Erfurt – 2. THÜGIDA Aufmarsch

Fronttransparent THÜGIDA

Am 30.03.2015 versammelten sich zum zweiten Mal rund 200 Neonazis aus ganz Thüringen zum 2. THÜGIDA Aufmarsch am Europaplatz in Erfurt. Gegen diese Versammlung demonstrierten rund 250 Menschen, die durch ein großes Aufgebot der Thüringer Polizei von der Nazidemonstration abgeschirmt wurden.

 

Ablauf

 

Bereits in der Woche zuvor versammelten sich knapp 200 Neonazis zur Nachfolgeveranstaltung von SÜGIDA in Erfurt. (https://haskala.de/2015/03/24/thuegida-hat-sich-selbst-als-brauner-wanderzirkus-vorgefuehrt/) Nachdem am 23.03. Antifaschisten mit einer Blockade verhinderten, dass die Nazis am Flüchtlingsheim in der Ulan-Bator-Straße vorbei ziehen konnten kündigte der Greizer NPD Stadtrat und Hauptorganisator sowie Anmelder der THÜGIDA Demos, David Köckert, großspurig an, man wolle so lange demonstrieren bis THÜGIDA am Flüchtlingsheim vorbeiziehen könne. In dieser und wohl in den kommenden Wochen wird es den Nazis jedoch nicht möglich sein, da die Stadt Erfurt einen Aufzug in der Nähe der Unterkunft nicht genehmigt hat und dies wohl auch in Zukunft nicht genehmigen wird. Ein Grund für Köckert und seine Bande von chronischen Opfern auf die Politiker der Stadt Erfurt zu schimpfen. Generell lässt sich aber sagen, dass bis auf einige Momente als der Demozug am Gegenprotest vorbeizog, die Stimmung auf der Nazidemo nicht wirklich aufkommen wollte. Lange Zeit am Anfang der Veranstaltung standen sich die Nazis im Polizeikäfig die Beine in den Bauch und waren wohl damit beschäftigt sich gegenseitig Anekdoten aus ihrem gelangweiltem Dasein zu erzählen. Selbst während der Demonstration gab es nur vereinzelt Parolenrufe, auch wenn Köckert und Patrick Weber (NPD, Sondershausen) sich alle Mühe gaben den Mob anzuheizen. Ebenfalls auf der Auftaktskundgebung sprach eine Person aus Ronneburg. Der ältere Mann stand Köckert in seinem Geschrei kaum nach und sinnierte über Allah und die Vergewaltigungen von 6-jährigen Mädchen und meinte in seinem Gewäsch über den Islam, Christentum und Abendland einen Zusammenhang zu sehen.

Die Route der Nazis war wie breits in der vergangenen Woche vom Europaplatz, über die Nordhäuserstraße, Moskauerstraße zum Moskauerplatz. Dort gab es eine Zwischenkundgebung und danach ging es über die Bukaresterstraße und die Sofioterstraße zurück Richtung Europaplatz. An einigen Stellen der Route kam es zu Protest in Sicht und Hörweite der Nazis.

 

Alte Freunde – Neue Freunde

 

Wie bereits in der Woche zuvor beteiligten sich auch schon die Organisatoren von SÜGIDA an dem Aufmarsch in Erfurt. Unter ihnen der maßgebliche SÜGIDA-Organisator Tommy Frenck, aktuell wohnhaft in Schleusingen im Landkreis Hildburghausen. (https://thueringenrechtsaussen.wordpress.com/2015/02/04/sudthuringen-tommy-frenck-baut-infrastruktur-fur-neonazi-szene-weiter-aus/) Ebenfalls bei beiden Veranstaltungen war Yvonne Wieland aus Suhl auf den Veranstaltungen anzutreffen. Sie war Anmelderin von SÜGIDA in Suhl und wurde aufgrund ihrer menschenverachtenden Hetze gegen Menschen mit anderer Hautfarbe und politische Gegner angezeigt. (http://agst.afaction.info/index.php?menu=news&aid=680) Aktuell läuft ein Verfahren wegen Volksverhetzung gegen Wieland. (http://agst.afaction.info/index.php?menu=news&aid=691) Des Weiteren beteiligte sich die 'Europäische Aktion Thüringen' wieder aktiv an der Veranstaltung. (https://thueringenrechtsaussen.wordpress.com/2015/01/11/die-europaische-aktion-ea-in-thuringen/) Wie schon zu den letzten Demonstrationen in Suhl war auch wieder der in Piesau (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) wohnhafte Ringo Köhler. Köhler selbst war lange Zeit beim mittlerweile aufgelösten 'Freien Netz Saalfeld' aktiv und war Mitorganisator des 'Thüringentag der nationalen Jugend' 2013 in Kahla. (https://naziskahla.wordpress.com/1-2/thueringentag/) Der Lautsprecherwagen in Suhl, sowie in Erfurt hatte das Kennzeichen SON – N – 305. Eines der Transparente hielt der in Neuhaus am Rennweg wohnhafte M. Huhn, der bereits in Suhl als Ordner aktiv war. (http://agst.afaction.info/index.php?menu=news&aid=706) Zumindest bei der ersten THÜGIDA-Veranstaltung beteiligte sich auch der ebenfalls aus Neuhaus kommende Julian Richter.

In Erfurt ebenfalls mit vertreten der NPD Stadtrat, Kreisvorsitzender der NPD Erfurt-Sömmerda und Ex-Hool Enrico Biczysco, sowie der scheinbar am Down-Syndrom leidende Frank Kotzott von der NPD Sömmerda. Weiterhin beteiligten sich Martin Gärtlein und Marcel Thomas. (http://agst.afaction.info/index.php?menu=news&aid=437) Beide kommen aus Ilmenau und leben aktuell in Erfurt. Thomas und Gärtlein sind bereits in Südthüringen durch ihre gewalttätigen und dümmlichen Aktionen aufgefallen und im Prozess zum brutalen Angriff auf das Kunsthaus in Erfurt für schuldig befunden und verurteilt wurden. (http://agst.afaction.info/index.php?menu=news&aid=671) Gärtlein trat in der Vergangenheit auch immer wieder in Suhl bei SÜGIDA auf und schwenkte die Fahne bei der 'Europäischen Aktion' (http://agst.afaction.info/index.php?menu=news&aid=706), im Landkreis Sömmerda trat Gärtlein Anfang März zusammen mit Kotzott bei einem Infostand für die 'NPD Landkreis Sömmerda' auf. (https://scontent-vie.xx.fbcdn.net/hphotos-xfa1/v/t1.0-9/10994324_812337432167483_7178226916325948391_n.jpg?oh=afdae64d3151c589e05c2bec96e6eeed&oe=557009ED) Für jemanden der noch im Prozess zu dem Überfall auf Besucher des Kunsthauses behauptete nichts mehr mit der rechten Szene zu tun zu haben, scheint Gärtlein recht oft auf Veranstaltungen von Neonazis aufzutauchen und sich mit seinem jämmerlichen Spitzbart und seinem lächerliche Hut zu präsentieren.

Neben den bereits genannten Personen beteiligten sich Patrick Weber von der NPD Sondershausen, Thomas Lindemann von der NPD Nordhausen (bzw. Aktionsgruppe Nordhausen) und der in Suhl wohnhafte Neonazi Phillip Mine. Des Weiteren waren Vertreter des 'Bündnis Zukunft Landkreis Gotha' anwesend, wie z.B. die in Gotha wohnhafte Anne-Kathrin Schmidt (u.a. auch NPD Gotha und mit Organisatorin des Naziaufmarsches am 18.04. in Gotha welcometogotha.blogsport.de).

 

Ausblick

 

Während der Fertigstellung zu diesem Artikel hat sich THÜGIDA bisher nicht noch einmal dazu geäußert wie es in der nächsten Woche weiter geht. Da die Nazis nun nicht mehr ihr Ziel erreichen können offiziell am Heim der Flüchtlinge vorbei ziehen zu können bleibt fraglich ob der Wanderzirkus der Nazis die kommenden zwei Monate, für die Erfurt angemeldet sein soll, auch dort durchzuführen. Die Luft bei THÜGIDA ist raus, bevor es richtig los ging. Während sich der Trend bereits in Suhl abzeichnete konnten die Nazis ihre Veranstaltung in Erfurt nicht neu beleben. Ein Haufen von rund 200 Nazis schleppte sich zwei Montage gelangweilt durch ein Wohngebiet im Erfurter Norden wo es kaum jemanden interessierte was der Schreihals Köckert so von sich gibt. Ob die wandernde Witzveranstaltung nun in Erfurt bleibt, wie angekündigt nach Eisenberg geht oder endlich den Geist aufgibt, bleibt ab zu warten. Jedoch sollte die Stagnation der Teilnehmerzahlen kein Grund sein sich entspannt zurück zu lehnen und zu hoffen das es sich schon regeln wird. Es ist um so wichtiger den Nazis gerade jetzt den Weg zu versperren und ihnen ordentlich eins mitzugeben. Egal wann und egal wo!

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

bei dem "redner aus ronneburg", Bild 6, handelt es sich um Christial Bärthel, seit Jahren aktiver Neonazi. Von NPD Zwickau bis hin zu "Deutscher Partei" und "Reichsbürger" hat der schon alles durch..... jaja, die "besorgten Bürger"

"...sowie der scheinbar am Down-Syndrom leidende Frank Kotzott von der NPD Sömmerda."

1.) spielt das eine Rolle, ob der an Trisomie 21 leidet?

2.) nach dem Bild zu urteilen, leidet er nicht dran, zumindest nicht in markant phänotypischer Weise, der is einfach nur scheißen häßlich!

 

Btw: Menschen nach Hautfarbe, Sexualität, Behinderungen etc. einzuteilen (was hier nicht getan wird, um das klar zu machen), aber es als Attribut zu erwähnen, sollte nicht Bestandteil eurer notwendigen und richtigen Recherche und Aufklärung sein!

https://youtu.be/gpsId2RIXMU?t=44s war axel schlimper wieder da?

mich würde vor allem interessieren, ob es wieder ein video gibt.

Danke für den Bericht und die Recherche. Bisher war sonst nicht viel vom zweiten Aufmarsch zu lesen. Durchhalten bis die Scheiße in Form von Thügida aufhört - auch wenn dann trotzdem genug Scheiße übrigbleibt.

Heidi Mund diesmal auf dem Römer. Hier gibts Pics.

Mundpropaganda unhörber.