Die Stadt Sinsheim, allen voran Oberbürgermeister Jörg Albrecht und die Mehrheit des Gemeinderats, hat am heutigen Freitag alle AnwohnerInnen an der Strecke der NPD-Demo (5.4.) aufgefordert, die Nazis zu ignorieren. Unter dem Motto "Wir zeigen Rechten die kalte Schulter" rufen OB und die Gemeinderatsfraktionen von CDU, SPD, FDP, Freie Wähler und Aktiv für Sinsheim die Bevölkerung auf, sich vor den Nazis zu verstecken. Die Menschen werden aufgefordert, ihre Rollläden zu schließen und nicht gegen die Nazis zu protestieren.
Damit haben sich Oberbürgermeister und große Teile des Gemeinderats indirekt auf die Seit der Nazis gestellt. Es wurde nicht einmal der Versuch unternommen, den rechten HetzerInnen etwas entgegenzusetzen. Die "aufrechten Demokraten" kapitulieren vor dem rechten Mob und unterstützen somit die menschenverachtende Propganda, die NPD und Konsorten am 5. April auf die Straßen tragen wollen.
Wegschauen ist bekanntermaßen seit 1933 deutsche Tradition. Oberbürgermeister Albrecht und die politischen Gremien Sinsheims greifen diese Tradition offensichtlich gerne auf.
Route der Nazis
- Hauptbahnnhof (Treffpunkt)
- Bahnhofstraße (am Wächter) - Muthstraße - Dührener Straße - Hauptstraße - Karl-Wilhelmi-Straße - Scheffelstraße - Hebelstraße - Werderstraße - Karl-Wilhelmi-Straße - Am Unteren Tor - Dührener Straße - Muthstraße - Bahnhofstraße (am Wächter)
- Hauptbahnhof (von hier wollen die Nazis wohl wieder abreisen)
Angesichts dieser Route macht der Ort der Gegenkundgebung (Parkdeck) nur noch mäßig Sinn. Die Nazis laufen eher westlich davon.
PRESSEMITTEILUNG der AIHD vom 04.04.2014
Nazidemonstration in Sinsheim
Stadtspitze ruft dazu auf, nicht gegen Faschismus zu demonstrieren
Am morgigen Samstag wollen erneut Neonazis durch Sinsheim marschieren. Dank des jahrelangen Wegschauens und Tolerierens seitens der Stadtverwaltung ist die Naziszene kontinuierlich gewachsen.
Das aktuelle Verhalten von Gemeinderatsmehrheit und Stadtspitze übertrifft allerdings alle bisherigen Verharmlosungen: Oberbürgermeister Albrecht und die Vorsitzenden aller Gemeinderatsfraktionen mit Ausnahme der Grünen fordern die AnwohnerInnen per Postwurfsendung explizit dazu auf, nicht gegen den Naziaufmarsch zu protestieren. Das ist insofern kein Wunder, als der Oberbürgermeister selbst es mit dem Gemeinderat vorzieht, diesen Tag außerhalb der Stadt bei einem feuchtfröhlichen Ausflug zu verbringen.
Ein solches Verhalten ist von offener Schützenhilfe für die Naziszene kaum noch zu unterscheiden. Wer Nazis und ihre Strukturen derart vor Kritik abschirmt und verharmlost, arbeitet aktiv daran mit, dass die Nazis Sinsheim mittlerweile als "Hauptstadt des NPD-Kreisverbandes" feiern.
Selbstverständlich wird es dennoch Proteste gegen die faschistische Propagandaveranstaltung geben, die um 12 Uhr am Sinsheimer Bahnhof beginnen soll.
Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!
Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda!
Antifaschistische Initiative Heidelberg (AIHD)
Unfassbar!!!
es ist kaum zu glauben, was sich ob und grossteil des gemeinderates da erlaubt haben. man soll nicht gegen die nazis demonstrieren? unfassbar.
ja, das haben die deutschen schon immer gut gekonnt, einfach die nazis mal machen lassen....wird schon nicht so schlimm werden.
dieser aufruf durch ob und marionetten ist eine klare unterstuetzung der nazis und somit eine neue qualitaet der skandaloesen verharmlosung der nazis durch die sinsheimer offiziellen. anstatt ihren, angesichts leerer kassen ohnehin ueberfluessigen, selbstherrlichen ausflug abzusagen und sich klar gegen das nazipack zu positionieren, rufen die angeblichen volksvertreter dazu auf die nazis zu tolerieren.
es macht sprachlos! viel spass beim feiern herr ob und konsorten. schande, schande, schande!!!
Es kommt noch dicker
NAZIS IN SINSHEIM – NIEMAND WILL SIE, NIEMAND BRAUCHT SIE!
Zum wiederholten Mal wollen Nazis in Sinsheim aufmarschieren und Kundgebungen abhalten, so auch am Samstagmittag, den 5. April in der Sinsheimer Innenstadt.
Die Stadt Sinsheim mit ihren zahlreichen Gruppen, Vereinen und Institutionen lehnt dies entschieden ab. Gerade weil die Folgen der Nazidiktatur sowohl in Europa, als auch in Sinsheim allgegenwärtig sind. Die Synagoge der jüdischen Gemeinde Sinsheim wurde zerstört, die jüdische Bevölkerung deportiert und systematisch vernichtet. Viele Bewohner der Kreispflegeanstalt wurden ermordet, ebenso zahlreiche Zwangsarbeiter der KZ-Außenstelle Mosbach-Neckarelz.
Heute fordern die Nazis in Sinsheim immer wieder den "Nationalen Sozialismus" basierend auf einer rassistischen und völkischen Ideologie, auf Selektion und Ausgrenzung und einem starken Führer. Dafür gibt es weder in Sinsheim als „Stadt der Vielfalt“ noch sonst wo auf der Welt einen Platz.
Sinsheim interessiert sich nicht für die verblendeten Theorien weniger Ewiggestriger und ist von diesen Aufmärschen mit regelmäßigem Missbrauch unserer Kinder für deren billige und durchschaubare Propaganda einfach genervt.
Dabei hat der Nationalsozialistische Untergrund mit seinen Morden an Migranten und der Polizistin Michelle Kiesewetter gezeigt, was hinter diesen Thesen in Wirklichkeit steckt: Mord, Gewalt und Einschüchterung. Dies haben insgesamt weit über 100 Todesopfer deutlich gemacht, welche den neuen Nazis zugeordnet werden können.
Neben den vielen, die aktiv gegen Nazis auftreten, z.B. in Form einer Demonstration, gibt es andere, die sie einfach ignorieren, um ihnen möglichst wenig Resonanz zu geben.
Alle eint gemeinsam die Auffassung, dass weder hier in Sinsheim noch in einem vereinten Europa Rassismus, Faschismus und Nationalismus Raum haben dürfen.
Für die Stadt Sinsheim, den Gemeinderat und das Bündnis für Toleranz Sinsheim
dem aerger, der wut, der enttaeuschung und dem unverstaendnis
freien lauf lassen.....
buergersprechstunde mit ob joerg albrecht
16. mai 12-15 uhr.
keine anmeldung erforderlich.......
nicht auf seite der stadt!
wo bitte steht da zu lesen, dass das bündnis auf der seite der stadt steht? der text ist bestimmt nicht ohne grund am ende relativ offen formuliert: "Neben den vielen, die aktiv gegen Nazis auftreten, z.B. in Form einer Demonstration, gibt es andere, die sie einfach ignorieren, um ihnen möglichst wenig Resonanz zu geben.". daraus lese ich, dass das bündnis wie bisher eher für gegenaktionen plädiert, jedoch auch andere meinung dazu akzeptieren kann. im übrigen habe ich im laufe des tages genau deswegen jemanden vom bündnis angerufen, bevor ich die leute anpampe.
Traurig
In der Tat ist die gemeinsame Stellungnahme von Stadt und 'Bündnis für Toleranz' unerträglich und wertet die Wegschau-Politik des OB auf. Dass das Bündnis glaubt, so etwas nötig zu haben, zeigt, wie hilflos sich die wenigen fitten Leute vor Ort unter all den Wegschauerm und Beifallklatschern fühlen.
Trotzdem: 'Nazis ignorieren' als gleichberechtigte Position und anbiedern an einen Bürgermeister, der die Nazis faktisch unterstützt, geht gar nicht
Bleibt zu hoffen, dass diese Positionierung beim Bündnis kritisch überdacht wird. Sonst ist eine künftige Zusammenarbeit mit ihnen nur schwer vorstellbar.
Alternativen zum Parkdeck entwickeln und durchfuehren.
Angesichts der Route des Nazipacks ist es erforderlich Alternativen zum offiziellen Gegenprotestpunkt >Parkdeck< zu planen und durchzufuehren.
Das Parkdeck an der Allee/Stadthalle ist nichteinmal in Rufweite zum geplanten Nazikurs.
Gut, dass eine Gegenveranstaltung angemeldet wurde, aber das wird in der Form nicht reichen.
Kreative Gegenmassnahmen entwickeln und durchfuehren.
Blockade möglich!
Angesichts des Treffpunkts der Naziärsche am Hauptbahnhof Sinsheim wäre eine effektive und erfolgreiche Blockade möglich. Genügend Leute vor Ort vorausgesetzt...
Wenigstens die Grünen!!
Wenigstens die Sinsheimer Grünen fallen den zu erwartenden Gegendemonstranten nicht in den Rücken und rufen explizit nicht dazu auf, das marschierende Nazipack zu ignorieren. Und sie werden hoffentlich - wie bisher jedesmal - Präsenz zeigen. Im Gegensatz zu allen anderen im Gemeinderat vertretenen Parteien und Wählervereinen ist auf sie beim Thema Rechtsextremismus wie immer Verlass. Danke dafür!
Bündnis
Kackt nicht auf dem Bündnis rum, unterstützt diese Leute lieber! Die haben es in Sinsheim bei der aktuellen Zusammensetzung des Gemeinderats nicht leicht. Im Bündnis sind viele engagierte, couragierte und vernünftige Leute und die Formulierung lässt zwischen den Zeilen durchblicken, dass man das Nazigesocks nicht ignorieren will.