[LE] revolutionärer 3. Mai

3. mai 2014 leipzig

Lumpenproletariat, arbeitsscheue Gammler, stolze Arbeitslose, Schulschwänzer, Studienabbrecher und Faulenzer – vereinigt euch! Heraus zum revolutionären 3. Mai! Sagen wir es wie es ist: Arbeit ist scheiße! Diejenigen unter uns, die trotz allem Jobs haben, kennen es doch, das Gefühl, heute lieber nicht auf Arbeit zu gehen, die Unfähigkeit und Ignoranz des Chefs (oder der Chefin) und sie alle halten ihre Bezahlung für zu niedrig. Warum dann also am „Tag der Arbeit“ auf die Straße gehen und die Fortsetzung dieser Erniedrigung fordern?

 

Warum das Geschrei nach festen Arbeitsstellen und mehr Jobs? Während es bei den ursprünglichen Demonstrationen am 1.Mai noch um eine Verkürzung der Arbeitszeit ging, wird heute von den verräterischen Gewerkschaften – die sich zu „Sozialpartnern“ der Industrie gemacht haben – nur mehr Arbeit gefordert. Jede noch so sinnlose Stelle und jedes noch so ausbeuterisches Beschäftigungsverhältnis erscheint ihnen schützenswert. Aber sind wir ehrlich, unabhängig davon ob wir arbeiten wollen oder nicht, gibt es genügend Jobs, die weder erstrebens- noch erhaltenswert sind. Wer braucht schon Atomkraftwerke, die Rüstungsindustrie, die Bürokratie, Tagebaue und all die sinnlosen Dienstleistungen wie Hundesalons, Telefonumfragen, Pförtner, private und staatliche „Sicherheits“dienste usw. usf.??? So gesehen sind die meisten Tätigkeiten, die heutzutage als als notwendig angepriesen werden, also nutzlos.


Schlimmer wird es noch für diejenigen unter uns, die jetzt schon verstanden haben, dass Lohnarbeit kein erstrebenswertes Ideal ist oder die schlicht und einfach nicht mehr auf dem Arbeitsmarkt benötigt werden – also „überflüssig“ sind. Als „arbeitsscheu“, „asozial“ und „Schmarotzer“ abgestempelt, landen sie bei den Arbeitsämtern und Jobcentern, wo sie drangsaliert, kontrolliert („gemanaged“) und sanktioniert werden.
Aber all das hat System – die Arbeitsgeilheit, das Abstempeln und Verurteilen von Arbeitslosen, die Akzeptanz jeder noch so sinnlosen Lohnarbeit, der Erhalt der „Erwerbsfähigkeit“ um jeden Preis und die Sozialpartnerschaft der Gewerkschaften. Denn schließlich geht es ja um den Standort – um Deutschland. Und da sind sich alle einig; wenn es dem Erhalt der Nation dient, können die Gürtel gar nicht eng genug geschnallt werden. Wir leben im globalen kapitalistischen Wettbewerb und in diesem soll die Nation sich nicht nur bewähren, sondern auch als strahlender Sieger hervorgehen.
Exportweltmeister, führende Wirtschaftsnation und dergleichen mehr – wir sagen es reicht: Kein Finger krumm für Staat und Kapital! Nieder mit den Verteidigern der Arbeit! Für eine Gesellschaft in der wir auf den Ruinen der Jobcenter Gemeinschaftsgärten anlegen, wo aus Polizeiposten Nachbarschaftsläden und aus Supermärkten offene Werkstätten werden. Wir wollen selbstverwaltet tätig werden, statt von angeblichen „Sachzwängen“ getrieben die kapitalistische Verwertungslogik aufrecht zu erhalten. Für ein solidarisches Miteinander statt Konkurrenz. Für die soziale Revolution!

 

RECHT AUF FAULHEIT STATT RECHT AUF ARBEIT!!!
3-STUNDEN TAG BEI VOLLEM LOHNAUSGLEICH!!!
GENERALSTREIK STATT SOZIALEM FRIEDEN!!!


PS: Bringt Transpis, Schilder, Pfeifen, Trommeln, Hunde, Kinder, Eltern und Großeltern. Seid kreativ! Werdet frech und tut was Schönes!

 

3.Mai '14 ::: Leipzig ::: Clarapark (Ecke Haltest. Klingerweg/ K.Heine Denkmal) ::: 17.00 Uhr

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Die Arbeitslosigkeit in der Weimarer Republik erreichte Anfang 1932 mit rund 6 Millionen Erwerbslosen ihren Höhepunkt. Viele Menschen waren aus der großen Not heraus bereit, jede nur erdenkliche Arbeit anzunehmen:

 

Ich suche Arbeit jeglicher Art! (Weimarer Republik)

Quelle: https://www.dhm.de/lemo/objekte/pict/f73_422/index.jpg