Vortrag: Rassismus und Neonazismus in der DDR - Ursachen und Folgen

In meinen Publikationen belege ich für die DDR über 8.000 neonazistische, antisemitische und ras­sistische Propaganda- und Gewaltstraftaten. Dabei sind etwa 7.000 dem Neonazismus zu zu­ordnen, etwa 900 Angriffe sind antisemitisch (inkl. Friedhofsschändungen) und  etwa 700 „Vorkommnisse“ sind Ausdruck des in der DDR latent und manifest vorhandenen Ras­sismus. Diese 700 „Vorkommnisse“ beinhalten über 200 rassistische Pogrome und pogrom­ähnliche Auseinandersetzungen, bei denen Afghanen, Algerier, Kubaner, Japaner, Indonesier, Jemeni­ten, Jugoslawen, Mosambikaner, Polen, Sowjetische Bürger, Syrer, Tschechoslowa­ken, Tune­sier, Türken, Ungarn und Vietnamesen Opfer ostdeutscher Rassisten und Neonazis geworden sind. Entgegen der viel verbreiteten Ansicht in Hoyerswerda 1991 hätte es das erste rassisti­sche Pogrom in der deut­schen Nachkriegsgeschichte gegeben, ist es tatsächlich so, das in Er­furt im August 1975 das erste rassistische Pogrom der deutschen Nach­kriegsgeschichte statt­gefunden hat, als algerische „Vertragsarbeiter“ in mehreren Tagen von Mobs durch die Stadt gejagt wurden. Der erste Angriff eines deutschen Mobs auf ein Wohnheim, ähnlich dem von 1991 in Hoyerswerda, fand am 13. Februar 1977 in Dessau statt, als mehrere Rassisten ein Wohnheim für algerische Arbeiter mit Steinen angriffen. Insgesamt sind für die DDR über 30 rassistische Angriffe auf Wohnheime von ausländischen Arbeitern durch Archivmateria­lien belegt. In Merse­burg wurden im August 1979 zwei Kubaner getötet und anschließend sorgte die Partei- und Staatsführung der DDR dafür, dass keine juristischen Ermittlungen durch Staatsanwaltschaft und Volkspolizei stattfinden konnten. Zurzeit wird juristisch geprüft, ob und wie ein neues Ermittlungsverfahren zur Aufklärung der Umstände des Todes der bei­den kubanischen Arbeiter möglich werden kann.

Der Antifaschismus der SED hat die rassistische, neonazistische und antisemitische Entwick­lung in der DDR weder in ihren Ansätzen verhindern können, noch konnte sie sie stoppen. Dafür sind weitestgehend DDR-spezifi­sche Ursachen aus den Bereichen Geschichte, Ideolo­gie und Politik verantwortlich. Die Verleugnung und Ver­drängung dieser Tatsachen bis in die Gegenwart hinein hat gravierende Folgen, was die Glaubwürdigkeit und die Wirksamkeit die­ses Antifaschismus angeht.

 

Ort: Universität Leipzig

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Mal wieder antikommunistische Propagandascheiße die von der Birthler-Behörde / CDU bezahlt wird.

Hier geht es nicht um eine ernsthafte Auseinandersetzung mit Rassismus sondern in erster Linie um die Diffamierung eines sozialistischen Modells, welches als Antirassismus und Feminismus im Gegensatz zu allen anderen Ländern Europas ansatzweise umsetzte und darauf abzielte Ungleichheiten und Rassismus gelebt zu bekämpfen.

Die NVA unterstützte aktiv die Ausbildung von ANC-Kadern in Ausbildungslagern auf DDR-Gebiet um das südafrikanische faschistische Regime zu bekämpfen.

Nicht vergessen sollte man auch die Intervention der NVA gegen die faschistische Konterrevolution '68 in Prag.

Mit dem Feminismus ist es so eine Sache. Du wurdest als Frau eher gezwungen zur Doppelbelastung Job+Kinder. Du konntest dich auch nicht so einfach freiwillig nur für den Job entscheiden, da Kinder mit solchen Summen subventioniert wurden, die manche uns heute alltäglichen Dinge erst ermöglichten, dass da ein immenser Druck auch entstand.

 

Wenn du auf dem Land als Frau lebtest und nicht in der LPG gearbeitet hast, sondern halt mit Familie, z.B. Pflege von Angehörigen, und dem eigenen kleinen Dreiseitenhof beschäftigt warst, dann konnteste dich niemals mehr scheiden lassen, weil es keine Mindestrente gab. Alte Mütterchen die sich scheiden ließen und vorher nicht arbeiten gehen konnten, und deshalb keine Rente hatten, waren die absoluten Verlierer.

Wer nichts arbeitete war im Staat nichts wert. Menschen brachen sich die Gliedmaßen um einer Anklage zu entgehen bei Arbeitsverweigerung.

 

Den Rassismus hätte man sicher besser bekämpfen können, hätte man nicht den Großteil der Migranten separiert. Und gleichzeitig ein staatliches Dogma aufgestellt, ohne den Fremdenfeinden die Möglichkeit zur öffentlichen Artikulation ihres Drecks zu geben. Das führte eher zu einer Trotzreaktion in weiten Teilen des Volkes.

 

Die DDR predigte ja auch immer Friedensliebe. Ich lernte im Kindergarten marschieren (kein Witz!), ca. ein Drittel des Spielzeugs waren Panzer, etc., und wir bekamen Besuch von den Freunden aus der NVA und der roten Armee. Wem klingt es nicht noch heute in den Ohren das bekannte Kinderlied? "Gute, Freunde, gute Freunde in der Volksarmee, sie schützen unsere Heimat...".

Würde mein Kind sowas heute über die Bundeswehr singen, wäre wohl Zeit über Freigabe zur Adoption nachzudenken ;D.

 

Zwischen staatlichen Anspruch und manchen symbolischen Gesten (viele sagen ja, die Schulung der ANC-Kader in SED-Parteischulen hatte nicht wirklich einen Effekt), und der traurigen sozialistischen Wirklichkeit klafften Welten.