NS Area Göppingen?

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Am gestrigen Samstag waren dutzende AntifaschistInnen in der Göppinger Innenstadt unterwegs und entfernten die letzten wenigen Naziaufkleber. Von den Faschisten selbst weit und breit keine Spur, trotz dass diversen Lokalitäten, wo diese regelmäßig verkehren, ein Besuch abgestattet wurde.

 

Zum Jahreswechsel posierten die Neonazis um die "Autonomen Nationalisten Göppingen" in der Silvesternacht auf einem vom Stadtgebiet entfernten Parkplatz mit einem Transparent mit der nationalsozialistischen Aufschrift "NS Zone Unsere Stadt Unsere Regeln". Die dazu passenden gelben Aufkleber mit dem Slogan "NS Area", die in letzter Zeit in Göppingen auftauchten, erweisen sich als äußerst schlechte deutsche Wertarbeit: Aufgeweicht durch den Regen lösen sie sich leichter ab, als ein Blatt von der Klopapierrolle. Übrigens stellen wir dabei eine für deutsche Faschisten eine unpassende Wortwahl fest: "Area" ist englisch und "Zone" wurde umgangssprachlich für die DDR verwendet oder erinnert eher an alliierte Besatzungszone.

 

Die Flut der faschistischen Aufkleber in der Göppinger Innenstadt hat deutlich nachgelassen. Mit diesen Stickern markieren die AN ihr Revier und es ist daher ein erster Schritt antifaschistischen Engagements diese zu entfernen. Bleiben sie hängen, gewinnen die Neonazis den Eindruck, in Göppingen können sie tun und lassen was sie wollen. Während in der Vergangenheit teilweise gleich mehrere Aufkleber auf einem Laternenmast klebten, finden sich jetzt nur noch deren abgekratzte Reste. So fanden sich am Samstag nur im Häuserblock zwischen Gartenstraße und Geislinger Straße auf der Höhe der Post und Fußgängerzone vereinzelt Aufkleber mit antisemitischem Inhalt und wurden sofort entfernt.

 

NS Area Göppingen? Am Samstag probten Dutzende von AntifaschistInnen daher aufs Exempel: In der Innenstadt waren weit und breit keine Neonazis zu sehen. Auch in den Lokalen, wo diese üblicherweise verkehren, waren sie nicht anzutreffen. Sind entschlossene AntifaschistInnen auf der Straße, so verkriechen sich die AN und trauen sich nicht aus ihren Löchern. Als nächsten Schritt wollen wir migrantisch geprägte Gruppen über die Aufenthaltsorte der Neonazis aufklären und sie für zukünftige Stadtspaziergänge gewinnen. Denn der letzte Samstag verdeutlicht, dass an jedem Tag, an dem antifaschistische Präsenz gezeigt wird, von einer "NS Zone" Göppingen nicht die Rede sein kann.

 

Wem gehört die Stadt?

Antifaschisten auf die Straße!

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Nur weil ihr an diesem Abend keine Nazis gesehen habt, ist dies noch lange kein Erfolg der diesen Artikel rechtfertigen würde.

Für andere Gruppen und Einzelpersonen ist es Alltag, Nazisticker abzumachen, ohne dass diese große Worte hier darüber verlieren. Was und wen wollt ihr eigentlich mit dem Artikel erreichen oder geht es euch einfach nur darum, Richtung Nazis zurückzumackern? Auge um Auge wegen Stickern und eines Transpis oder wegen eurer gekränkten Ehre? Abgesehen davon ist es ja wohl das Letzte, MigrantInnengruppierungen vorzuschicken, weil es euch anscheinend an Leuten fehlt und außer reaktionärem Territorialgehabe offensichtlich auch an Inhalten. Und wenn die Presse dann schreibt "Schlägerei zwischen Migranten und Rechten" und die Nazis "Ausländer verprügeln junge Deutsche" daraus machen können, ist wohl wem damit geholfen?

 

Bis einer heult, ehrlich!

Das einzige, was die Göppinger Nazis so ernsthaft hinbekommen, ist sich selbst ausgiebig für ihre Aktionen zu feiern. Kann mir richtig vorstellen, wie sie ihre in der Garage gemalten Lappen für 5 Minuten an irgendeine Brücke hängen, ein schlechtes Bild von machen und sich daheim einen darauf runterholen.

Sollte aber kein Grund sein, ihnen das gleich zu tun. 

Aufkleber abkratzen machen auch einige in meinem Umkreis, welche ansonsten überhaupt nicht antifaschistisch strukturiert sind. Für die organisierte Antifa muss das erst recht ne Selbstverständlichkeit sein. Auch wem die Stadt gehört steht nicht zur Diskussion. Musste dir nur das Zahlenverhältnis vom Oktober anschauen.

Kannste aber von ausgehen, dass die Nazis selbiges in ihrer nächsten Selbstdarstellung wieder für sich beanspruchen. Blablabla, selber Schuld wer was drauf gibt.

 

Antifaschisten auf die Straße, ja! Aber nutzt eure Strukturen! Gibt meiner Meinung nach auch noch viel zu wenig Nettigkeiten hier über Strukturen und Personalien der AN zu lesen. Also wenn schon was schreiben, dann in die Richtung. Und auf der Straße kann man dann anderweitig kreativ werden.

Da sollte mehr gehen dieses Jahr. Und nicht erst im Oktober.