[FI/C] Reiko Schmiedel – rechter Hetzer und Brandstifter

Reiko Schmiedel

Wie das Antifa Infoportal Freiberg und die Freie Presse berichteten, wurde am 14. Februar 2014 am Landgericht Chemnitz über ein Urteil gegen einen gewissen Reiko S. verhandelt. Dahinter verbirgt sich Reiko Schmiedel, Sänger der Neonazi-Bands “Last Pride” und “Moiler”.

 

Schmiedel fungiert nicht nur als geistiger Brandstifter, sondern griff am 28. Oktober 2010 selbst zum Molotow-Cocktail und wollte eine

Dönerimbiss in der erzgebirgischen Kleinstadt Thum in Brand stecken. Zuvor hatte er versucht, mit einem Vorschlaghammer eine Scheibe einzuschlagen. Beides scheiterte, der Brandsatz entlud sich unter den Schlafzimmerfenster eines Mieters, das Feuer konnte schnell gelöscht werden.

 

Das erstinstanzliche Urteil des Amtsgerichts Marienberg – 15 Monate Haft, zur Bewährung ausgesetzt – wurde vom Landgericht Chemnitz wegen Verfahrensfehlern aufgehoben. Weil der 1989 geborene Schmiedel zur Tatzeit erst 20 Jahre und 11 Monate alt und somit “Heranwachsender” war, hätte die Verhandlung vor einem Jugendgericht stattfinden müssen. Dort, am Jugendschöffengericht des Amtsgerichtes Freiberg, muss der Fall nun neu verhandelt werden. Eine Verurteilung nach dem Jugendstrafrecht ist dennoch unwahrscheinlich, denn Reifedefizite sind bei dem Familienvater nicht festzustellen. So gründete sich seine Naziband “Last Pride” bereits 2005, damals unter dem Namen “Moiler”.

Mittlerweile ist Schmiedel vom Erzgebirge nach Freiberg gezogen, wo er als Altenpfleger im “Seniorenzentrum Bergkristall” arbeitet. In der Neonazi-Szene ist er nach wie vor aktiv. Sein Soloprojekt “Moiler” besteht weiterhin und “Last Pride” haben im vergangenen Sommer ihre Wiedervereinigung bekannt gegeben. Reiko Schmiedel pflegt außerdem eine Nähe zur NPD. Im Januar 2013 nahm er am sächsischen NPD-Landesparteitag in Doberschütz (Nordsachsen) teil.

 

Reiko Schmiedel als Beifahrer von Stefan Hartung (Bad Schlema) auf dem Weg zum NPD-Landesparteitag am 12. Januar 2013 in Doberschütz. Foto: Screenshot MDR-Sachsenspiegel.

Reiko Schmiedel als Beifahrer von Stefan Hartung (Bad Schlema) auf dem Weg zum NPD-Landesparteitag am 12. Januar 2013 in Doberschütz. Foto: Screenshot MDR-Sachsenspiegel.


Dies ist nicht der erste Prozess gegen Schmiedel. Das Amtsgericht Freiberg verurteilte ihn im Oktober 2013 zu 60 Tagessätzen je 20 Euro wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Ein Lied auf der 2012 veröffentlichten “Moiler”-CD “Subkultur” enthält mehrfache “Sieg Hey”-Rufe, die der Parole “Sieg Heil” zum Verwechseln ähnlich klingen. In dieser Sache ist ein Berufungsverfahren anhängig.

 

Die CD “Subkultur” wurde vom Dresdner Nazilabel “OPOS Records” (“One People One Struggle”) produziert, welches auch die CD “Adolf Hitler lebt” der Band “Gigi und die braunen Stadtmusikanten” einschließlich des “Dönerkiller”-Liedes verbreitete. Hinter “OPOS Records” stehen die ehemaligen “Blood & Honour”-Kader Sebastian Raack und Michael Lorenz. Lorenz ist zudem Bassist der Bands “Brainwash” und “Moshpit”. Ein weiterer erwähnenswerter langjähriger Wegbegleiter von “Last Pride” und “Moiler” ist Ronny Görner alias “Göring”, Veranstalter von Nazikonzerten und Herausgeber des Zwickauer Nazi-Skinhead-Fanzine “Viva Saxonia”.

 

Michael Lorenz, Ronny Görner, Sebastian Raack. Fotos: indymedia, privat.

 

 

 

 

 

Michael Lorenz, Ronny Görner, Sebastian Raack. Fotos: indymedia, privat.

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... sondern Rico Illert aus Schneeberg. Muss man wissen!

Stimmt, du hast Recht. Sorry für den Fehler. Die sehen sich schon sehr ähnlich.

Und so einer arbeitet im Altersheim

Anschlag auf Imbiss: Freiberger freigesprochen


Zwar fand sich die DNA des Angeklagten an den Tatwaffen, mit denen ein Dönerladen in Thum attackiert worden war. Doch dies reichte dem Amtsgericht nicht für eine Verurteilung.

Von Kai Kollenberg
erschienen am 29.10.2015

Freiberg. Am Ende waren die Zweifel einfach zu groß. Das betonte Richterin Petra Strack gestern sehr deutlich. Die rechtsextremistische Einstellung des Angeklagten zur Tatzeit hielt sie für bewiesen. Allerdings konnte die Staatsanwaltschaft für das Amtsgericht Freiberg nicht deutlich genug darlegen, dass der 25-jährige Freiberger am 28. Oktober 2010 die Fensterscheibe eines Döner-Imbisses in Thum mit einem Vorschlaghammer eingeschlagen und dann einen Molotow-Cocktail in das Geschäft geworfen hat. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Freiheitsstrafe von anderthalb Jahren gefordert.

Zwar waren an dem Vorschlaghammer und an der Flasche, aus der Sprengsatz gebaut worden war, DNA-Spuren des Angeklagten gefunden worden. Doch die Indizien waren dem Gericht nicht genug. Denn Zeugen hatten den jungen Mann in der Tatnacht bei einer Geburtstagsfeier in einem Thumer Jugendclub gesehen. Auch konnte sich niemand daran erinnern, wie lange der Verdächtige sich dort aufgehalten hat. Ein Zeuge hatte ausgesagt, er habe den Angeklagten nach Hause gebracht.

Auch eine andere Straftat war dem Angeklagten nicht nachzuweisen. Auf einem Video wurde er identifiziert, wie er bei einem Konzert in einer Turnhalle "Sieg Heil!" gerufen hatte. Der 25-Jährige war der Sänger einer rechtsextremistischen Band. Aber für das Gericht war nicht geklärt, ob der in Deutschland verbotene Ruf womöglich in Slowenien propagiert worden war. Der Nazi-Ausruf sei nur strafbar, wenn der Täter sich dabei in Deutschland aufgehalten habe.