Vom 23. Januar bis zum 27. Februar 2014 setzen wir uns (fast) jeden Donnerstag mit Pädagogik und Erziehungswissenschaft auseinander. Zusammen mit SJD – Die Falken werden wir uns am 23. Januar der Frage annähern, was Bildung heute ist, sowie bereits die Frage aufwerfen: Was sind die Grenzen alternativer Pädagogik? Am folgenden Termin wird Julia Lück von den Falken Mannheim die sozialistische Erziehung vorstellen, die seit 100 Jahren die Arbeit der sozialistischen Kinder- und Jungendverbände prägt. Im Weiteren werden wir uns zusammen mit dem GegenStandpunkt mit der Frage beschäftigen, warum vernünftige Bildung und Erziehung im Kapitalismus unmöglich sind. Den Abschluss unserer Reihe gestaltet Paul Kraut mit einem Vortrag zur Idee und Kritik der libertären/anarchistischen Pädagogik.
Die bürgerliche Erziehung. Historisch-materialistische Erziehungswissenschaft" (Vortrag von den Falken Stuttgart)
Von konservativen Parteien bis in die radikale Linke wird auf Bildung
gesetzt. Sie sei die einzige Ressource in einem ressourcenarmen Land.
Sie sei der Schlüssel für die Schlüsselprobleme unserer Zeit. Die Linken
sehen in ihr Möglichkeiten für politische Agitation, und mit einer
selbstbestimmten Erziehung und Bildung ließen sich freiere und
solidarischere Menschen hervorbringen, die eine bessere Welt ermöglichen
würden. Linksliberale und Libertäre wünschen sich wieder eine
‚antiautoritäre Erziehung‘ zu wahrer Mündigkeit. Gewerkschaften fordern
mehr und bessere Ausbildung, die Bildungsstreik- Bewegung forderte
‚freie Bildung‘, ‚Chancengleichheit statt Selektion‘, die ‚solidarische
Hochschule‘ und eine ‚Schule für alle‘. Populäre Intellektuelle fordern
beinahe täglich, dass Bildung keine Ware sein dürfe. Den autoritären
entindividualisierenden Erziehungsanstalten wird ebenso der Kampf
angesagt wie den neoliberalen Bildungsreformen. Es mangelt nicht an
Arbeiten, die sich um diese Themenstellungen drehen. Seltener wird nach
Grund, Zweck und Funktion von sozialen Phänomenen wie Bildung und
Erziehung in der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft gefragt. Auch
nicht, wie sich diese Funktion gewandelt hat oder welche Bedeutung diese
sozialen Phänomene in unserer Gesellschaft haben. Was bedeutet die
‚Kommodifizierung‘ (d. h. das Zur-Ware-Machen) von Bildung eigentlich in
ihrer Konsequenz? Kann Erziehung helfen, soziale Ungleichheit zu
überwinden, – oder reproduziert sie diese nur? Welche Rolle spielen
Familie und Schule bei der Erhaltung der Klassengesellschaft? Inwieweit
richtet sich das Erziehungssystem nach den Anforderungen veränderter
gesellschaftlicher Produktionsbedingungen? Wie hängen sozioökonomischer
Wandel und pädagogischer Diskurs zusammen?
Diese Veranstaltung findet im Alten Feuerwehrhaus in der Möhringer Straße 56 statt (U-Bahn Haltestelle Erwin-Schöttle Platz)
Weitere Teile der Veranstaltungsreihe
We don't need such education #2 - Sozialistische Erziehung
https://linksunten.indymedia.org/de/node/104132
We don't need such education #3 - Kritik der Pädagogik
https://linksunten.indymedia.org/de/node/104134
We don't need such education #4 - Warum sind vernünftige Bildung und Erziehung im Kapitalismus unmöglich?
https://linksunten.indymedia.org/de/node/104136
We don't need such education #5 - Einführung in die Ideen der libertären/anarchistischen Pädagogik
https://linksunten.indymedia.org/de/node/104138