[HN/Eppingen] Nazi-Aktion für Palästina

Eppingen 29.07.2014, vorne rechts als Ordnerin Isabel Zentarra mit Jan Jaeschke

Bundesweit versuchen faschistische Gruppen im Moment, die Eskalation des Konfliktes im Gaza-Streifen für sich zu nutzen und mit antisemitischen Inhalten an die Kritik an der israelischen Politik anzuknüpfen. Eine zu diesem Zweck ins Leben gerufene "Kampagne gegen den Aggressor Israel" fordert im Internet eine "deutsche Stimme gegen Israel".

 

Im Aufruf der Kampagne heißt es unter anderem: "Ziel ist es nicht nur, dass mehr Deutsche an den Demonstrationen teilnehmen, sondern dass endlich offen über das Thema diskutiert wird. Brauchen die Juden einen eigenen Staat? Hat Israel ein Existenzrecht?".
Unterzeichnet wurde der Aufruf von "Freien Kräften" und "Aktionsgruppen", aber auch von einigen NPD-Gliederungen.

Aus Baden-Württemberg unterstützen die "Freien Nationalisten Kraichgau" (FN Kraichgau), die "Jungen Nationaldemokraten Heilbronn" (JN Heilbronn), die NPD Sinsheim und der Kreisverband von "Die Rechte" im Enzkreis den Aufruf. Auch die im September 2013 in Heidelberg gegründete Nazi-Organisation "Der Dritte Weg" ist mit von der Partie.

 

Am 20. Juli 2014 kam es zu kaum öffentlichkeitswirksamen kleinen Aufmärschen von Nazis in Pforzheim, Bietigheim-Bissingen und Neckarsulm. 


Nur einige Tage später demonstrierten am Dienstag, den 29. Juli 2014, 28 Faschisten unter dem Motto "Freiheit für Palästina" in Eppingen (Landkreis Heilbronn).  Mit einem Transparent der Kampagne "Israel mordet" und Parolen wie "Juden raus aus Palästina" zogen sie durch die Eppinger Innenstadt.

Wie bei allen rechten Aufmärschen und Kundgebungen der letzten Jahre im Landkreis Heilbronn verheimlichte die zuständige Stadtverwaltung die bereits am Freitag, den 25. Juli 2014 angemeldete und nicht öffentlich beworbene Demonstration, um jeglichen antifaschistischen Protest zu verhindern. 

Die Polizei, die mit rund 150 BeamtInnen einen reibungslosen Ablauf sicher stellte, versuchte selbst noch im Nachhinein, den Charakter des Aufmarsches zu verschleiern. In einer Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Heilbronn vom 29. Juli 2014 ist lapidar von einer "in den Abenstunden abgehaltenen Kundgebung unter dem Motto Freiheit für Palästina" die Rede, die "störungsfrei" verlaufen sei - ohne jeden Hinweis auf den rechten Hintergrund der Aktion. Ergebnis dieser Vertuschung war unter anderem eine Nachrichtenmeldung vom 30. Juli 2014 auf der Homepage des SWR über eine "Friedenskundgebung" in der Eppinger Innenstadt. 
 
Unter den Teilnehmern der Nazi-Demo befanden sich bekannte Aktivisten aus der Region Rhein-Neckar, darunter der NPD-Kreisvorsitzende Jan Jaeschke, der Sinsheimer Johannes Bachmann (FN Kraichgau) und die Mannheimer NPD-Gemeinderatskandidatin Helga Koch.
Auch aus der Pfalz reisten Nazis an, darunter Marco Mörschel aus Pirmasens, der rheinland-pfälzische Landesvorsitzende Markus Walter und seine Lebensgefährtin Ricarda Riefling, die "familienpolitische Sprecherin" der NPD ist. 
 
Die Heilbronner JN-Stützpunktleiterin Isabel Zentarra, die als Ordnerin fungierte, war vor allem mit ihrem Kameraden Malte Hertner und dem Pforzheimer Nazi-Aktivisten Fabian Koeters zu sehen. 
Aus Eppingen beteiligte sich unter anderem der Faschist Josef Niedermayer, insgesamt kann die Beteiligung lokaler Nazis allerdings als schwach bezeichnet werden. Es scheint, als ob sich diejenigen, die zu Aktionen auf der Straße mobilisiert werden können, momentan aus einem recht überschaubaren Kreis überregional vernetzter Kader rekrutieren.

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Den Artikel der "Heilbronner Stimme" vom.30.07.2014 gibt es hier.

Auf dem vorletzten Bild ("Demoende") sehen wir rechts mit "Presse"-Aufdruck den Neonazi und "Anti-Antifa" Ralf Henseling. Henseling wohnte eine Weile in der sächsischen Kleinstadt Aue. Nun sieht es aus, als sei er in die Region Pirmasens oder Heilbronn umgezogen.

 

Mehr Informationen: https://linksunten.indymedia.org/de/node/100967#comment-92642

Ralf Henseling auf einem Naziaufmarsch am 5.10.2013: https://linksunten.indymedia.org/de/node/97416 (Bild 2)

Ralf Henseling beim Rock für Deutschland 2014: https://secure.flickr.com/photos/112253477@N08/14580266102/

Henseling ist mit Melanie Schlinck (NPD, Kaiserslautern) in einer Beziehung.

Bild 2 rechts - Mann mit "Israel mordet"-Zettel und Frau am Rand:

 

Die mit den "Israel mordet"-Zetteln (Mann und Frau) sind Kai Wagner und Victoria Schult aus dem Umfeld des Freien Netz Hessen (FN Hessen), genauer der Autonomen Nationalisten Groß-Gerau.

 

Siehe: https://linksunten.indymedia.org/de/node/74035

Bild 1:

 

Vorne links am Transpi: Enrico "Enri" Schindler aus Schwieberdingen. Gehört zur Nazibande um Sebastian Elsner in der Gegend Schwieberdingen-Hemmingen.

 

Vorne links am Transpi: Lena Combe/Rodriguez aus Pforzheim, "Die Rechte" Enzkreis, Freundin von Steve Fitzer.

 

Bildmitte mit Glatze: Steve Fitzer aus Pforzheim, "Die Rechte" Enzkreis.

 

Dahinter, halb verdeckt, mit Baseballcap: Malte Hertner, "AN Neckar-Enz".

 

Links außen, schwarze Regenjacke, Kapuze auf: Marius Geiger aus Pforzheim, "Die Rechte" Enzkreis.

 

Daneben mit kariertem Hemd: Fabian Koeters aus Pforzheim, "Die Rechte" Enzkreis.

 

Rechtsaußen mit Ordnerbinde: Tim Englert

 

Isabell Zentarra und Jan Jaeschke wurden ja schon genannt.

Auf Bild #3 rechts und #8, ist Melanie Schlink. Sie ist für die NPD im Stadtrat von Kaiserslautern und wird dem PfalzSturm zu gerechnet. Ralf Henseling ist ihr neuer Stecher und treibt sich oft in Kaiserslautern um.
 
Auf dem Bild #4, in der Mitte verdeckt, ist Ricarda Riefling.
 
Riefling und Walter geben an, dass sie selbstständig wären. Aus gut informierten Kreisen war zu erfahren, dass die seit einiger Zeit Leistungen vom Jobcenter beziehen. Das mit dem selbstständig bezieht sich also nur aus essen.
 
Die gelbe Rostlaube auf Bild #19 mit dem Kennzeichen PS N 1818 gehört Markus Walter.
 
Mittlerweile werden die meisten Mitglieder des NPD-Landesvorstandes in RLP, staatlich alimentiert.