NoBorder-Aktivist_Innen klettern auf Weihnachtsmarkt

Aktivistin beim Aufhängen eines Banners

Unter dem Motto „Macht die Tore auf!“ haben am Freitag Aktivist_Innen um und auf den Bäumen des Freiburger Weihnachtsmarkts für einen sofortigen Abschiebestopp und Bleiberecht für alle Flüchtlinge demonstriert. Aus Solidarität mit den hungerstreikenden Flüchtlingen in München und allen Flüchtlingen weltweit haben sie einen der Bäume auf dem Weihnachtsmarkt beklettert und zwischen den Ästen mehrere Transparente gespannt.

Die Aktivist_Innen wollten gemeinsam mit allen Besuchern des Weihnachtsmarktes an die Menschen erinnern, die in Deutschland nicht willkommen sind. Menschen, die keine Chance haben an unserem schönen Wohlstandseuropa Teil zu nehmen, die in Abschiebehaft leben oder in ständiger Furcht ausgewiesen zu werden.

Zudem sollte durch diese Aktion deutlich gemacht werden, dass es in Freiburg Menschen gibt die die zunehmende Fremdenfeindlichkeit in Deutschland nicht hinnehmen wollen. Egal ob offen rassistisch oder latent rechtsextrem. Egal ob Flüchtlingsheime anzünden oder Aussagen wie "Ich bin kein Nazi, aber..." treffen. Die Qualität ist unterschiedlich, die Haltung bleibt in allen Fällen menschenverachtend. Diesem Trend werden wir uns mit all unseren Mitteln entgegen stellen.

Dabei lassen wir uns auch von (unbewusst?) fremdenfeindlichen Budenbetreiberinnen nicht beirren. Eine solche hat noch während der Aktion Anzeige wegen (frei erfundener) Sachbeschädigung bei der Polizei aufgegeben. Als die Beamten vor Ort die Anzeige nicht aufnehmen wollten, da sie keinen Straftatbestand beobachten konnten, hat die Kartoffelpufferverkäuferin kurzerhand telefonisch Anzeige beim Polizeirevier aufgegeben. Daraufhin wurden von vier Aktivist_Innen die Personalien festgestellt und Fotos aufgenommen. Mit einem Verfahren ist allerdings nicht zu rechnen.

Die Polizei blieb während der ganzen Aktion überraschend zurückhaltend. Nur der zufällig privat anwesende und bereits betrunkene Polizeihauptkommissar Sarau vom Staatsschutz entgleiste verbal völlig und wünschte sich gegenüber mehreren Aktivist_Innen, dass es "von den Vollidioten jemanden vom Baum wäscht."

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