden alle Personen, die begleitend ihren Protest zeigten, behindert dem Demonstrationszug von Bärgida zu folgen.

Einigen Personen gelang es über Umwege wieder aufzuschließen. Der Weg führte in das Wohngebiet bis zur Kreuzung Tieckstraße, Ecke Gartenstraße. Auf der gesamten Strecke wurden sie nicht nur durch uns begleitet, auch die Anwohner zeigten, dass sie Bärgida nicht wollen entgegen der Auffassung von der Bärgida-Bewegung. An der Kreuzung umstellten die Menschen wieder den rassistischen Mob. Diskussionsversuche und Hinweise auf die Thesen aus Dresden könnt ihr euch sparen. Euer Problem ist und bleibt Rassismus und wir diskutieren nicht darüber!

Die Heimreise erfolgte über den Nordbahnhof. Einzelne, zum Teil wie gewohnt betrunkene Hools, irrten später durch die Friedrichstraße. Diese waren bei der zweiten Demonstration nicht mehr im Zug, aber weiterhin vor Ort. Nachdem Bärgida verschwunden war, das rote Auto sollte von der Kreuzung geräumt werden, gab es Reibereien mit der Polizei. Diese stieß vereinzelte Teilnehmer, auch mit Fahrrad, brutal zur Seite. Verletzt wurde Niemand, jedoch ist das kein deeskalierender Umgang!

 

Es wird Zeit das nachzuholen, was im Januar vernachlässigt wurde. Wir haben die Chance, dass wir sie stoppen, jedenfalls dann, wenn wir flexibel und spontan agieren. Schließt euch an, informiert euch und eure Bekannten darüber. Wir werden weiterhin von den Demos per Twitter berichten, so können wir schnell und effektiv informieren, das wurde an dem 03.08.2015 eindeutig bewiesen.

Die beiden verhafteten Personen wurden bereits gestern Abend wieder freigelassen.

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Anzumerken ist noch, dass die Polizei alles andere als fett aufgefahren hatte und streckenweise eher unkoordiniert agierte. Schon um die russische Botschaft herum wäre es mit mehr Koordinantion unsererseits möglich gewesen, den Zug mindestsens zeitweise zum stehen zu bringen. Und kämen wieder mehr Leute, gäbe es auch die reale Chance, dass solche Aktion dazu führen, dass die Nazis vom Nirvana um den hbf weg keinen Fuß mehr in Wohngebiete bekommen. Dafür bräuchte es noch nicht mal die 10.000 Leute vom Ende des letzten Jahres. Das ein anderes Größenverhältnis als ungefähr 100:100 in Berlin möglich ist, liegt eigentlich auf der Hand. Vielleicht wird ja der erneute Marsch der Spinner durch ein nicht-rechtslastiges Wohngebiet ein heilsamer Schock für die Antifas in dieser Stadt...