Kreuzberg ist nicht Rennes

Still not loving police!

Rennes in Frankreich und Kreuzberg verbindet eigentlich nichts, manchmal erlaubt jedoch der Verlauf von Demonstrationen und in diese gesetzte Erwartungen einen Vergleich. In Rennes wollte die sozialistische Stadtverwaltung am 08.Februar ein Treffen der faschistischen FN um jeden Preis schützen.

 

In Kreuzberg versuchten am 22.Februar ca. 250 Leute unangemeldet gegen den Polizeikongress zu demonstrieren. Der Aufruf dazu war undurchsichtig, die Mobi schlecht, das Konzept unreflektiert gegenüber den Erfahrungen ähnlicher Demos. Die Kritik an dieser Demo machte sich hauptsächlich an mangelnder Militanz fest und rückte einen wünschenswerten Verlauf in fast schon militaristische Dimensionen, wenn in Kommentaren auf Linksunten darüber räsoniert wurde, wie mit Bullen umzugehen ist. Wir glauben das oft Ziele von Militanz und Demonstrationen verwechselt werden, wenn an diesen Kriterien die Kritiken aufgehängt werden.

 

In Rennes gelang es der gleichen Anzahl von Menschen der Stadt etwas zu bereiten, was als guerilla urbaine in den Medien bezeichnet wurde. Um die Unterschiede zwischen Rennes und Kreuzberg zu zeigen, hier ein Video von diesem Abend, auch wenn wir die Anwesenheit von Kameras eher unterbinden würden:

 

http://www.youtube.com/watch?v=KGD0H2uP-MA

 

Zu sehen sind unentschlossene Bullen, die trotz Vorkontrollen nicht verhindern können, das die Leute Material mitbringen. Ob die Demo zufällig an Baustellen vorbei kommt, wissen wir nicht, jedenfalls bedienen sich viele Demonstrant_innen. Allerdings sind sie schlecht vermummt, die Bullen werden sicher noch einige ermitteln. Als die CRS beworfen werden, sind sie erst zögerlich, später fassen sie einige Menschen, die nicht schnell genug sind. Wo ein Raum dafür ist, werden vorbildlich teure Geschäfte, Banken und Behörden eingehämmert, dann wird sich wieder sinnlos an einem Wasserwerfer abgearbeitet. Insgesamt war der Preis für das Durchführen der FN Veranstaltung hoch, die Demo hat ihr Ziel erreicht.

In Kreuzberg war gar kein Ziel der Demonstration erkennbar, sie ist also weder gescheitert noch bleiben militante Ansprüche per se unerfüllt, wenn diese nicht wirklich geplant sind.

 

Übernommen von urbanresistance

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Ein Mob Jugendlicher versucht mit der Polizei zu rangeln, und bekommt erst mal auf die Fresse. Dann zerstreuen sie sich in der Altstadt, Wirte bringen ihre Möbel in Sicherheit, die Jugendlichen schreien die Leute an Marktständen und in Außengastro an, singen schräge Fußball-Fangesänge. Dann muß das Pflaster daran glauben und eine Handvoll Schaufensterscheiben. Die Bullen kommen wieder, sacken ein paar Randalierer ein, und aus Frust muß ein Kleinwagen abfackeln. Fast schon komisch, daß die randalierenden (und hörbar nicht nüchternen) Jugendlichen dabei zu Solidarität aufrufen - klar, so was finden die betroffenen AnwohnerInnen, GastronomInnen, HändlerInnen und PassantInnen bestimmt voll super.

Hast Du ein anderes Video gesehen? Ich habe Menschen wahrgenommen,die offensichtlich auf dem Weg zu der FN Veranstaltung waren und dort von den Bullen gestoppt worden sind und angegangen wurden.Daraufhin haben die Antifas sich vernünftiger Weise gewehrt und den politischen Preis dafür in die Höhe getrieben.Korekte Aktion! Mehr davon....

#2203 Berlin.Wenn Angriff,dann Verteidigung!

Wenn die Bullen, wie es fast zu erwarten ist, die Antirep-Demo am 22.3. sprengen, dann sollte die Demo sich entweder wehren oder sich unendlich schämen, ob der Einsicht dass die Bullen sich in Berlin eigentlich alles erlauben können, ohne(!) dass juristisch, physisch oder durch (spätere) direkte Aktion dem etwas wirklich entgegensetzt wird. Wäre sehr traurig und der absolute Sargnagel für Berlin - wenn es denn so kommen sollte.