In Moabit und am Washingtonplatz verlief es wie in den vergangen Wochen. Ausführen werden wir es nicht groß. Wir widmen uns lieber dem Fakt, dass Bärgida keine Angelegenheit nur für Mitte ist, sondern ganz Berlin betrifft.
Nachdem sie in Moabit, Mitte und Friedrichshain waren, werden
sie wahrscheinlich weiter provozieren. Bärgida lief zum
Brandenburger Tor und beendete dort die Demonstration, um sich erneut
an der russischen Botschaft zu versammeln. Wir sind nicht an das Tor
gegangen, weil man uns den angemeldeten Platz nicht zugestanden hat.
Wir sind es Leid, dass man unsere Rechte
einschränkt, die Anmeldung ist nichts neues und wir akzeptieren es
nicht! Aus dem Grund haben wir an der Kreuzung unsere Kundgebung
beendet und darauf hingewiesen, wo sich Bärgida neu formiert.
Von der russischen Botschaft aus, wo
ein Fotograf trotz Presseausweis verhaftet wurde und rundherum der
Gegenprotest sich lautstark bemerkbar machte, zog Bärgida die
Friedrichstraße entlang. Begleitet wurden sie durch viele
Aktivisten, welche mehrfach gestoppt wurden. Auf der Weidendammer
Brücke, kurz vor dem Friedrichstadt-Palast, wurde ein Aktivist sogar
festgenommen. An dieser Brücke wurden alle Personen, die begleitend
ihren Protest zeigten, behindert dem Demonstrationszug von Bärgida
zu folgen.
Einigen Personen gelang es über Umwege
wieder aufzuschließen. Der Weg führte in das Wohngebiet bis zur
Kreuzung Tieckstraße, Ecke Gartenstraße. Auf der gesamten Strecke
wurden sie nicht nur durch uns begleitet, auch die Anwohner zeigten,
dass sie Bärgida nicht wollen entgegen der Auffassung von der
Bärgida-Bewegung. An der Kreuzung umstellten die Menschen wieder den
rassistischen Mob. Diskussionsversuche und Hinweise auf die Thesen
aus Dresden könnt ihr euch sparen. Euer Problem ist und bleibt
Rassismus und wir diskutieren nicht darüber!
Die Heimreise
erfolgte über den Nordbahnhof. Einzelne, zum Teil wie gewohnt
betrunkene Hools, irrten später durch die Friedrichstraße. Diese
waren bei der zweiten Demonstration nicht mehr im Zug, aber weiterhin
vor Ort. Nachdem Bärgida verschwunden war, das rote Auto sollte von
der Kreuzung geräumt werden, gab es Reibereien mit der Polizei.
Diese stieß vereinzelte Teilnehmer, auch mit Fahrrad, brutal zur
Seite. Verletzt wurde Niemand, jedoch ist das kein deeskalierender
Umgang!
Es wird Zeit das nachzuholen, was im
Januar vernachlässigt wurde. Wir haben die Chance, dass wir sie
stoppen, jedenfalls dann, wenn wir flexibel und spontan agieren.
Schließt euch an, informiert euch und eure Bekannten darüber. Wir
werden weiterhin von den Demos per
Twitter berichten, so können wir schnell und effektiv
informieren, das wurde an dem 03.08.2015 eindeutig bewiesen.
Die
beiden verhafteten Personen wurden bereits gestern Abend wieder
freigelassen.
Fotos
Fotos:
Stoppbar
Anzumerken ist noch, dass die Polizei alles andere als fett aufgefahren hatte und streckenweise eher unkoordiniert agierte. Schon um die russische Botschaft herum wäre es mit mehr Koordinantion unsererseits möglich gewesen, den Zug mindestsens zeitweise zum stehen zu bringen. Und kämen wieder mehr Leute, gäbe es auch die reale Chance, dass solche Aktion dazu führen, dass die Nazis vom Nirvana um den hbf weg keinen Fuß mehr in Wohngebiete bekommen. Dafür bräuchte es noch nicht mal die 10.000 Leute vom Ende des letzten Jahres. Das ein anderes Größenverhältnis als ungefähr 100:100 in Berlin möglich ist, liegt eigentlich auf der Hand. Vielleicht wird ja der erneute Marsch der Spinner durch ein nicht-rechtslastiges Wohngebiet ein heilsamer Schock für die Antifas in dieser Stadt...