Tribunal gegen Bundeswehrgeneral Georg Klein und alle Kriegstreiber und Kriegsprofiteure

NATO-Angriff auf Befehl von Georg Klein

Heute (Sa, 30.11.), folgten in Köln an die 100 AntimilitaristInnen einem Aufruf des Bündnissen "Tribunal gegen den Krieg", um Bundeswehrgeneral Georg Klein und alle Kriegstreiber und Kriegsprofiteure öffentlich in einem Tribunal anzuklagen. Klein ist verantwortlich für den Tod von 142 Zivilisten im Kunduz-Massaker in Afghanistan.

 

Ablauf

Das Tribunal startete um 11:30 Uhr am Frisenplatz. Dann wurde gemeinsam zum Park am Wohnort des Bundeswehrgenerals am "Rathenauerplatz 31 a" in Köln Süd gelaufen. Die kämpferische Demonstration stieß auf viel Zustimmung von Anwohnern und Passanten.

In Reden und Parolen wurde das Bombadement in der Nähe von Kunduz als Kriegsverbrechen gebranntmarkt. Mörder gehören in den Knast! Außerdem wurde erläutert, wie westliche Imperialisten mit dem Afghanistankrieg ihre Profitinteressen sichern wollen - auch die deutschen Imperialisten mit ihrer Bundeswehr. Sie alle gehören auf die Anklagebank. Das Massaker in der Nähe von Kunduz zeigt beispielhaft, wie verbrecherisch dieser Krieg ist. Gleichzeitig wurde darauf hingewiesen wie der Deutsche Staat seine Kriegspolitik mit Militarisierung und Repression im Innland unterstützt. Die deutschen Kriegsprofiteure brauchen ein ruhiges Hinterland, in dem Leute sich nicht trauen gegen Kriege aufzustehen, ihnen passiv, gleichgültig oder zustimmend gegenüber stehen.

General Klein wurde nie für seine Verbrechen vor Gericht verurteilt, sondern nach dem Kunduz-Massaker sogar noch vom Oberst zum General befördert. Dadurch wird es zu unserer Aufgabe ihn und alle anderen Kriegsverbrecher öffentlich zu verurteilen.

Am Ende der Demonstration wurde nach dem Verlesen ihrer Namen den Opfern in einer Schweigeminute Gedacht. Ein großer Teil der Opfer sind Kinder und Jugendliche sowie Mütter und Väter. Viele der Toten sind Frauen. Im Park wurden Zettel mit den Namen der Opfer aufgehangen.

 

Hintergründe

 

Bundeswehrgeneral Georg Klein ist verantwortlich für das Massaker in der Nähe der afghanischen Stadt Kunduz (2009), bei dem  wissentlich 142 Zivilisten ermordet wurden und viele weitere verletzt. Zu einem von Taliban entführten und dann stecken gebliebenen Tanklaster liefen an diesem Tag Zivilisten aus der Umgebung, um Benzin abzuschöpfen. Georg Klein gab den Befehl sie zu bombardieren, obwohl die Bomberpiloten fünf mal darauf gedrängt hatten, die Zivilisten durch einen Tiefflug zu vertreiben. Die Frage "Wollen sie die Fahrzeuge oder die Leute treffen?" beantwortete er mit "Wir wollen versuchen, die Leute zu treffen". Diese Fakten sind durch die Veröffentlichung der Gesprächsprotokolle dieses Tages bekannt.

 

Weiter kämpfen!

 

Widerstand gegen den Afghanistankrieg wird noch lange Notwendig bleiben. Der in den Medien dargestellte Truppenabzug ist nur vorgegaukelt. Es werden nur Teile der Truppen abgezogen. Gleichzeitig werden Waffen und Geld u.a. aus Deutschland nach Afghanistan geliefert und Afghanen von u.a. Deutschen Militärs ausgebildet, um die Unterdrückung und Kontrolle der afghanischen Bevölkerung im Interesse der Westmächte auch nach einem Abzug der Truppen aufrecht zu erhalten.

 

Das Massaker in der Nähe von Kunduz hat an Aktualität noch dazu gewonnen, da gerade Familien der Opfer von Kunduz den Deutschen Staat auf Schadensersatz verklagen. Der nächste Prozesstermin ist am Mittwoch, 11.12, im Landgericht in Bonn. Es wird wieder Aktionen von Antimiliataristen geben. 

Kein Vergeben, kein Vergessen - Mörder haben Namen und Adressen! 

Rote Aktion Köln
http://rote-aktion.org/

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Es ist unstrittig, daß der Bundeswehreinsatz in Afghanistan auch in Relation nicht die Vorteile für die einheimische Bevölkerung erbracht hat, die man sich erhofft hatte, ebenso wie die Entscheidung von Oberst Klein falsch und schrecklich war. Daher ist es richtig und notwendig, daß die Bundeswehr möglichst bald und möglichst vollständig abzieht.

 

Die Situation in Afghanistan war und ist aber sehr viel komplexer, als sie hier versucht wird auf einen Soldaten bzw. die "Interessen der Westmächte" als Quell allen Übels einzuengen: Vom ersten Bürgerkrieg in den Siebzigern über die sowjetische Intervention und über die Unterstützung der Mudschahidin durch NATO und Saudi-Arabien und deren nachfolgenden Bürgerkrieg untereinander und die Machtübernahme der Taliban bis zum US-Einmarsch samt Alliierter, dazu die Interessenen lokaler Stämme, unterschiedliche Volksgruppen von Paschtunen bis Turkmenen, Konfessionen wie Sunniten und Schiiten, Warlords, Drogenbarone, Rohstoffhändler, Interessen der Nachbarländer von Iran über Pakistan bis China, Unterdrückung von Frauen, hohe Analphabetenraten (Männer 70%, Frauen 90%) usw. - was alles bis heute vermutlich mehrere Millionen Menschen das Leben gekostet haben dürfte...

und was genau sollen die dann nach ihrer alphabetisierung lesen? wenn das lesen in dieser gesellschaft nützlich wäre, dann würden sich die leute schon drum kümmern. ich finde es immr wieder lustig, wie irgendwelche weissen gutmenschen immer meinen, irgendwem lesen als selbstzweck beizubringen und dann würde da irgendwas besser.

na immerhin... du kannst Lesen und Schreiben und sogar mit einem Computer umgehen.

Ein großer Teil der Opfer sind Kinder und Jugendliche sowie Mütter und Väter. Viele der Toten sind Frauen.

 

Schnauze, ihr scheiss Sexisten! Wir sind keine qua von Natur aus Schwächere und Emotionale Wesen die den Schutz "starker" Männer benötigen.

alles klar überall herrschen für frauen bedingungen wie in deutschland.. in dem text geht es um die frauen in afghanistan die sehr wohl mehr schutz brauchen als männer und die sich alleine auch wenn sie es wollten nicht wehren können gegen den islamistischen unterdrückungsapparat. etwas in die lage der menschen in anderen ländern und kulturen reinverstetzen werdet ihr scheiss deutschen niemals lernen. hauptsache alles elitär von oben herab be- und verurteilen..

Du scheinst denn Text (und auch den Kommentar) nichtmal gelesen zu haben, du Trottel. Nirgendwo werden in dem Text die Geschlechterverhältnisse in Afghanistan oder sonstwo angesprochen! Was es aber gibt ist eine sexstische Äußerung der Verfasser! Siehe Kommentar von "Paula".

Zu betonen, dass viele der Opfer Frauen waren, ist deshalb interessant, weil in der Medienpropaganda ständig der Afghanistankrieg begründet wurde als Kampf für Frauenrechte. - Und an diesem Massaker kann man mal wieder sehen, wie verlogen das ist.

 

Zu dem ersten Kommentar. Die Situaion ist natürlich immer viel komplexer, als man sie in einem Artikel darstellen kann. Aber danke für die Ergänzungen. Ich finde es aber auch gut, in einem Artikel auf ein wesentliches grundlegendes Problem hinzuweisen. Damit behauptet man ja nicht, dass es nicht auch noch andere Probleme gibt. Der Angriffskrieg der Westmächte für ihre Profitinteressen hat gerade sehr große Bedeutung für die Lebensbedingungen in Afghanistan.

 

Leute, kritik ist ja cool, aber warum schlagen sich hier alle die Köpfe ein und beleidigen sich? Das ist nicht konstruktiv. Man kritisiert doch nicht, um sich gegenseitig fertig zu machen, sondern um sich gegenseitig weiter zu bringen. Oder wie seht ihr das?

Die Freiheit aller Menschen ist die Bedingung der eigenen Freiheit

Seit vielen Jahren gibt es in den letzten Abendstunden von Silvester in Berlin eine Demonstration zum Knast in Moabit, seit letztem Jahr wird außerdem auch der Frauenknast in Lichtenberg besucht. Damit soll den Inhaftierten in diesen Zwangsanstalten – stellvertretend für alle anderen Gefangenen – gezeigt werden, dass sie nicht allein und vergessen hinter den grauen Mauern weggesperrt sind.
Wir wollen ein Zeichen setzen und werden wieder einmal auf die Straßen gehen, um unsere Ablehnung gegen diese Institutionen zu zeigen. Die Funktionen der Gefängnisse reichen seit langem weit über ihre eigenen Mauern hinaus. Repressions- und soziale Kontrollmaßnahmen funktionieren auch als ewiger Angstzustand in dem Menschen durch Lähmung, Angst und Furcht nur noch gehorchen.

Daher gehen wir auf die Straße um zu zeigen, dass Gefangene nicht alleine sind. Um zu zeigen, dass es in dieser Stadt Menschen gibt, die sich nicht von der staatlichen Repression und der Kontrolle einschüchtern lassen wollen. Der Kapitalismus soll die heuchlerische Antwort gegen Armut sein, innerhalb dessen die Gefängnisse als die Lösung für Menschen da stehen, die nicht in diese Gesellschaft passen oder mit den Regeln dieser gebrochen haben. Gesetze sind nichts anderes als die von den Machthabenden auferlegten Regeln.
Was ist dies für eine Gesellschaft, wo Gewaltverhältnisse ausgeklammert oder nur in beschränkter Weise benannt werden? Abschottung vor Flüchtlingen, Gewalt in der Familie, Polizeigewalt, Knast, Arbeitszwang, Unterdrückung seitens der Bosse und der Sozialarbeiter_innen sind nur einige Formen von gesellschaftlich legitimierter Gewalt, teils in Gesetze gegossen, teils akzeptiert oder hingenommen.

Knäste sind die verlogene Antwort der Herrschenden auf die sozialen Probleme der Menschen, die in Armut oder als Ausgestoßene leben. Denn die Herrschenden sind so gut wie nie von Gefängnis betroffen.

Die Funktion der Gefängnisse ist auch Menschen davon zu überzeugen eine gewisse Lebensweise führen zu müssen, womit dieses System am Leben erhalten wird.

In einer libertären Gesellschaft wo das Leben auf der Basis freier Vereinbarungen aufgebaut wird; in der jede Gemeinschaft ihre eigenen Regeln (ohne Autorität) aufbaut, wo Menschen frei sind, ihre eigene Gemeinschaft aussuchen, in welcher der Staat nicht mehr existiert und daher dessen Repression nicht mehr zu rechtfertigen ist. Gefängnisse und jede Form von Haft könnten daher abgeschafft werden, weil ihre Funktion nicht mehr notwendig wäre. Eine befreite Gesellschaft gibt es nur ohne Knäste.

 

Für die Abschaffung jeder Form des Einsperrens!
Für die Abschaffung jeder Form von Macht, Unterdrückung und Lohnarbeit!

 

 

Demos in Berlin am 31.12.2013:


15.30 Uhr U-Bhf. Samariterstrasse (Friedrichshain)
Demo zum Frauenknast Lichtenberg


22.45 Uhr S-Bhf. Bellevue
Demo zum U-Haftknast Moabit

"Der Kapitalismus soll die heuchlerische Antwort gegen Armut sein"

Seid ihr auf Crack?

Maßlos übertrieben und dämlich der Artikel.
Laut Lokalpresse waren es grandiose 30 Hampel-Menschen die da mit Transpis rumliefen.
So viel zum Thema kämpferisch.

Das alles auch natürlich während zeitgleich die Deppen von ProNRW vor dem Dom waren http://www.ksta.de/koeln/rathenauplatz-protestmarsch-gegen-oberst-klein,...

Aus dem Köllner Stadtanzeiger

 

"Oberst Georg Klein hatte im September 2009 als befehlshabender Offizier in Afghanistan den Luftangriff auf zwei Tanklaster bei Kundus angeordnet, bei dem etwa 100 Menschen starben."

 

Es hat mich fünf Sekunden gekostet um zu Sehen das es 142 Menschen waren.

Ich glaube, ihr redet aneinander vorbei. Die Zahl 30 bezog sich auf die DemonstrantInnen, die "etwa 100" bzw. 142 auf die Toten in Afghanistan. Richtig?

Nein wir haben nicht aneinander Vorbeigeredet der Regt sich über die Anzahl der Aktivistinnen auf aber das diese Zeitung die Opferanzahl so phi mal Daumen angibt spielt für den keine Rolle.