Nachdem die Nazi-Partei "Die Rechte" ihre für heute angekündigte Demonstration in Worms aufgrund interner Zerwürfnisse absagen musste, mobilisierte die NPD kurzfristig zu einer Kundgebungstour durch verschiedene Städte in Rheinland Pfalz und Baden-Württemberg.
Zur ersten Kundgebung in Eisenberg um 9 Uhr kamen lediglich 12 Nazis. In Worms war der Protest gegen die rechte Propaganda deutlich spürbar und die mittlerweile 30 Nazis wurden mit Pfiffen und Parolen empfangen. Der Lautsprecherwagen der Nazis wurde von einer Blockade aufgehalten und konnte den Kundgebungsort nur mit einiger Verspätung erreichen. Etwa 400 Gegendemonstrant*innen übertönten die 30 Nazis. Der politische Output der NPD ging gegen Null. Trotz verschiedener Aufrufe in Worms, von denen einige eher zum kollektiven Ignorieren gegeignet waren, wie das obligatorische Bratwurstfest am Domplatz, hielten viele Wormser*innen den direkten lautstarken Protest in Hörweite der Nazis für das sinnvollere Konzept.
Mit einiger Verspätung traten die NPDler ihren Weg nach Mannheim an. Ihre zwei Busse trafen gegen 15 Uhr auf dem Markplatz-Rheinau ein. Um die Anreise der weiteren, auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesenen Nazis zu verhindern, machten sich einige Antifaschist*innen zu einer Blockade auf. Der Blockadeversuch wurde allerdings schnell von der Polizei geräumt, festgenommen wurde niemand. Die Nazis standen dann in einem von der Polizei beschützten Käfig und ihre Hetzreden gingen im Lärm und der Musik der gut 300 Gegendemonstrant*innen und im Glockengeläut der ortsansässigen Kirche unter. Die Nazis mussten genau zwischen den zwei Lärmquellen stehen. Nach etwas 1,5 Stunden zogen die Nazis weiter Richtung Ludwigshafen und bekamen von der RNV einen (kostenlosen?) Sonderbus zur Verfügung gestellt. Auch viele der Gegendemonstrationsteilnehmer*innen machten sich auf den Weg über den Rhein.
Dort beteiligten sich etwa 250 Menschen am Berliner Platz in Ludwigshafen an den antifaschistischen Protesten. Da die Antifaschist*innen in Sicht- und Hörweite ihren Unmut kund tun wollten, zogen sie direkt an die Absperrung der Nazikundgebung. Auch in Ludwigshafen wurden die Parolen der Nazis nicht unwidersprochen hingenommen und mit Lärm begleitet.
Eine Sprecherin des AK Antifa kommentierte: "Eine breite Mobilisierung aller antifaschistisch gesinnten Gruppen, Parteien und Organisierungen hat heute wieder gezeigt, dass wir gemeinsam und solidarisch, den rassistsichen Parolen widerspechen können. Die erneute Bereitstellung von Sonderbussen zum Nazitransport durch die RNV, halten wir für skandalös und wir hoffen, dass es endlich zu einer Diskussion darüber kommt. Es ist nicht einfach hinzunehmen, dass die örtlichen Verkehrsbetriebe den Nazis Infrastruktur für die Verbreitung rassitsicher, antisemitischer und chauvinistischer Propaganda zur Verfügung stellt, während sich aus vielen gesellschaftlichen Teilen der Stadt der Widerstand dagegen lautsstark manifestiert.Wir freuen uns über die Beteiligung vieler Mannheimer*innen an den Gegenprotesten, die vom Bündnis Mannheim gegen Rechts organisiert wurden. Die Botschaft war eindeutig: Einem Nazi stellten sich zehnmal soviele Gegendemonstrant*innen entgegen, die wahrscheinlich auch zehnmal so laut waren."
Beitrag & Fotos
Hier der Beitrag der BN zum heutigen Tag:
http://www.beobachternews.de/2014/04/12/hunderte-im-rhein-neckar-raum-gegen-npd-auf-der-strasse/
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Besonders gefällt mir: "Die Nazis standen dann in einem von der Polizei beschützten Käfig und ihre Hetzreden gingen im Lärm und der Musik der gut 300 Gegendemonstrant*innen und im Glockengeläut der ortsansässigen Kirche unter."
Das ist wieder typisch.
Die lautesten Großfressen müssen mitsamt ihrer Hetztiraden auch noch von der Polizei beschützt werden.
Wenn die nicht da gewesen wäre, hätten die Nazis das Maul nicht mal aufgerissen...
Nummernschild Nazis
Am 12.04.2014 machte die NPD durch Rheinland-Pfalz und Mannheim eine Kundgebungstour. Der gelbe Bus von den Nazis, mit dem sie immer durch ganz Deutschland ihre Touren veranstalten, hat das Nummernschild "PS N 1818".
M. Walter
...und er gehört Markus Walter.
in Berlin wollen sie es auch probieren
am 26. April und ausgerechnet in Kreuzberg am Vormittag ab Moritzplatz. Die sind irre. Ohne Polizei kommen die nicht mal unversehrt da hin.
Berliner_innen, ihr seid alle eingeladen, der NPD dann mal eure Meinung zu sagen
http://stressfaktor.squat.net/index.php?id=772