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Die FAZ meldete am 23.07.2014, dass die Bundesregierung Russland mit weiteren Sanktionen droht, da dort offenbar kein Interesse an einer Aufklärung des MH17 Absturzes habe und seinen Einfluss auf die Separatisten nicht geltend mache (http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/weitere-sanktionen-merkel-ver...). Dies ist mittlerweile Geschichte, denn die EU-Sanktionen gegen Russland wurden beschlossen.

Dieser Satz impliziert, dass Russland zur Aufklärung des Flugzeugabsturzes verpflichtet ist und die Separatisten mit dem Flugzeugabsturz in Zusammenhang stehen. Doch das erste ist nicht der Fall und das zweite nicht belegt.

Wer hatte die Verantwortung für einen sicheren Überflug von MH17? 

Es ist bekannt, dass es zur Zeit des Fluges von MH17 kriegsähnliche Auseinandersetzungen unter Beteiligung von Panzern, Artillerie, Infanterie, Raketen, Hubschraubern und Flugzeugen in der Ostukraine gab.
Bei einem solchen Flug ist der Pilot verpflichtet, den Anweisungen der zuständigen Bodenleitstation zu folgen, die den Flugkorridor, Höhe und Geschwindigkeit festlegt. Dies ist schon deswegen so, da sonst Kollisionsgefahr mit anderen Flugzeugen besteht. In diesem Fall war die Bodenstation der Ukraine in Dnipropetrowsk zuständig, die offensichtlich versagt hat, den Überflug um die Kriegszonen umzuleiten. Das die Luftraumsperrung nicht ausreichend war, ist vielleicht unabsichtlich oder auf Grund ungenauer Informationen geschehen aber es bleibt ein Fehler. Dieser hat zumindest den Absturz begünstigt.

Die Schuldzuweisung an Russland

Stunden nach dem Absturz wurde vom AP Reporter Robert Parry mit Verweis auf Geheimdienstquellen behauptet, die Maschine sei von russischen Separatisten abgeschossen worden. Dies wurde dann über die US/EU-Medienkonzerne im Großformat in die Köpfe der Menschen transportiert. Google liefert zu den Stichworten „AP Reporter MH17 separatists“ 237000 Links.
Für die Deutschen lieferte man die Schlagzeile, dass das Flugzeug von einer Rakete russischer Bauart abgeschossen worden wäre um damit den Verdacht auf die prorussischen Separatisten und/oder Russland zu liefern. Das liest sich dann im „embedded“ Qualitätsjournalismus so: „298 Menschen waren an Bord von Flug MH17, der über der Ukraine abstürzte. Die US-Geheimdienste sind überzeugt: Das Flugzeug wurde von einer Rakete russischer Bauart abgeschossen. Die USA fordern ein internationales Ermittlungsverfahren.“ (http://www.spiegel.de/politik/ausland/mh-17-absturz-ueber-ukraine-wohl-d...).
Dass die Armee der Ukraine auch vorwiegend Waffen und Raketen russischer Bauart besitzt, hat der Spiegel nicht erwähnt um damit beim Leser auf den ersten Blick die logische aber falsche Schlussfolgerung auszulösen: wenn es eine russische Rakete war, dann waren es wahrscheinlich die Russen oder Separatisten!
Wie im Vorfeld des Irakkrieges mit den Handzeichnungen über die Massenvernichtungswaffen Saddam Husseins vorgetragen beim UN-Sicherheitsrat dürfen auch diesmal entsprechende „Disney-Beweise“ mit per Hand eingezeichneten Abschussrouten nicht fehlen (http://www.zerohedge.com/sites/default/files/images/user5/imageroot/2014...), die über dubiose Kanäle wie twitter unsere Medien erreichen.
 
Und natürlich enthält die psychologische Kriegsführung der Nato auch double-bind-Botschaften, indem man im ganzen Mediengeheul im Kleinstformat das Gegenteil „offiziell“ behauptet. So wird gemeldet, das es keine Hinweise auf die Beteiligung Russlands gibt: „US. Behörden: Russland war nicht direkt am Abschuss beteiligt“ („http://mashable.com/2014/07/22/us-russia-link-to-mh17-plane/,  http://globalnews.ca/news/1468032/flight-mh17-us-gives-no-evidence-of-di...).
Genauso wie im Irakkrieg, den die USA mit etwa eine Millionen Toten nur deswegen angeblich geführt haben, weil sie durch eine Einzelperson, nämlich einen BND-Mann falsch informiert wurden ( http://www.ardmediathek.de/tv/Reportage-Dokumentation/Die-L%C3%Bcgen-vom...).
 
Merkel verkauft EU-Sanktionen mit der Schuld Russlands

Entscheidend ist, dass zur Destabilisierung Russlands Wirtschaftssanktionen gerechtfertigt werden müssen. Deshalb wird der Flugzeugabsturz genau zum richtigen Zeitpunkt medial ausgeschlachtet. Merkel sowie die Bundesregierung begründen die Sanktionen ja mit dem schuldhaften Verhalten Russlands nach dem Absturz.
Der Spiegel leistete sich mit dem Titel „Stoppt Putin jetzt“ vor einem Hintergrund der Abbildungen der Flugzeugopfer die Aussage, das Putin am Absturz von MH17 Schuld hat, ohne irgendeinen Beweis dafür vorzulegen. Die Rechtfertigung, das man nur Sanktionen und keine kriegerischen Handlungen gemeint habe ist keine, denn der Spiegel hat in der Manier eines Hetzblatts von ermordeten Passagieren geschrieben und Putin dafür verantwortlich gemacht. 
Wenn diese Propaganda seinen Zweck erfüllt hat, kann sie in den Gehirnen der Bürger gelöscht werden und man kann bei einem völligen PR-Desaster auf das Gegenteil verweisen, also der Nichtschuld Russlands bzw. fehlenden Hinweisen, die man ja schon still publiziert hat, damit diese lenkende, vordenkende Stimme der Medien mit ihrer weisenden Beziehung zu uns weiterläuft. „Folge immer dem weißen Kaninchen“ bzw. den Qualitätsmedien wie ARD, ZDF, Spiegel & Co. Diese double-bind-Strategien bewirken, dass sie uns erneut und erfolgreich mit pietätvoller Intonation „informieren“ und mit der Anbindung unserer Gefühle an ihre Pläne emotionalisieren können. So verkauft der Spiegel schon mal die zukünftigen autonom-tötenden US-Roboter als „ethische“ Großtat (http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/autonome-waffen-roboter-solle...). Obwohl dies einfach Versuche sind, uns die herzlosesten Tötungsmaschinen und die Industrialisierung und Automatisierung der Menschentötung schmackhaft zu machen. Der Spiegel weiß es dank seinen zitierten Experten besser und denkt und gewissensfühlt schon mal für den Leser vor. 

Warum keine Sanktionen gegen die USA wegen Iran-Air Flug 655?
 
Fakt ist, das hier ein Flugzeug, das am 3.7.88 ordnungsgemäß von Teheran nach dem offiziellen Flugplan des dortigen Flughafens abgehoben war, vom US-Kriegsschiff „US Vincennes“ abgeschossen wurde, wobei alle 290 Passagiere getötet wurden.
Im Gegensatz zu Flug MH17 ist der Abschuss des Flugzeugs IA 655 aufgeklärt. Haben wir damals viel davon erfahren? Haben wir den US-Botschafter einbestellt? Haben wir Wirtschaftssanktionen gegen die USA verhängt, weil sie ein Verbrechen begangen hat und unschuldige Zivilisten getötet hat? Haben wir den US-Präsidenten als Rambo oder Cowboy im Großformat in ARD und ZDF dargestellt? Oder Artikel wie "Der Zar schläft lang und frühstückt spät" über den US-Präsidenten in unseren großen Tageszeitungen geschrieben? Haben wir Landkarten mit Abschusszeichnungen durch die USA in den Tageszeitungen gesehen.
Ja da war doch etwas, Landkarten? Doch es gab eine riesige Berichterstattung über einen anderen Flug, eine koreanische Maschine nach Einflug in russisches Militärgebiet ein paar Monate vorher, die auch abgeschossen wurde. Da gab es Karten und Abbildungen und Zeichnungen in den deutschen Zeitschriften. Aber nicht über Flug IA 655.
Und so haben wir damals keine großen Gefühle der Trauer oder Fragen nach Schuld über die Medien in unser Gehirn transportiert bekommen und deshalb ist Flug MH17 alles und Flug IA 655 nichts. Wie wir denken, fühlen und erinnern wird von oben bestimmt. 
Abschließend möchte ich mich vor den Toten der Flugzeuge verbeugen und mein Mitgefühl mit der Aufforderung verbinden, sie nicht für den Medienkrieg zwischen US/Nato und Russland zu benutzen.