Berlin: Demo wegen tödlicher Polizeigewalt in Istanbul

demokreuzberg

Mehrere hundert Menschen sind heute Abend in Kreuzberg auf die Strasse gegangen um ihre Trauer und Wut über den Mord der Istanbuler Polizei an Ugur Kurt und Asyen Yilmaz am vergangenen Donnerstag auszudrücken. Beide waren bei Polizeiaktionen gegen linke Demonstranten im alevitisch geprägten Arbeiterbezirk Okmeydani von Polizisten ermordet wurden.

 

Aus Protest gegen die mörderische Praxis der Istanbuler Polizei und aus Solidarität mit den linken und revolutionären Kräften in der Türkei und Nordkurdistan hatten verschiedene linke Gruppen kurzfristig zu einer Demo unter dem Motto "Katil Polis - Mörder Polizei" aufgerufen. Nach dem die Aktion kurz nach 19 Uhr am Kottbusser Tor mit einer Schweigeminute für alle Opfer des türkischen Staatsterrorismus und Redebeiträgen über die aktuellen Ereignisse in Istanbul auf deutsch und türkisch begann zogen die ca 400 Menschen durch den Kreuzberger Kiez und skandierten Parolen wie "„Katıl devlet hesap verecek“ (Der Mörder-Staat wird Rechenschaft zollen!“) " und, "anticapitalista", "Hoch die internationale Solidarität".

Vor der von Flüchtlingen besetzten Gerhard - Hauptmann - Schule in der Ohlauer Strasse wurde sich lautstark mit den Kampf der Flüchtlinge gegen die rassistische deutsche Asylpolitik solidarisiert und die Polizeirepression am Breitscheidtplatz vom vergangenen Dienstag verurteilt. Kurz nach 21 Uhr endete die Demo wieder am Kottbusser Tor mit einem Aufruf sich am kommenden Samstag an einer Demonstration gegen Krieg und in Solidarität mit den Antifaschistinnen in Ukraine und am darauffolgenden Samstag an einer "Capuculu-Parade" zum Jahrestag der Gezi-Proteste zu beteiligen. Trotz eines massiven Polizeiaufgebotes kam es zu keinen Zwischenfällen.

In Köln sind heute zwischen 40 und 70 000 Menschen gegen den Besuch von Erdogan auf die Strasse gegangen, in der Türkei halten die Proteste gegen den Polizeimord weiter an.

Fotos:
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https://www.flickr.com/photos/pm_cheung/sets/72157644816822661/

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Transparent mit " VOLKS FRONT" Aufdruck an der Spitze der Demo?
Wow... ich bin sprachlos...  welch ironie.

...wars die Volksfront von Judäa oder die Judäische Volksfront? Oder gar die Populäre Front? Staunend steht man am Straßenrand und denkt, so war das also in den 70er Jahren mit den K-Gruppen...

Anstatt wie ein Pawlowscher Hund auf ein Wort zu reagieren, könntest du natürlich auch wissen, dass "Volksfront" die Übersetzung von "Halk Cephesi" ist, jener Organisation, die Kiezen wie Okmeydani, in dem es die Toten gab, stark verankert ist. Aber das ist vielleicht auch zuviel verlangt von einem Kartoffelkopf, der sich unter "Volk" nur das deutsche vorstellen kann, und nicht begreift, dass der Volksbegriff in anderen Ländern keine vergleichbare Konnotation mit Volksgemeinschaft und Faschismus hat wie in Deutschland. Aber mit Nachdenken hats der durchschnittliche anpolitisierte Antifa-Depp halt nicht so, da reichts, wenn man weiß, welche Wörter man verwenden darf und welche nicht.

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