Der Internationalist Dilsoz Bahar / Kevin Jochim ist in Rojava gefallen

Dilsoz Bahar 1

„Die Idee des demokratischen Konföderalismus gab mir neue Hoffnung ...“

Kevin Jochim, in Kurdistan lebte er mit dem Namen Dilsoz Bahar, hat sich im November 2012 den Volksverteidigungseinheiten YPG angeschlossen. Ihn hat die Revolution von Rojava, die Selbstorganisierung der Gesellschaft und das entschlossene Leben der Menschen mobilisiert. Er selbst sagte in einem Video, dass die Idee des demokratischen Konföderalismus ihm eine neue Hoffnung geben konnte.


Jetzt erreichte uns die bittere Nachricht, das Dilsoz Bahar in Rojava von den Terrorbanden des Islamischen Staats getötet worden ist. In der Nacht des 6. Juli 2015 verloren er und 5 weitere Freunde bei einem Angriff des IS im Kanton Cizîrê im Kreis Suluk ihr Leben.

 

In einem Brief an die Angehörigen von Dilsoz Bahar schrieb die Generalkommandantur der YPG: „Natürlich war Kevin nicht nur ein Kämpfer, der unseren Kampf verstärkte. Tatsächlich war er mit seiner Erfahrung und seinem Wissen ein Vorbild für jüngere Kämpferinnen und Kämpfer. Er hat sich nicht nur große Verdienste an der Front erworben, sein Ziel war es, Brücken zu bauen. Er kämpfte mit, um eine äußerst wichtige Brücke zwischen den Kurden von Rojava zu schaffen, und er schlug eine Brücke zwischen Kontinenten für das Schicksal unserer Völker und der Menschheit.“

 

Dilsoz Bahar war in Deutschland in antifaschistischen Zusammenhängen aktiv. Im jungen Alter von 19 Jahren ist er als Internationalist nach Kurdistan gegangen, um zu lernen, um von der zu Revolution lernen: „Ich wollte von dieser Revolution lernen, weil diese Revolution, dieses System in West-Kurdistan, eine Alternative für alle Menschen auf der ganzen Welt werden könnte.“

 

Die Revolution in Rojava hat die nationalen Grenzen überwinden können. Die Selbstorganisierung der Gesellschaft und der Kampf um Freiheit gegen jegliche Unterdrückung hat viele Menschen weltweit mobilisieren können. Aus vielen Ländern kommen Genossinnen und Genossen zusammen, um die Kraft der Revolution zu teilen, sich gegenseitig zu unterstützen und um voneinander zu lernen. Menschen aus allen gesellschaftlichen Gruppen treffen sich im gemeinsamen Kampf, aber im Besonderen fühlt sich die Jugend angesprochen.

 

Kevin beendete ein Interview vom April 2015: „Ich möchte zum Schluss alle Jugendlichen aus Deutschland aufrufen: Kommt, schaut nicht weg! Bezieht Stellung ...“

 

Kevin, Dilsoz Bahar, ist im Kampf für die Menschlichkeit gefallen. Bahar bedeutet Frühling, ein Frühling der neues Leben, neuen Aufbruch und neue Kraft bedeutet. Kevin, Dilsoz Bihar, wird in den Kämpfen für ein neues Leben weiterleben. Şehîd namirin!

ISKU | Informationsstelle Kurdistan e.V.

13. Juli 2015

Interview mit Dilsoz Bahar: (Rojava 04/2015)
https://www.youtube.com/watch?v=OWSqrrZEHIk

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Allen Angehörigen, FreundInnen, GenossInnen und MitstreiterInnen vor Ort mein Beileid. Der Antifaschistischen Bewegung den wohl vergeblichen Wunsch, ohne ihn auskommen zu können. Ein Verlust ist eben ein Verlust. Und Brücken bauen bleibt uns wohl als Aufgabe. Oder weiss wer oder welche was schlaueres?

Ach kommt schon SchlauscheisserInnen, lasst es raus. Wir sind hier auf linksunten.indy und wir hatten das schon bei der KollegIn aus Duisburg und wir wissen alle, dass wir da jetzt durch müssen. Also, machts kurz und schmerzreduziert.

Überflüssiger Zynismus eines pietätlosen Schwätzers.