[HH] Neonaziaktivitäten in Farmsen/Berne

Nino Eitel in Farmsen 2014

In Farmsen/Berne wird der Ton der Flüchtlingsgegner_innen härter. Derzeit wird in einer Facebook Gruppe ganz offen davon gesprochen, was gegen die neu geplanten Unterkunft für Jugendliche unbegleitete Flüchtlinge zu tun ist, „Da hilft nur eins....das Haus vorher abfackeln“. Wie ernst solche Aussagen zu bewerten sind, zeigen die aktuellsten Ereignisse in Escheburg. In einem vorherigen Beitrag, der eine Petition gegen die „Antifa e.V.“ bewirbt, merkt ein Mitglied der Gruppe an, „Erschiessen wäre zwar klüger...Aber was solls...es is ein Anfang“.

 

Interessant ist, wie eng die vermeintlich friedlichen Bürger_innen mit den Neonazis vor Ort verstrickt sind. Ebenso zeigen diverse Aussagen wie gewaltbereit der Mob gewillt ist gegen Menschen zu agieren. Der bundesweite Trend vom rassistischen Mob, der sich wieder traut offen zu hetzen und zu agieren, zeigt sich auch in Farmsen/Berne.

 

Bereits am 06.11.2014 meldete der bekannte Rechte Andreas Schacht im Hamburger Stadtteil Farmsen eine Demonstration gegen eine Unterkunft für Asylsuchende an.

 

Andreas Schacht gründete in der Vergangenheit bereits den rassistischen Verein „Cultura Germanica“, mit dem er versuchte im öffentlichen Räumen Veranstaltungen abzuhalten. Zudem bietet der Rassist und Antisemit Schacht Selbstverteidigungs-Kurse für Kinder und Jugendliche an und arbeitet als Türsteher im „Zwick“ auf dem Kiez. Kurz vor seiner Teilnahme an der „HoGeSa“ Demonstration in Köln am 26.10.2014 rief er bei Facebook zudem die „German Defence League Hamburg“ ins Leben. Auf dieser Seite schrieb er am 13. Januar 2015 einen Beitrag in dem er auf die Bildretusche einer israelischen Zeitung aufmerksam macht und kommentiert dies, „Aber die Juden sind ja seit 70 Jahren unsere Opfer....lach....verlogenes dreckspack“.

 

An der Demonstration (06.11.2014) nahmen Neonazis teil, die bereits früher in Erscheinung getreten sind. So übernahm Nino Eitel an diesem Tag mit einer Gruppe junger Neonazis die Aufgabe der Ordnerstruktur. Unter den Teilnehmer_innen waren auch seine Schwester Sarah Eitel und sein Freund Andre Wermter. Bereits 2010 besuchte Sarah Eitel eine NPD Kundgebung in Hamburg Winterhude und unterhält auch heute engste Kontakte zu führenden Neonazis aus Hamburg. Nino und Sarah Eitel nahmen ebenso an der Kundgebung der NPD in Wandsbek am 17.01.2015 teil. Zu dem Neonazi Freundeskreis in Farmsen gehören unter anderem Michelle Lorösch und André Pfitzner, die beide ebenfalls die NPD Kundgebung in Hamburg Wandsbek unterstützen. In Begleitung von bekannten Neonazis, wie beispielsweise Adam Latzko und Jan Steffen Holthusen besuchte Sarah Eitel am 28.06.2014 ein Neonazi-Konzert von „Honour&Pride“ in Nienhagen (Sachsen-Anhalt).

 

Auch wenn die Neonazis bei der Demo in Farmsen versuchten, sich durch Schilder wie „Kein Bock auf Nazis-Linksradikale Spinner-Verlogene Politiker“ einen unpolitischen Anstrich zu geben, trägt Nino Eitel privat gerne seine Gesinnung zur Schau. Fotos zeigen ihn mit „Thor Steinar“-Bauchtasche und „Blitzkrieg“-T-Shirt. Auch die Freundin von Nino Eitel, Mandy, hielt sich nach Abschluss der Demo in Farmsen in der Nähe des U-Bahnhofs Farmsen inmitten der abreisenden Antifas auf und begrüßte einen von der Polizei abgeschirmten Neonazi, welcher zuvor durch rassistische Äußerungen und das Zeigen des Hitlergrusses aufgefallen war.

 

Eine starke antifaschistische Präsenz am Tage der Demonstration in Farmsen hielt viele potenzielle Teilnehmer_innen davon ab sich der rassistischen Demonstration anzuschließen. Viele schauten nur kurz vorbei oder verließen noch vor Beginn der Demonstration den Treffpunkt.

 

Im Nachgang der Demo in Farmsen gab es einen versuchten bewaffneten Übergriff durch Neonazis auf Antifaschist_innen. Identifiziert werden konnte Jerome Jamie Tiemann, der versuchte mit einem Messer auf Gegendemonstrant_innen loszugehen.

 

Nino Eitel und sein Bruder Nico Eitel, Andre Wermter sowie weitere Freunde sind in der Vergangenheit bereits aufgefallen, indem sie in einem Mehrfamilienhaus in Farmsen eine Familie mit Migrationshintergrund bedrängten. Einem Nachbar, der sich für die Familie einsetzte und sich auch darüber hinaus gegen die Neonazis stark machte, traten die Neonazis die Wohnungstür ein und bedrohten ihn. Die betroffene Familie versuchte über den Vermieter und die Polizei für ihre Sicherheit zu sorgen. Die Versuche blieben ohne Konsequenzen. Der im Mehrfamilienhaus tätige Hausmeister fasste das Nichtverhalten mit den Worten „Die [Nazis] sind halt so!“ zusammen. Bestärkt durch solche Aussagen gingen die Nazis dazu über im selben Haus ein junges Paar, welches sie als Antifaschist_innen einordneten, zu terrorisieren. Angefangen damit, dass Reste linker Aufkleber und Poster vor der Wohnungstür der Genoss_innen abgelegt wurden, bis zu Pöbeleien und versuchten Übergriffen im Treppenhaus. Auch hier wurde an einem Abend versucht die Wohnungstür einzutreten. Als sie damit scheiterten stellten sie sich vor das Haus und schrien Parolen wie „Sieg Heil!“ und „Heil Hitler!“. In diesem Zeitraum tauchten vermehrt neonazistische Aufkleber u.a. der „Identitäre Bewegung“ und NPD, sowie „88“ Graffiti auf. Des Weiteren gab es immer wieder versuchte Übergriffe, mehrmals warteten Neonazis an der U-Bahn-Haltestelle auf die Genoss_innen, um sie dort abzufangen. Letztlich blieb den Genoss_innen wie den erstgenannten Nachbar_innen nur der Auszug.

 

Im September 2014 erlangten die Eitel-Brüder durch ihre neonazistischen Agitation überregionale Aufmerksamkeit. Als Feldspieler des SC Osterbek aus Hamburg-Bramfeld sind sie immer wieder durch rassistische Pöbeleien und Auseinandersetzungen aufgefallen. Erst durch die Intervention von Mitgliedern des SC Sternschanze sah sich der Hamburger Fußballverband genötigt zu handeln und sagte das Spiel ab. Kurz darauf zog der SC Osterbek fünf Spielerpässe ein, deren neonazistische Gesinnung offensichtlich war (http://www.spiegel.de/sport/fussball/fussball-amateurspiel-in-hamburg-we...).

 

Weitere Aktivitäten des Farmsener Zusammenhangs ereigneten sich am Morgen des 6. Dezember 2014. Neonazis klebten zahlreiche Drohungen in Form von Din-A4 Zetteln im Wohnumfeld des Politikers Carsten Heeder. Zu lesen war dort unter anderem: „Carsten Heeder – Du Volksverräter“, „Antifa – Faschistischer Schlägertrupp“ und „Antifa 309 – Wir haben euch im Blick-Eure zeit läuft ab“ (Fehler im Original). Zuvor wurden neonazistische Sprüherein und Sticker in Farmsen/Berne entdeckt (https://linksunten.indymedia.org/de/node/128706)

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Die Farmsen/Berne Crew um die Eitels sind auch in der organisierten Fanszene vom HSV unterwegs.. Entweder sind sie Mitglieder wie die Eitels oder bewegen sich im Umfeld von LTH - Lebenslange Treue Hamburg..

 

LTH verstehen sich als sowas wie Hooltras und haben Kontakte zu den großen Gruppen CFHH, PT und sogar HRC..

Witzig nur, dass sich bei den Blockadeversuchen der Demo in Farmsen auch große Teile der oben genannten Gruppen angeschlossen habe...

 

Das sind keine Aktiven der Hsv Fanszene, auch wenn Sie sich so beschreiben.

 

Mit der überschneidung zu LTH hast du leider recht, jedoch sind diese Leute kein Teil der aktiven Fanszene mehr.

es geht ja nicht darum zu sagen die genannten gruppen wären rechts.. aber ihre freunde sind es nunmal..

 

und woran machst du fest, dass die Jungs sich nicht mehr in der aktiven Fanszene bewegen?

Es gibt einen Unterschied, ob Menschen in ein Stadion gehen oder mit den Fangruppen rumhängen, Orte wie das Fanhaus besuchen etc.

 

Die veröffentlichten Personen besuchen definitiv das Stadion, jedoch sind sie nicht in der Fanszene des Hsv aktiv.

 

Das wäre so, als wenn ich schreiben würde, dass Corni Littmann ein Mitglied der St. Pauli Fanszene (auf Ultraebene) ist...

Natürlich hinkt der Vergleich, da Corni Littmann kein Nazis ist, aber ich glaube ihr versteht, was ich damit sagen möchte.

Die sogenannte "LTH" ist schon seit über 3 Jahre nonexistent. Leider wird hier wieder fragwürdiges Halbwissen gestreut.

 

Die leitenden Personen der Ex-LTH sind heute der HHO zu zuordnen. Allerdings eine sehr unpolitische Gruppe.

 

Mit der HRC, führende/leitende Gruppe der Hooligan-Szene in Hamburg, hat man mittlerweile eine eher linksorientierte Gruppe.

 

Wenn überhaupt Kontakt zu den Brüdern Eitel bestand, dann nur durch vereinzelte Personen und wenn dann waren deren rechtspolitischen Aktivitäten nicht bekannt. 

CF und PT in Zusammenhang mit diesen kleinen Faschotrotteln zu setzen ist ja wohl ein schlechter Witz und mehr als kontraproduktiv. Choosen Few haben gerade noch letztes Jahr im Stadion ein "Refugees welcome" Banner gehisst als Lampedusa aktuell war und das die Jungs von Poptown Antifaschisten sind, zeigen sie bei jeder Blockade gegen die NPD, wo immer ein Teil aus dieser Gruppierung anwesend ist. Die Eitels sind im übrigen zumindest in der Regel während der Hsv Spiele in Berne am Marktplatz oder in der benachbarten Dönerbude am Marktplatz zu finden.

Im Volksparkstadion sind dieser rechten Spinner nicht gerne gesehen. Keine Faschos in der Nordtribüne - Keine Akzeptanz für Rassisten!

In dem Artikel wird geschrieben, dass Andreas Schacht als Türsteher im Zwick St. Pauli arbeitet.

Das ist nicht richtig, Andreas Schacht war kurz bei uns tätig. Wir haben uns aber schon im Jahr 2013 getrennt.

Wir betreiben das Zwick St. Pauli seit 5 jahren und sind stolz darauf, ein absoluter Multi-Kulti Treffpunkt zu sein.

Wir haben in unserem Service- & Küchen Team Mtarbeiter aus 12 Nationen und alle arbeiten wunderbar friedlich & entspannt miteinander.

Gerade an der Tür ist Fingerspitzengefühl & Toleranz gefragt, wir würden niemals dorteinen rechtsgesinnten Mitarbeiter einsetzen!

Beste Grüße

Uli Salm

Geschäftsführung Zwick St. Pauli

andreas schacht wurde noch Anfang des jahres im zwick an der tür gesehen.. war er dann nur gast oder wie??

Wie schon geschrieben, haben wir uns schon 2013 von Andreas Schacht getrennt. Das kann durch Arbeitspapiere jederzeit belegt werden. Wenn Andreas Schacht gesehen wurde, dann ganz bestimmt nicht als Türsteher!!! ER ARBEITET NICHT FÜR DAS ZWICK!

André Pfitzner näherte sich unter mit drei anderen jungen Nazis  am Dienstag in Berne der Infoveranstaltung