die stadt verändert sich, eben so wie sich alles verändert, nichts ist staatisch, nichts ist von dauer. doch erscheinen die veränderungen in der stadt ebenso allmächtig wie naturphänomene, gegebene gesetzmäßigkeiten denen sich keine*r entziehen kann, die nicht aufzuhalten sind, die nur eine richtung kennen. veränderung, umstrukturierung, mietsteigerung, verdrängung gentrifizierung...
verformte eindimensionale kategorien die jegliche soziale dimension ausklammern. es sind begriffe die realitäten auf einzelne worte reduzieren um ihnen die gesellschaftliche sprengkraft zu nehmen. dabei wird jede veränderung registriert. jede veränderung wird in zahlen gemessen. jede veränderung wird verglichen und bewertet und zu einer wissenschaftlichen größe sterilisiert, die das tägliche dasein mit nüchterner objektivität überzeichnet und die damit verbundenen schicksale endpolitisiert. in diesem meer aus zahlen und dieser flut an begrifflichkeiten scheint jedes individuelle schicksal unter zu gehen. in diesem überlebenskampf ist sich jede*r selbst der*die nächste*. schließlich bleibt der kampf um das private, die eigenen vier wände, wie in der bürgerlichen gesellschaft typisch, unpolitisch. wird die ohnmacht vor diesen verhältnissen vereinzelt doch überwunden, so bleiben die lösungen eben so vereinzelt wie die kämpfe, es geht meist um partikulare lösungen für dieses gesellschaftliche problem. die frage des wohnraumes wird als individuelle frage begriffen, die individuell beantwortet wird, denn wer will schon von diesen zahlen und begriffen verschluckt werden?
und menschen werden verschluckt, wie die vor zwei jahren verstorbene rosemarie f.. die zwangsgeräumte rentnerin starb nur wenige tage, nachdem sie aus ihrem sozialen umfeld gerissen wurde, in einer obdachloseneinrichtung. kaum ein thema ist so allgegenwärtig wie diese veränderungen. kaum ein thema wird in medien und politik so ausgeschlachtet. kaum ein thema ist so omniepresent in unserem direkten alltag. doch wer liest sie noch, die berichte von kostenexplosionen und eröffnungsversiebungen bei den großprojekten, die sowieso nur dem stadtmarketing dienen? wer braucht schon ein neues stadtschloss wenn die bruchbuden in denen wir leben müssen auseinander fallen? wer interessiert sich für den neubauboom von dem 70% eigentumswohnungen sind? projekte wie eurocity west bei denen gerade mal 1,5% der wohnungen eine miete von 7,5 €/qm betragen. Wen überrascht es, dass gleichzeitig an der spree luxusneubauten von 20 000 €/qm in die höhe schießen. dabei sind alle betroffen, doch keine*r empört sich! alles ist ein skandal, darum lässt sich nichts mehr skandalisieren! all diese projekte werden realisiert durch das mitwirken der senatsverwaltung für stadtentwicklung. mitten in diesem sumpf wird über mietpeisbremse, millieuschutz oder umwandlungsverordnung gefachsimpelt. beteiligungsverfahren binden anwohnies ein. einfluss auf die realpolitik wird herbeiphantasiert. an deren anfang, wie bei der olympia bewerbung, millionenschwere werbekampangen stehen, oder der rassistische diskurs weiter befeuert wird, am ende steht dann sowieso wieder die gleiche leier von sachzwängen wie leeren kassen.
und die stadt?
die stadt, sie verändert sich nicht!
die stadt, sie wird verändert!
kein machtverhältniss ist staatisch, nur der drang nach freiheit ist von dauer!
und die stadt?
die stadt, sie wird verändert, nichts ist staatisch nichts ist von dauer, kein ende der geschichte!
eignen wir uns die gegenwart an, formen wir die zukunft!
gefunden auf tagesspiegel
Berlin-Wilmersdorf
Brandanschlag auf Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
14:41 Uhr, von Ingo Salmen, Bodo Straub, Timo Kather und Sabine Beikler - Update
Am frühen Dienstagmorgen haben Unbekannte Autoreifen vor dem Hauptdienstsitz der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung in der Württembergischen Straße angezündet. Es entstand Sachschaden, der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt. Senator Andreas Geisel (SPD) verurteilte die Tat.
Auf den Hauptdienstsitz der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt in der Württembergischen Straße wurde am frühen Dienstagmorgen ein Brandanschlag verübt. Gegen 3.30 Uhr bemerkte ein Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes Flammen an der Eingangstreppe des Gebäudes, das direkt am Preußenpark in Wilmersdorf liegt. Gleichzeitig löste ein Rauchmelder aus, weil Qualm durch ein offenes Fenster nach drinnen gezogen war.
Als der Mitarbeiter nachsehen ging, entdeckte er laut Polizei zwei brennende Autoreifen. Die Reifen waren direkt an der Treppe deponiert worden, die in das Gebäude führt.
Der Sicherheitsmann alarmierte die Feuerwehr, die den Brand löschte. Durch die Flammen wurde die Fassade, ein Fenster und eine überdachte Holzkonstruktion beschädigt, die seit einigen Monaten als Schutz vor dem baufälligen Gebäude steht. Nach Angaben eines Verwaltungssprechers ist die Holzkonstruktion mit einem brandsicheren Anstrich überzogen worden - "das war unser Glück", kommentierte der Sprecher.
Am Dienstagmittag waren deutliche Brand- und Russspuren auf Boden, Wänden und Decken vor dem Gebäude zu erkennen. Der Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen, weil ein politischer Tathintergrund nicht ausgeschlossen werden kann. Bislang gibt es keine Hinweise auf die Täter: "Noch ist kein Selbstbezichtigungsschreiben eingegangen", sagte ein Polizeisprecher am Dienstagnachmittag.
Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) sagte, es habe ein "größerer Schaden" vermieden werden können, da vor den anstehenden Sanierungsmaßnahmen des Gebäudes bereits Brandschutzmaßnahmen vorgenommen worden waren. Allerdings bereite der Anschlag "Sorgen", es handle sich dabei nicht um einen "Dumme-Jungen-Streich".
Der oder die Täter legten den Brand in unmittelbarer Nähe der Pförtnerloge im Eingangsbereich des Verwaltungsgebäudes. Die Pförtnerloge ist nach Auskunft eines Mitarbeiters der Senatsbauverwaltung rund um die Uhr besetzt, Videokameras am Eingang gibt es allerdings nicht. Zwischen Brandort und Loge liegen höchstens drei Meter - trotzdem wurden die Täter nicht bemerkt, bis sie die Reifen in Brand gesetzt und wieder verschwunden waren.
Der Hauptdienstsitz der Senatsbauverwaltung wurde nicht zum ersten Mal zum Ziel von Kriminellen. Vor fast genau drei Jahren wurde in das Gebäude eingebrochen; damals verschwanden Computer und Unterlagen aus der "Chefetage" im 14. Stock, in der der damalige Bausenator und jetzige Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) sein Büro hatte. Sein Nachfolger Andreas Geisel pendelt zwischen dem Gebäude in der Württembergischen Straße und einem zweiten Dienstgebäude Am Köllnischen Park in Mitte.
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung wird seit Jahren von Gentrifizierungsgegnern heftig kritisiert; die Aktivisten werfen der Behörde vor, der Verdrängung Einkommensschwacher aus ihren Wohngebieten Vorschub zu leisten.
Ende März gab es eine ganze Serie von Brandanschlägen mit mutmaßlich politischem Hintergrund: Auf dem Oranienplatz in Kreuzberg brannte das "Haus der 28 Türen", das von Flüchtlingsinitiativen genutzt wurde. Einen Tag zuvor wurden Fahrzeuge des Grünflächenamtes in Friedrichshain angezündet. Zudem verübte ein mutmaßlich rechtsextremer Täter in einer Nacht gleicht fünf Brandanschläge auf Partei- und Verwaltungsgebäude im Regierungsviertel.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/berlin-wilmersdorf-bran...
!
guter text
..und gute aktion!
Baaaam!
Presse, Fotos und Bullen
Tagesspiegel: Brandanschlag auf Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Berliner Morgenpost: Anschlag mit brennenden Autoreifen
B.Z.: Reifen angezündet - Brandanschlag auf Senatsverwaltung
Bild: Brandanschlag auf Berliner Senatsverwaltung
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