Gegendemo am 10.11.14. Refugees are welcome – auch in Marzahn-Hellersdorf!
Nach dem erschreckenden Aufmarsch von Neonazis in Marzahn am vergangenen Montag wurde für morgen (10.11.14) erneut eine Demonstration, die sich gegen Geflüchtete und deren Unterbringung richtet angemeldet.
Am
letzten Montag konnten ca. 150 Neonazis und SympatisantInnen zwei
Stunden ungestört durch Marzahn laufen und ihre menschenverachtende
Hetze verbreiten. Darunter Neonazis von NPD, Die Rechte und der freien
Kameradschaftsszene. Die Abschlusskundgebung hielt Selbastian Schmidtke,
Landesvorsitzender der NPD Berlin. Zusammen zogen sie „Deutschland den
Deutschen – Ausländer raus“, „Marzahn bleibt deutsch“ und „Rudolf Hess“
rufend aggressiv durch die Marzahner Straßen. Von den Balkonen hallten
immer wieder Solidaritätsbekundungen in Richtung des rechten
Demonstrationszuges. Für kommenden Montag haben sich bereits erneut
zahlreiche rassistische SympatisantInnen und organisierte Neonazis
angekündigt.
Wir,
ein Bündnis aus Zivilgesellschaft, Initiativen und demokratischen
Parteien, sollten nicht zulassen, dass Nazis wiederholt ungestört durch
Marzahn marschieren können. Der Verein Hellersdorf hilft ruft daher zu
lautstarkem und buntem Gegenprotest auf. Wir wollen zeigen, dass Marzahn
vielfältig und tolerant ist und sich aktiv und entschlossen gegen jede
Form von Rassismus und Ausgrenzung stellt. Mit einer Gegenkundgebung
soll dem braunen Spuk bunter Protest entgegensetzt werden.
Wir sagen klar und deutlich: Refugees are welcome – auch in Marzahn-Hellersdorf!
Wo: Landsberger Allee/ Blumberger Damm
Wann: Montag 10.11.14 ab 17.30 Uhr
-> Facebook-Event: https://www.facebook.com/events/1549307568615925/
Quelle: facebook.com/OhlauerInfopoint
+++BITTE ÜBER ALLE KANÄLE VERBREITEN+++
Kritik
ich weiß gar nicht, wie ich diesen Abend bewerten soll....
Laut Presemeldung der Bullen (ich weiß, hat keinen Aussagewert, aber diesmal könnten die Angaben sogar mal ausnahmsweise stimmen):
500 Nazis 200 Bullen 200-300 Antifas
Zum sehr traurigen Zahlenverhältnis muss ich wohl nichts weiter sagen...
Schön war, daß etliche von uns es geschafft haben, an den Bullen vorbei in die Nähe der Naziroute zu gelangen. Und sicher hätten sich viele von uns dem Naziaufmarsch in den Weg gestellt. Nicht so toll ist es dann, wenn die Leute vorne einfach immer weiter vorpreschen, ohne auf die Leute dahinter zu achten und ohne mit den Leuten dahinter zu kommunizieren. Ohne darauf zu achten, daß man sich in einer Gruppengröße bewegt, in der sich alle wenigstens einigermaßen sicher fühlen können. Die Situation an diesem Abend war echt nicht ungefährlich; für die Kleingruppen oder Menschen, die tempomäßig vorne nicht mithalten konnten und deswegen alleine wieder zurücklaufen mussten, war das ne echte Scheißsituation.
Wenn 200 Antifas 400-500 Nazis gegenüberstehen ist das vielleicht nicht so schlau, daß sich unsere Gruppe auch noch sinnlos aufspaltet, nur weil einige "ganz vorne dabei sein wollen". Das war echt kein Abend für scheiß Heldengeschichten oder scheiß Mackertum. Da stimmte einfach das Zahlenverhältnis nicht, zumal (wie könnte es anders sein) auch die Bullen komplett überfordert waren. Selbst die Bullen haben den anwesenden Fotografen geraten, sich zurückzuziehen, weil sie personell nicht in der Lage gewesen wären, die vor dem Nazimob zu schützen ...
Super, wenn wir einfach über die Bullenketten hinweg losrennen, um den Nazis etwas entgegenzusetzen. Dafür sind wir ja auch gekommen.
Aber ein gewisses Maß an geschlossenem und solidarischem Vorgehen wäre fürs nächste mal zumindest in Gegenden wie Marzahn wünschenswert. Es darf einfach nicht sein, daß Menschen, die sich den scheiß Nazis in den Weg stellen, hinterher Angst haben müssen, wie sie angesichts umherstreifender Nazigruppen sicher nach Hause kommen ..