Berlin: 1000 gegen Faschismus und Krieg in der Ukraine

Ukraine-Soli

Ca 1000 Menschen beteiligten sich heute in Berlin an einer Demonstration gegen die militärische Eskalation in der Ukraine und den durch den die Bundesregierung gefördeten Aufstieg faschistischer Gruppen in dem Land.

 

Über 200 Menschen schlossen sich einem lautstarken und kämpferischen „revolutionären Block“ an, zu dem ARAB und NaO unter dem Motto „Solidarität mit den AntifaschistInnen in der Ukraine! Gegen Faschismus, Imperialismus und Krieg!“ aufgerufen hatten. Auch in anderen Städten der BRD gingen Menschen auf die Strasse. Der Demozug in Berlin führte vom Potsdamer Platz über die Leipziger Strasse und die Friedrichstrasse zum Hauptbahnhof. Mit einer Zwischenkundgebung vor dem ARD-Hauptstadtstudio protestierten die Kriegsgegner_innen gegen die Berichterstattung der öffentlichen Medien im Fall der Ukraine.

Unser gelungener Block kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen das die sogenannte "Breite Bündnisdemonstration", die das Schweigen der Linken zur Ukraine und der Anti-Russischen Kriegshetzte durchbrechen und zum enstehen einer breiten antifaschistischen und emanzipatotischen Anti-Kriegs-Bewegung beitragen sollte, weit hinter den Erwartungen zurückblieb und keine neuen Impulse setzen konnte. Eine Handvoll sogenannter Montagsdemonstrant_innen die mit etwas Abstand das Demoende bildeteten, können das Fernbleiben von grossen Teilen der Berliner Linken nicht erklären. Wird wohl am Wetter gelegen haben. Wir bedanken uns bei den Freund_innen der NaO und vor allem bei den Genoss_innen der kommunistischen Jugendorganisation für ihre Engagement und den lautstarken Block. Gerne Wieder....

Fotos:
https://www.flickr.com/photos/christian-ditsch/sets/72157644527009329/with/14332426223/

https://www.flickr.com/photos/uwehiksch/sets/72157644935690642/with/14315307875/

Videos:
https://www.youtube.com/watch?v=y4zUollZMzM

Abendschau:
http://www.rbb-online.de/abendschau/archiv/20140531_1930/antikriegsdemo-in-mitte.html

http://www.arab.antifa.de

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Grosze Teile der Berliner radikalen Linken gehen prinzipiell nicht zu Aktionen, bei denen die ARAB einen wesentlichen Bestandteil der Organisationsstruktur bildet. Das ist seit Jahren so und wird auch noch Jahre so bleiben.

Dies zeigt sich insbesondere bei der Ukraine-Problematik. Arab macht sich zum Megafon von borotba, da hat dann die antiautoritäre Linke keinen Bock.

Neben dem Punkt, dass man mit der Kokser- und Schlägercombo eh nicht will.

Euch Spinner braucht Niemand. Mal ganz davon abgesehen glaub ich nicht dass es nur an der Gruppe liegt. Es interessiert euch einfach nicht was da in der Ukraine passiert denn das einfache Volk dort leidet, nicht irgendwelch privilegierte Hausbesetzer und Wagenplatzhippies. Bzw. ok das nimm ich zurück, außer in Deutschland, Österreich und Schweiz stimmt das mit dem privilegiert auch nicht.

Die sog. "Anarchistische Föderation" der Ukraine ist eine (sehr kleine) Gruppe aus Kiew, die ständig gegen Borotba u.a. hetzt, welche zu Tausenden von der Repression und dem rechten Terror betroffen sind. Die gleiche Kiewer Gruppe hält übrigens auch Venezuela oder Kuba für "faschistisch" - nur mal so, um diese vermeintlich "anti-autoritäre Kritik" einordnen zu können.

 

Anti-Autoritäre Linke in der BRD könnten sich vielleicht mal etwas umfangreicher informieren, als sich von anonymen Indymedia Posts zum Zuschauen verdammen zu lassen.

 

Mensch muss Borotba u.a. nicht mögen, aber es ist ein Fakt, dass inzwischen viele, die etwas gegen Nazis haben, die Ukraine verlassen müssen, weil es für sie lebensgefährlich geworden ist. Ein großer Teil der politischen Linken der Ukraine (Anarchist*innen wie Kommunist*innen) ist überhaupt nicht mehr in der Lage, offen zu agieren. Legale politische Opposition ist in den meisten Regionen der Ukraine nicht mehr möglich.

 

Und noch ein Wort zu der Berliner Friedensdemo: ARAB hat die nicht, auch nicht "maßgeblich" organisiert. Es war ein Bündnis mit mehr als zwei Handvoll Delegierten und Einzelpersonen und nennt sich "Berliner Friedenskkordination", kurz auch FriKo.

http://www.frikoberlin.de/

Nein, man KANN Borotba nicht mögen. Das ist ein rot-brauner Verein. Nix anders. Typische Querfront Strategie angewendet auf internationale linke Strukturen. https://linksunten.indymedia.org/de/node/117549

... auf dieser Demo wurde z. B. an diversen Stellen vom "Krieg gegen das eigene Volk" geredet. Welchem radikalen, linken Menschen läuft es da bitte nicht kalt den Rücken runter?... aber schon besser zumindest als die standard Montagsmahnwachen...

"Nehmen wir ebenfalls zu den Akten, daß die große Majorität des Volks Proletarier sind."

Zumindest die Fotoauswahl auf

https://www.flickr.com/photos/christian-ditsch/sets/72157644527009329/wi...

erweckt den Eindruck, dass es sich nicht um 1000 TeilnehmerInnen gehandelt haben kann, weil DKP und MLPD, FreidenkerVerband, DFU und SAV in Berlin zusammen keine 1000 Mitglieder haben. Bundesweit hatte dieser Antikriegstag etwa 1000 KP-ML-Teilnehmer.

Well, und die Positionen entsprechen der DKP-junge-Welt-Linie.

Der Ukraine ist auch eine In-Pflegenahme durch die DKP nicht zuwünschen.

Im Krieg der Erinnerungen rechtfertigen sich die beiden Bürgerkriegslager mit den Verbrechen der jeweils anderen Seite:

Lenin-Stalin gegen die UPA/ OUN und andersrum.

 

Die Ukrainer:innen, die sich nicht diesen Lagern zuordnen wollen

- wählen Poroshenko

- suchen Arbeit

- suchen eine Episode im westlichen Ausland

- wünschen sich ein Referendum über eine neue Verfassung.

 

Ja, die Konfliktlage in der Ukraine ist kompliziert und wer sich ernsthaft positionieren möchte, kann nicht einfach Schemata abspulen. Trifft auch noch auf die Sprach- und Schriftbarriere, zudem sind so viele auf Bildern vermummt.

 

Das Anarchospektrum in Deutschland ist allerdings auch zum Teil in beschaulichen Spielwiesen gelagert, und damit viel zu wenig auf Zack um die neue Lage zu raffen.

 

 

So schlecht sieht es mit der Handlungsfähigkeit aus und so drastisch wird die Unfähigkeit des linken Spektrums, wie es lowerclassmagazine letztens hier auf linksunten ausgeführt hat, bewiesen: "Montagswahnmachen II Die Linke"

 

Wenn wir selbst wieder Aufstände machen

ernsthaft Konfliktaustragung intensivieren

dann werden wir selbst erfahren was das heißt und wie dann "im Ausland" über uns gedacht wird.

Ist es eigentlich normal, dass MLPD-Anhänger - also Menschen, die auf meine unter Stalin ermordeten Vorfahren ideologisch-konsequent scheißen - bei linksunten Propaganda machen?

Ich möchte an dieser Stelle darauf aufmerksam machen, dass Stalinismus auch faschistische Züge trug. Begonnen bei den jüdischen Säuberungen, fortgeführt als Vernichtungslager für vermeintliche Klassenfeinde und vorallem als imperialistische Politik, die Millionen Opfer forderte - auch Ukrainer. MLPD beherbergt dermaßen viele Stalinisten, mir kommt immer die Galle hoch, wenn ich mit denen zusammen in einem Protestzug laufen soll.

Ey, und ich sag euch. Wenn das toleriert wird, wenn Opfer des sowjetischen Imperialismus (Tscherkessen... Ukrainer...alles unbekannt???) absolut irrelevant für das Selbstverständnis dessen sind, was sich hier "links" nennt, dann bin ich bei so einem "links" bald nicht mehr dabei.