(B) Zwangsräumung // Mo., 31.03. // Fr., 04.04.

Stop Zwangsräumungen

Was am Montag bei der Zwangsräumung in der Jahnstraße in Berlin-Neukölln los war ////// Die Reaktion der Betroffenen und Anwohner_innen ////// Und warum wir auch am Freitag wieder früh raus müssen

 

Was war am Montag los?

 

Erstmal Danke an Alle, die am Montag in die Jahnstraße kamen. Warum Zwangsräumungen immer so früh sind, bleibt das Geheimis der Arbeitsgesellschaft. Letzte Woche bat ein Nachbar eines Betroffenen aus der Jahnstraße um Hilfe bei einer drohenden Zwangsräumung. Aufgrund der Ereignisse um die Blockade in der Reichenberger und der Lärmdemo kam es erst am Samstag zu einem Treffen mit dem Betroffenen. Dabei sagte er uns, dass er am Montag geräumt wird, da Mietschulden aufgelaufen seien. Der neue Eigentümer hat keine Kontonummer angegeben und so überwies das JobCenter die Miete weiter auf das alte Konto. Das Schreiben der Gerichtsvollzieherin hatte er nicht parat.

 

Keine Frage für das Bündnis ihn zu unterstützen! Da wir aber nicht genau wussten was los war, antworteten wir nicht mit einer Blockade, sondern mit Protest. Als dann keine Gerichtsvollzieherin kam, wurde klar, dass am Montag keine Zwangsräumung ansteht, sondern wahrscheinlich „nur“ die Herausgabe seiner Wohnung angeordnet war. Aber weder der Betroffene vom Montag noch die anderen bedrohten Familien verlassen das Haus freiwillig.

 

Konkrete Solidarität ist nie verkehrt

 

Wann es die letzte Demonstration in Britz gab, ist nicht bekannt. Dass sie aber auf fruchtbarem Boden fallen wird, das ist jetzt schon bekannt. Viele Passanten hatten ähnliche Erfahrungen mit JobCenter, hohen Mieten und drohender Zwangsräumung und fanden die Protestaktion toll. Der Betroffene sowieso, er war ganz gerührt von der Solidarität – wen wunderts in einer Gesellschaft des „Jeder gegen Jeden“ und wer's nicht schafft, ist eben selber schuld. Die anderen Betroffenen aus dem Haus hat die Aktion angeregt, sich zu wehren. Wir werden sie dabei unterstützen.

 

Bürgerliche Presse

 

Zur Aktion am Montag gab es einige Presseberichte. Vom „Tagesspiegel“ brauchen wir nicht reden. Da ist die zuständige Redakteurin so überfordert, dass sie die Polizeimeldungen einfach reinkopiert. Kreuzberg wird da schon mal mit Neukölln verwechselt und Prügeleinsätze der Polizei werden zu „die Versammlung verlief friedlich“. Das Boulevardblatt „Berliner Kurier“ steht auf Seiten der Mieter_innen – und in Konkurrenz zu den Springerblättern.

 

Bei der „Berliner Zeitung“ wird über schwarz gekleidete Aktivist_innen und blöde Mieter_innen hergezogen. Die Zeiten ausgewogener Berichterstattung wie zur Räumung der Familie Gülbol sind vorbei. Der Redakteurin der „Berliner Zeitung“ ist nämlich aufgegangen, dass es den Aktivist_innen darum geht, dass „Schweinesystem“ anzuprangern. Wie recht sie damit hat, weiß am Besten ihre Chefredakteurin Brigitte Fehrle – ihres Zeichens Hauseigentümerin im Wrangelkiez. Wir nennen das Mal ganz altmodisch Klassenlage.

 

Freitag: Zwangsräumung blockieren

 

Ok, Freitag geht’s schon wieder früh raus, „Schweinesystem“ anprangern oder vielleicht etwas mehr als anprangern. Das „Schweinesystem“, oder auch etwas feiner „Kapitalismus“genannt, steht ja in der derzeitigen Stadt- und Mietenpolitik jeder und jedem klar vor Augen. Kapital, auf der Suche nach Verwertung, walzt durch die Kieze und quetscht die Mieter_innen aus. Wenn nichts mehr zum Ausquetschen da ist, fliegst du eben raus. Die Politik schafft die Rahmenbedingungen, muss aber gleichzeitig den aufkeimenden Widerstand befrieden und wenn das nicht geht eben niederknüppeln.

 

Wohin diese Widersprüche führen hat das Beispiel Gezi-Park gezeigt. Ein Funke ist genug...

 

Zwangsräumung blockieren!

Freitag, 04.04.2014, 8.30 Uhr

Wissmannstraße 10, Berlin-Neukölln

 

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Bündnis Zwangsräumung Verhindern

 

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Guter text , danke für alles

6 aus 49 – Stadtspiel gegen Stadtklau – am 3. Mai 2014

­O2-Welt neben Hartz IV-Realität. Fette Video-Werbetafeln, die 24h täglich mit fadem Kommerz-Mainstream die optische Luft verpesten. Gated Communities und noble Lofts neben leerstehenden Wohnhäusern und Bürokomplexen. Steigende Mieten, die Menschen verdrängen und unverblümte Umverteilung von unten nach oben bedeuten. Ob schwarz, rot oder grün, der Kaputtalismus feiert in Berlin eine schaurige Party und alle Gäste sehen gleich aus...

 
...was sagen wir dazu? Nich mit uns: Wir stressen zurück!
Schluss damit, wir wollen das gute Leben jetzt! Wir wollen eine Stadt mit selbstverwalteten Projekten, Platz für alle unabhängig vom Geldbeutel, für jung und alt, für Menschen auf der Flucht. Überall Emanzipatorisches gestalten.

 

Das Klima soll für Investor*innen und Vermieter*innen in Berlin und überall verdammt nochmal endlich rauer werden. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern macht auch richtig gute Laune.

 

Dafür werden wir am 3. Mai mit unserem Stadtspiel „6 aus 49“ viele kleine bunte Zeichen setzen. Wie? Wir ziehen mit euch mittags am Kotti 6 Ausflugsziele aus den 49 der Berliner Liste*. Diese werden wir dann besuchen. Auf dem Weg werden wir mit Tourist*innen Theather spielen, eklige Kapital-Bunker anmalen, Ordnungskräfte nerven und dem ein oder anderen fiesen Gentrifizierungs-Papst in den Privatpool spucken. Seid dabei, sammelt Punkte bringt Freund*innen mit, macht, was euch einfällt. Mit abwechslungsreicher Garderobe und mobil – am besten mit dem Fahrrad.
 
Mit dem Schwung des 1. Mai werden wir die soziale Frage am Berliner Wohnungsmarkt stellen und dabei gemeinsam mit anderen Stadtaktivist*innen Spaß haben. Wird das der Auftakt für viele schöne weitere Aktivitäten...?

 

Organisatorisches:

3.5.2014: 13h Kotti // 16h Gendarmenmarkt // woanders dann gemütlicher Ausklang am Abend // mehr Infos am Aktionstag //

 

Offenes Nachtreffen am 13.5 um 19h im NewYorck im Bethanien


* Auf der Berliner Liste haben Mieter*innen ca. 49 Objekte und Schauplätze verzeichnet, in denen sich Spekulant*innen, Profiteure und Wegbereiter*innen des Stadtklaus tummeln. Weitere Informationen unter: berlinerliste.noblogs.org