Heute fanden in Mannheim-Käfertal Proteste der Alstom-Belegschaft statt. Diese richteten sich gegen die Verkaufspläne des Konzerns, welche für die Arbeiterinnen und Arbeiter in ganz Europa – und vor allem in Mannheim – Entlassungen, Lohnkürzungen und zunehmend restriktive Maßnahmen am Arbeitsplatz zur folge hätten.
Nach einer zweistündigen Protestkundgebung innerhalb des Werksgeländes, auf welcher verschiedene RednerInnen der Gewerkschaft auf die Pläne der Konzernleitung aufmerksam machten und diesen den Kampf ansagten, zogen bis zu 2000 Kolleginnen und Kollegen, sowie solidarische UnterstützerInnen von Käfertal aus, auf den Alten Messplatz in Mannheim-Neckarstadt.
Die verschiedenen Redebeiträge des Tages thematisierten die notwendige internationale Solidarität der Beschäftigten und die Ausdehnung des Kampfes durch die Einbindung sozialer Bewegungen und des persönlichen Umfelds. Ein Grußwort der Solidarität des Betriebsrates des Mannheimer Klinikums betonte die Notwendigkeit der berufsspartenübergreifenden Solidarität um erfolgreiche Kämpfe gegen die Ausbeuter zu führen.
Das Management wurde von der Belegschaft und den zahlreichen UnterstützerInnen aufgefordert Auskunft und Stellung zu den aktuellen Verhandlungen zu beziehen. In einer kurzen Erklärung wurde viel geredet – aber nichts gesagt. Die lächerliche Begründung: die anwesende Presse, der man keine Informationen der Verhandlungen zukommen lassen wollte. Auch nach abermaliger Aufforderung bekamen die Beschäftigten keine nennenswerten Informationen vom Management. Dieses wurde mit lautstarker Ablehnung konfrontiert und flüchtete nach kurzer Verdutzung wieder in die Büroräume.
Die Demonstration zog lautstark, mit zahlreichen Hoch- und Seitentranspis, einem bengalischem Feuer und einer Rauchkanonen zum Alten Messplatz. Zahlreiche AnwohnerInnen solidarisierten sich mit dem Protest. Mit Parolen wie „Hop Hop Hop – Abbaustopp“, „Kampf auf der Straße und Streik in der Fabrik – Das ist unsere Antwort auf ihre Politik“ und „Hoch die Internationale Solidarität“, sowie unzähligen Flyern wurden diese selbstverständlich auch über Anlass und Stoßrichtung des Protestes informiert. Mit kämpferischen Liedern des Alstom-Chors und weiteren Redebeiträgen wurde die Demonstration abgeschlossen.
Auch revolutionäre AntikapitalistInnen beteiligten sich mit eigenem Transparent und dem Verteilen der 1. Mai Zeitung der „Perspektive Kommunismus“. Die Kolleginnen und Kollegen freuten sich über die Unterstützung. Viele produktive Gespräche und die große Nachfrage nach der 1. Mai Zeitung zeugen von dieser Einschätzung. Lediglich ein übereifriger Werkschutzangestellter versuchte die antikapitalistische Beteiligung von den Fabriktoren fernzuhalten, scheiterte aber an der Vehemenz der AntikapitalistInnen. Ein Kollege der Gewerkschaft entschärfte die Situation und mahnte den Werkschutzangestellten zur Ruhe.
Unsere Beteiligung schätzen wir als erfolgreich ein. Zum ersten mal seit Jahren gab es in Mannheim eine sichtbare Beteiligung revolutionärer antikapitalistischer Kräfte an einer Arbeitskampfaktion. Daran gilt es anzuknüpfen, die Kontakte auszubauen und antikapitalistische Kontinuität in die Proteste hineinzutragen. Der Arbeitskampf bei Alstom steht noch ganz am Anfang. In den kommenden Wochen und Monaten werden wir noch zahlreiche Gelegenheiten wahrnehmen können, um unserer Perspektive nachzukommen.
Doch zunächst gilt es am kommenden 1. Mai eine antikapitalistische Position in die Gewerkschaftsdemonstration hineinzutragen und sich selbstverständlich auch dort solidarisch zu dem Arbeitskampf bei Alstom zu verhalten.
Darm beteiligt euch am antikapitalistischen Block auf der Gewerkschaftsdemonstration am 1. Mai in Mannheim!
Treffpunkt: 10 Uhr am Gewerkschaftshaus
Alle auf die Straße – Hin zur Demonstration der Gewerkschaften – Hinein in den antikapitalistischen Block!
Den Klassenkampf organisieren – Für eine revolutionäre Perspektive!
Antikapitalistisches Bündnis Mannheim-Käfer
So ist es richtig
Anstatt spalterei zu betreiben sich an Gewerkschaftsprotesten zu beteiligen!